Seit Freitag gelten in der EU verschärfte Regeln für politische Werbung im Internet. Vorgeschrieben ist nun unter anderem, dass Plattformbetreiber wie Meta offenlegen müssen, wer wie viel für Werbung bezahlt hat und ob eine Kampagne sich speziell an ein bestimmtes Publikum richtet. Geplant war, damit die Meinungs- und Informationsfreiheit der Bürgerinnen und Bürger zu schützen.
Allerdings will Meta da nicht ganz mitspielen. Bereits im Juli kündigte das Unternehmen an, künftig in Europa gar keine Werbeanzeigen mehr zu wahlbezogenen oder gesellschaftlichen Themen mehr zuzulassen. Begründet wird dies damit, dass die neuen Regelungen der EU schlicht nicht umsetzbar seien.
Für Meta ist es verschmerzbar
Schätzungen zufolge verzichtet Meta damit auf etwa 165 Millionen Euro an Werbeeinnahmen jährlich. Das ist viel Geld, für einen Giganten wie Meta aber verschmerzbar. Schließlich konnten im vergangenen Jahr insgesamt 140 Milliarden Euro an Werbeumsätzen generiert werden. Getroffen werden derweil die bisher größten Werbetreibenden im Segment, darunter Greenpeace und das Gesundheitsministerium.
Dementsprechend gibt es an Meta viel Kritik und auch gegenüber Google äußern einige EU-Beamte ihren Unmut. Dort wird ebenfalls kurzerhand auf politische Werbung bei YouTube und Co. verzichtet. Einen Weillen zum Enlenken ließen bisher allerdings weder Meta noch Google erkennen.
Nebenschauplatz
Meta Aktie Chart
Auf den ersten Blick mag es wirken, als hätten die Anteilseigner besorgt auf das Ende von politischer Werbung in Europa reagiert, schließlich gab die Meta-Aktie am Freitag um 3,9 Prozent bis auf 705,30 Euro nach. Im Vordergrund standen dabei allerdings die neuerlichen Reibereien zwischen den USA und China im noch immer schwelenden Handelskonflikt. Davon ganz abgesehen ist das Werbegeschäft an der Börse, obschon es mit Abstand die höchsten Umsätze generiert, ohnehin ein wenig in den Hintergrund gerückt. Tonangebend bleiben weiterhin die enormen Wachstumsaussichten im KI-Bereich.
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