Mercedes-Benz: Zölle, China, Kostendruck – ein schwieriges Quartal

Mercedes-Benz kämpft mit Absatzrückgang, Zöllen und hohen Kosten. E-Offensive und Stellenabbau sollen den Konzern stabilisieren.

Auf einen Blick:
  • Q3: Umsatz -7%, Gewinn -30%, Absatz unter Druck
  • China schwächelt, US-Zölle belasten Margen
  • Neue E-Modelle und Stellenabbau als Gegenzug

Mercedes-Benz hat ein schwaches drittes Quartal hinter sich gelassen. Absatz, Umsatz und Gewinn gingen spürbar zurück, vor allem wegen der Absatzkrise in China, höheren US-Zöllen und milliardenschweren Sonderkosten für den Personalabbau. Der Konzern versucht mit Kostendisziplin und einem freiwilligen Stellenabbau gegenzusteuern. Auch auf den neuen E-Modellen ruhen hohe Erwartungen.

China bremst – Premiumsegment unter Druck

Insbesondere auf dem wichtigsten Markt China verliert Mercedes an Boden. Dort wechseln viele Kunden zunehmend zu heimischen Herstellern, die bei Elektroautos stärker punkten. Das Premium- und Luxussegment bleibt angespannt, gerade für ausländische Marken wie Mercedes und Porsche. Die Folge: Ein Absatzrückgang von 12% auf 441.500 Fahrzeuge im Pkw-Bereich.

In Europa sorgt die schwache Konjunktur zusätzlich für Zurückhaltung. Und in den USA drücken Importzölle die Margen. Zwischen April und Juli stieg der Zollsatz zeitweise auf 27,5%, bevor er im August auf 15% gesenkt wurde. Viele Händler hatten ihre Lager noch rechtzeitig vor der Erhöhung aufgefüllt. Danach flaute die Nachfrage deutlich ab.

Umsatz und Gewinn brechen ein

Der Konzernumsatz sank im dritten Quartal um 7% auf 32,1 Milliarden Euro. Das bereinigte Betriebsergebnis schrumpfte um 17% auf 2,1 Milliarden Euro. Einschließlich Sonderfaktoren – etwa 876 Millionen Euro für den laufenden Personalabbau und weitere Rechtskosten – blieb unterm Strich ein Gewinn von nur noch 1,2 Milliarden Euro. Das entspricht einem Minus von 30%.

Im Kerngeschäft mit Premiumautos (Cars) lag die operative Marge bei 4,8%, leicht über den Erwartungen der Analysten, aber deutlich unter dem Vorjahreswert von 8,1%. Bei Vans ging der Absatz um 8% auf 83.800 Fahrzeuge zurück. Der Anteil elektrischer Modelle stieg dagegen auf über 10%.

Der Free Cash Flow des Industriegeschäfts summierte sich in den ersten neun Monaten auf 5,6 Milliarden Euro, lediglich ein leichter Rückgang im Vergleich zum Vorjahr. Damit bleibt der Konzern finanziell solide aufgestellt, auch wenn die Margen zunehmend unter Druck geraten.

Mercedes-Benz Group AG Aktie Chart

E-Offensive und Stellenabbau als Gegenstrategie

Die Kostensenkungen und eine Modelloffensive sollen den Druck abfedern. Mit neuen Elektrofahrzeugen wie dem GLC und dem CLA will Mercedes wieder wachsen. Gleichzeitig verlassen Tausende Mitarbeiter das Unternehmen im Rahmen eines freiwilligen Abfindungsprogramms. Rund 40.000 Beschäftigte außerhalb der Produktion in Deutschland sind betroffen – ein harter, aber notwendiger Schritt, um die Kostenbasis zu senken.

Der Vorstand bestätigte die Jahresprognose, rechnet aber mit einem „deutlichen Rückgang“ bei Absatz, Umsatz und Vorsteuergewinn. Die bereinigte Rendite im Pkw-Bereich soll zwischen 4 und 6% liegen, im Van-Segment zwischen 8 und 10%. Viel Spielraum bleibt also nicht, zumal Risiken wie der Handelsstreit mit China und die schwache Nachfrage in Europa weiter auf die Zahlen drücken könnten.

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