Mutares hat in den letzten Tagen einen Großteil der vorherigen Gewinne wieder abgegeben. Die Aktie notierte zwischenzeitlich rund 35 % tiefer und nähert sich damit erneut der Unterkante der Range sowie den vorherigen Tiefs. Auslöser für den starken Abverkauf war die Ankündigung einer formellen Prüfung des Jahresabschlusses durch die BaFin.
Stark geliefert, doch nicht ohne Gegenwind
Mutares erzielte im ersten Quartal 2025 einen Konzernumsatz von 1,53 Milliarden Euro, was einem Anstieg von 13,4 % entspricht. Der Konzern-Nettogewinn kletterte auf 247,9 Millionen Euro, im Vorjahr verzeichnete das Unternehmen noch einen Verlust. Besonders die Exits, etwa bei Steyr Motors, trieben die Zahlen nach oben.
Der operative Cashflow entwickelte sich klar positiv. Mutares verfolgt weiterhin seine bewährte Strategie. Beteiligungen übernehmen, entwickeln und anschließend mit Gewinn veräußern. Im Jahr 2024 tätigte das Unternehmen 13 Zukäufe. Diese befinden sich aktuell in der Integrationsphase, was kurzfristig noch auf die Margen drückt. Im Automotive-Segment zeigen sich zudem Schwächen, einige Beteiligungen spüren den Rückgang bei OEM-Aufträgen deutlich.
Heute gab es jedoch eine Ernüchterung, die BaFin leitete eine formale Prüfung des Jahresabschlusses 2023 ein. Es geht um unvollständige Angaben zur Restlaufzeit von Forderungen und Mängel im Lagebericht. In der Folge brach die Aktie zeitweise um fast 30 % ein. Mutares betonte, die Prüfung aktiv zu begleiten und die Bilanzierung für korrekt zu halten.
Nach der Nachricht startete Mutares mit einem GAP in den Handelstag und entfernte sich deutlich von den letzten Hochs sowie der zuvor getesteten Widerstandszone. Die Aktie bewegt sich nun näher an den letzten Tiefs, zeigt aktuell jedoch wieder erste Stärke. Sollte es im Zusammenhang mit den laufenden Prüfungen positive Neuigkeiten geben, könnte das den Kurs erneut nach oben treiben. Gleichzeitig bleibt das Risiko bestehen, dass sich die Unsicherheit fortsetzt und der Markt weitere Schwäche zeigt. Hier das Ganze im 2-Tages-Chart.
Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/UNghVNg7/
Im übergeordneten Bild befindet sich die Aktie weiterhin in einem Aufwärtstrend, der bislang intakt bleibt. Die Unterstützungszone bei rund 20 € sehe ich daher als potenzielle Kaufgelegenheit. Von hier aus könnte der Kurs die obere Widerstandszone ansteuern, möglicherweise auch mit einem Ausbruch darüber hinaus. Sollten negative News den Kurs kurzfristig unter diese Zone drücken, wäre der aktuelle Trend zunächst gebrochen. Wird dieser Rücksetzer jedoch zügig wieder aufgekauft, könnte sich die Aktie rasch erholen und den Aufwärtstrend fortsetzen.
Falls der Kurs hingegen nachhaltig unter die 20€-Marke fällt und sich darunter etabliert, käme auch ein Short-Szenario infrage. In diesem Fall ließe sich die Unterkante der Unterstützungszone als Verkaufschance nutzen, mit Zielbereichen bei rund 15 € und tiefer. Trotz der Risiken bleibt mein Szenario. Der starke Kursanstieg spricht für weiter steigende Kurse, solange der Trend intakt bleibt.
Ihr Konrad
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