Laut Angaben der New Yorker Generalstaatsanwältin Letitia James hat sich Mercedes-Benz dazu bereiterklärt, in einem Verfahren um Anschuldigungen über mutmaßlich manipulierte Abgaswerte einen Vergleich mit 48 Bundesstaaten zu ziehen. 120 Millionen US-Dollar sollen fließen, um die Angelegenheit endlich zu den Aktien legen zu können.
Das mag im ersten Moment nach einer schlechten Nachricht klingen. Schließlich fielen die Bilanzen von Mercedes-Benz schon mal besser aus und eine solch staatliche Ausgabe hilft nicht unbedingt dabei, die Gewinne zu steigern. Doch hätte das Ganze auch aus Anlegersicht seine Vorzüge. Der Konzern könnte fast alle noch ausstehenden US-Verfahren um den Dieselskandal beenden und damit Rechtsrisiken spürbar senken.
Mercedes-Benz ist sich keiner Schuld bewusst
Darüber hinaus könnte Mercedes-Benz auch das eigene Image aufwerten. Denn wie üblich bei derartigen Vergleichen beinhaltet das Ganze keinerlei Schuldeingeständnis. Der Hersteller könnte also weiterhin auf seiner Darstellung bestehen, laut der es zu keinem Zeitpunkt ein wissentliches Fehlverhalten gegeben hätte.
Noch müssen die zuständigen Gerichte der Regelung zustimmen. Sollte dies noch geschehen, so hätte Mercedes-Benz einen aus eigener Sicht bequemen Ausweg aus noch laufenden Verfahren gefunden. Dem Aktienkurs hat die Aussicht darauf zuletzt aber nicht geholfen. In den Tagen vor Weihnachten mussten wieder leichte Verluste verzeichnet werden.
Mercedes-Benz Aktie Chart
Herausfordernde Zeiten
Der Dieselskandal ist an der Börse weitgehend in Vergessenheit geraten, währen die Blicke sich sehr viel mehr auf eine veritable Absatz- und Margenkrise richten. Diesbezüglich besteht bei Mercedes-Benz noch immer Nachholbedarf. Vor allem in China sind die Fahrzeuge der Stuttgarter weniger gefragt, doch auch in Europa lief es schon mal besser. Für Besserung soll ein Abschied von ehemaligen Elektroquoten und der reinen Luxusstrategie sorgen. Ob dieser Ansatz auch Früchte tragen wird, steht aber noch in den Sternen.
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