Micron Technology, der US-amerikanische Chiphersteller, vollzieht eine strategische Neuausrichtung, die weitreichende Folgen hat. Während das Unternehmen seine Lieferung von Serverchips an Rechenzentren in China stoppt, erhält seine riesige Produktionsanlage in New York wichtige behördliche Genehmigungen.
China-Geschäft: Der Rückzug nimmt Gestalt an
Micron Technology reagiert auf die anhaltenden Auswirkungen des Handelskonflikts zwischen den USA und China. Wie von Reuters gemeldet, wird das Unternehmen die Lieferung von Serverchips an chinesische Rechenzentren einstellen, da sich das Geschäft nach einem Regierungsverbot aus dem Jahr 2023 nicht erholt hat. Damals verbot China die Verwendung von Micron-Produkten in kritischer Infrastruktur, was als Reaktion auf US-Exportbeschränkungen gegen Chinas Halbleiterindustrie angesehen wurde.
Bei näherer Betrachtung zeigt sich jedoch, dass Micron nicht vollständig aus China verschwindet. Das Unternehmen wird weiterhin zwei chinesische Kunden beliefern, die bedeutende Rechenzentrumsaktivitäten außerhalb Chinas unterhalten – einer davon ist der Laptop-Hersteller Lenovo. Zudem werden Chips für den Automobil- und Mobilfunksektor in China weiterhin verkauft. Dies ist durchaus relevant, denn im letzten Geschäftsjahr erwirtschaftete Micron 3,4 Milliarden Dollar oder 12 Prozent seines Gesamtumsatzes im chinesischen Festland.
Micron Technology Aktie Chart
New York: Grünes Licht für die Megafabrik
Micron passt seine Strategie für China an und intensiviert gleichzeitig seine Expansion in den USA. Die New York State Public Service Commission hat eine unterirdische Übertragungsleitung genehmigt, die eine bestehende Umspannstation in Clay mit Microns geplanter Halbleiter-Megafabrik im Onondaga County verbindet. Die 345-kV-Leitung, die sich über zwei Meilen erstreckt, stellt einen wichtigen Bestandteil der Infrastruktur für Microns beabsichtigte Investition von 100 Milliarden Dollar in Zentral-New York dar.
Die Ausmaße des Vorhabens sind beachtlich: Es ist die größte private Investition, die es je im Bundesstaat New York gegeben hat. Über die nächsten zwei Jahrzehnte sollen mehr als 50.000 Arbeitsplätze entstehen, darunter 9.000 direkte Stellen bei Micron selbst. Gouverneurin Kathy Hochul betonte: „Dieses Projekt wird Zentral-New York transformieren – und wir gehen mit aller gebotenen Geschwindigkeit und Sorgfalt voran.“
Micron hatte bereits 2022 eine Vereinbarung mit dem Bundesstaat New York getroffen. Seinerzeit hatte sich der Chiphersteller bereit erklärt, die moderne Produktionsanlage in dieser Region zu errichten. Das ambitionierte Ziel: Die Megafabrik soll bis 2030 jeden vierten in den USA hergestellten Halbleiter produzieren.
Alles in allem: Micron nimmt eine strategische Neupositionierung zwischen den geopolitischen Fronten vor. Das Unternehmen zieht sich teilweise aus dem chinesischen Markt zurück, während es seine Präsenz in den USA massiv ausbaut. Fraglich bleibt zum jetzigen Zeitpunkt allerdings, ob dieser Wechsel der Strategie die Verluste im chinesischen Markt auf lange Sicht ausgleichen kann.
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