Die Munich Re zählt zu den Schwergewichten der globalen Rückversicherungsbranche. Mit einem breit gefächerten Portfolio aus Rückversicherung, Erstversicherung (Ergo) und Kapitalanlagen ist der Konzern in nahezu allen Versicherungssparten aktiv. Die jetzt vorgelegten Zahlen zum zweiten Quartal zeigen: operativ läuft es hervorragend – nur der starke Euro bremst beim Umsatz.
Gewinnsprung dank niedriger Schadenslast
Mit einem Quartalsgewinn von 2,1 Mrd. EUR legte Munich Re um satte 30% zu. Im ersten Halbjahr summiert sich das Ergebnis auf 3,2 Mrd. EUR – mehr als die Hälfte des Jahresziels von 6 Mrd. EUR ist damit schon erreicht. Haupttreiber war die Schaden/Unfall-Rückversicherung: Die Schaden-Kosten-Quote fiel auf extrem niedrige 61%, nachdem im Vorjahr noch teure Großschäden belasteten. Auch das neue Segment Global Specialty Insurance lieferte mit 78% Quote und 296 Mio. EUR Gewinn ein starkes Ergebnis.
Leben-Rückversicherung mit Dämpfer
Nicht alle Bereiche liefen reibungslos: In der Rückversicherung Leben/Gesundheit sorgte eine ungewöhnliche Häufung großer Einzelschäden für einen Ergebnisrückgang auf 344 Mio. EUR. Dennoch bleibt das Neugeschäft robust – ein wichtiges Signal für die kommenden Quartale.
Ergo stabilisiert Konzernbasis
Die Erstversicherungstochter Ergo trug 251 Mio. EUR zum Quartalsgewinn bei. In Deutschland verbesserten sich operative Kennzahlen deutlich, während international ein positiver Vorjahreseffekt fehlte. Die Schaden-Kosten-Quoten liegen in beiden Teilsegmenten unter den Jahreszielen – ein Indikator für anhaltende Profitabilität.
Munich Re Aktie Chart
Kapitalanlagen als Renditebooster
Das Kapitalanlageergebnis sprang auf 2,19 Mrd. EUR, getrieben von steigenden Aktienkursen und besseren Derivateergebnissen. Die Rendite lag bei soliden 3,8%, die Wiederanlagerendite sogar bei 4,2%. Damit kompensierte Munich Re Verluste aus Währungseffekten, die den Versicherungsumsatz um gut 1% auf 14,8 Mrd. EUR drückten.
Ausblick: Gewinnziel bestätigt, Umsatzprognose gesenkt
Wegen des schwachen US-Dollars rechnet Munich Re nun mit einem Jahresversicherungsumsatz von 62 statt 64 Mrd. EUR. Das Gewinnziel von 6 Mrd. EUR bleibt jedoch unangetastet. Die jüngste Vertragserneuerung verlief preisstabil, auch wenn das Volumen leicht rückläufig war – der Fokus liegt klar auf Profitabilität statt Wachstum um jeden Preis.
An der Börse schienen die Zahlen auf den ersten Blick nicht so gut anzukommen. Die Aktie gab im Morgenhandel 7,5% ab. Doch unmittelbar vor der Präsentation der neuesten Quartalszahlen war der Kurs ähnlich stark gestiegen. Es dürfte sich also um ein „Sell on good news“-Phänomen handeln und nicht um grundsätzliche Zweifel an den Zukunftsaussichten von Munich Re.
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