Mercedes-Benz hat sich im US-Dieselstreit mit 48 Bundesstaaten sowie Puerto Rico und dem District of Columbia geeinigt. Der Vergleich umfasst Zahlungen von 149,6 Millionen Dollar und beendet nach Konzernangaben die langjährigen juristischen Auseinandersetzungen in den USA, die nach dem Auffliegen des Volkswagen-Abgasbetrugs im September 2015 ins Rollen gekommen waren.
New Yorks Generalstaatsanwältin Letitia James bestätigte die Vereinbarung am Montag. Den Behörden zufolge soll Mercedes in Dieselmodellen eine nicht offengelegte Software eingesetzt haben, die Emissionswerte verschleierte: Bei amtlichen Tests seien die Werte gedrückt worden, im realen Betrieb sollen einzelne Fahrzeuge dagegen bis zu 30- bis 40-fach über den gesetzlichen Grenzwerten gelegen haben.
Zahlungen, Updates und 2.000 Dollar pro betroffenem Halter
Nach Angaben aus Virginia waren bis August 2023 noch 39.565 Fahrzeuge in den USA weder repariert noch dauerhaft stillgelegt. Mercedes übernimmt nun die Kosten für genehmigte Software-Updates. Fahrzeughalter und Leasingnehmer, deren Autos die vorgeschriebenen Nachrüstungen erhalten haben, sollen außerdem je 2.000 Dollar sowie eine verlängerte Garantie bekommen.
Von der Gesamtsumme werden 120 Millionen Dollar sofort an die beteiligten Bundesstaaten ausgezahlt. Weitere 29,6 Millionen Dollar bleiben zunächst ausgesetzt und reduzieren sich um jeweils 750 Dollar für jedes Fahrzeug, das Mercedes nachträglich repariert, vom Markt nimmt oder zurückkauft. Der Konzern erklärte, das Ergebnis werde nicht belastet; für die Gesamtkosten seien ausreichende Rückstellungen gebildet worden.
Dieselkomplex bleibt juristisch ein Risikofaktor
Die Ermittlungen gegen Mercedes starteten 2020 – Jahre nachdem Volkswagen die Manipulation in fast 11 Millionen Fahrzeugen eingeräumt hatte. VW zahlte in der Folge mehr als 20 Milliarden Dollar an Strafen, Bußgeldern und Vergleichssummen. Mercedes selbst hatte bereits 2020 rund 2,2 Milliarden Dollar gezahlt, um US-Regierungsverfahren sowie Ansprüche von 250.000 Fahrzeughaltern zu beenden.
Ganz vom Tisch sind die Risiken damit aber nicht: In England läuft seit Oktober eine Sammelklage gegen mehrere Hersteller, darunter auch Ford, Nissan und Renault. Wie hoch mögliche weitere Belastungen ausfallen könnten, ist offen – für Anleger bleibt das Thema damit weiter ein Faktor.
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