Satya Nadella mischt bei Microsoft inzwischen so tief in der KI-Produktentwicklung mit wie kaum ein anderer CEO. Nach einem Bericht von The Information tritt er intern faktisch als ranghöchster Produktmanager auf und greift direkt ein, wenn ihn die Qualität von KI-Anwendungen nicht überzeugt. In einem internen Teams-Kanal mit rund 100 führenden Entwicklern meldet sich Nadella demnach regelmäßig zu Wort, wenn er Ergebnisse für unzureichend hält. Schon im September hatte er angekündigt, Aufgaben abzugeben, um sich stärker auf KI zu konzentrieren.
Wie deutlich der Ton geworden ist, zeigt eine E-Mail an Engineering-Verantwortliche, die an einer Consumer-Version von Copilot arbeiten. Nachdem ein Manager darauf verwiesen hatte, dass Googles Gemini-Chatbot bei der Anbindung an Google Drive vorankomme, reagierte Nadella laut The Information mit harter Kritik: Die Microsoft-Programme, um Copilot mit Gmail und Outlook zu verbinden, würden „größtenteils nicht wirklich funktionieren“ und seien „not smart“, heißt es in der vom Medium eingesehenen Nachricht.
Wöchentliche Runden mit klaren Ansagen
Nadella soll zudem wöchentlich einstündige Meetings mit denselben Top-Entwicklern abhalten. Dort bohrt er intensiv nach und gibt konkrete Anweisungen. So habe er etwa verlangt, verschiedene Ansätze beim Post-Training von KI-Modellen zusammenzuführen und zu bündeln. Teilnehmer beschreiben den Führungsstil als auffallend direkt.
Intern ordnet Nadella die Lage als Umbruchphase ein, in der sich entscheide, welche Unternehmen gewinnen und welche zurückfallen. Der Druck auf die Chefs der großen Tech-Konzerne wächst, weil Milliarden in KI fließen, die Erlöse aus KI-Produkten aber bislang nicht im gleichen Tempo anziehen. Gleichzeitig verschärft sich der Wettbewerb zwischen Microsoft, Google und weiteren Anbietern.
Nadella treibt auch die Jagd nach KI-Talenten voran
Parallel zur Produktarbeit kümmert sich der CEO stärker um die Rekrutierung. Nadella führe persönlich Gespräche mit Kandidaten und genehmige teils ungewöhnlich hohe Gehälter, um Spitzenkräfte von OpenAI und Google DeepMind abzuwerben. Dass er selbst in den Prozess eingreift, unterstreicht die Priorität, die Microsoft dem KI-Ausbau beimisst.
Offen bleibt, wie schnell sich dieser Kurs in messbaren Produktfortschritten niederschlägt. Investoren dürften genau verfolgen, ob die hohen Ausgaben für Personal und Infrastruktur am Ende tatsächlich in einen Vorsprung gegenüber der Konkurrenz münden.
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