Nebius sammelt frisches Geld ein und hält die Story am Laufen: Die Konsortialbanken haben ihre Mehrzuteilungs-Option gezogen und weitere 1,62 Mio. Class-A-Aktien zu 92,50 $ platziert. Zusammen mit der Haupttranche summieren sich die Bruttoerlöse aus dem Aktienangebot auf rund 4,3 Mrd. $ – Treibstoff für Rechenleistung, Standorte und neue Rechenzentren.
Frisches Eigenkapital, günstiges Fremdkapital
Zunächst die Mechanik hinter der Kapitalerhöhung erklärt: Das „Greenshoe“ erhöht die Aktienmittelzufuhr um ~1,15 Mrd. $. Dazu kommen die geplanten Convertibles in zwei Serien (Fälligkeit 2030/2032), deren Besonderheit ein angewachsener Rückzahlungsbetrag ist: Der Tilgungsnennwert steigt bis zur Endfälligkeit auf 115 % des ursprünglichen Nominals.
Für die Wandlung ist aber der ursprüngliche Nennwert maßgeblich – dieses Detail trägt dazu bei, dass Aktionäre den Verwässerungspfad besser berechnen können. Die Möglichkeit zur vorzeitigen Rückzahlung besteht erst ab 2028, und sie ist an Kurskriterien (unter anderem ≥ 130 % des konversionsbezogenen Schwellenwerts) gebunden. Für Nebius heißt das: die Zinslast ist planbar und es gibt Zeit, um die Kapazität zu erhöhen.
Für maximale Auslastung optimiert
Es ist klar festgelegt, wie die Mittel eingesetzt werden: zusätzliche GPU-Computer, gesicherte Flächen mit stabiler Strom- und Netzverbindung sowie die Erweiterung der Datacenter-Footprints in zentralen Regionen. Im Mittelpunkt steht eine AI-native Infrastruktur (Bare Metal, Flüssigkühlung, hohe Rack-Dichte), die für eine maximale Auslastung optimiert ist. Es richtet sich an einen Markt, in dem KI-Workloads den größten Teil des Kapazitätswachstums ausmachen und Hyperscaler zunehmend externen Ausbau erwerben.
Langfristiger Auftrag gesichert
Operativ zeichnet sich Nebius derzeit durch einen steigenden ARR und eine hohe Cluster-Auslastung aus. Ein umfangreicher, mehrjähriger Kundenvertrag mit Microsoft gewährleistet Umsätze bis in die 2030er Jahre – er ist entscheidend für Investoren, die bei Infrastrukturwerten vor allem auf Planbarkeit achten. Ein weiterer wichtiger Punkt: Die zuletzt zu günstigen Kupons aufgenommenen Mittel senken die Kapitalkosten im Vergleich zu Wettbewerbern und erweitern den strategischen Spielraum bei der GPU-Beschaffung und Standortentwicklung.
Nebius Group N.V. Aktie Chart
Die Bewertungsfrage
So überzeugend das Wachstumsnarrativ ist – die Aktie handelt zu Premium-Multiples. Daraus folgt eine enge Fehlertoleranz: Verzögerungen bei Stromanschluss, Bau und Inbetriebnahme (Stichwort: Meilensteine an großen Campus-Standorten), Lieferketten bei Hochleistungs-GPUs oder ein Abflauen der KI-Nachfrage könnten rasch zu einer Neubewertung führen. Darüber hinaus besteht das Risiko einer Wertminderung durch die Wandlung von Wandelanleihen sowie durch die üblichen Projektrisiken (Genehmigungen, Baukosten, Netzstabilität).
Mehr Handlungsspielraum
Positiv hervorzuheben ist, dass Nebius aufgrund der Optionalität der Schuldverschreibungen (Wandlung oder Rückzahlung) sowie der spät greifenden Kündigungsrechte von einem größeren Handlungsspielraum profitiert. Die ab dem Jahr 2028 vorgesehene Kündigungsoption, welche an bestimmte Kursniveaus gebunden ist, etabliert Anreize zur Disziplin: Eine vorzeitige Tilgung erweist sich lediglich dann als vorteilhaft, wenn der Aktienkurs nachhaltig ein hohes Niveau aufweist, was den gegenwärtigen Aktionären zugutekommt.
Einerseits verschafft sich Nebius mit Equity plus Convertibles eine lange Landebahn für Expansion in einem strukturell engen KI-Computer-Markt. Andererseits verlagert sich das Anlagerisiko nun stärker auf Realisierung und Zeitplan. Für Investoren heißt das: Die Story lebt von Meilensteinen – Campus-Energisierung, GPU-Ramps, ARR-Build-up. Jedes planmäßig erreichte Etappenziel bestätigt die Bewertung, jeder Verzug testet sie.
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