Marvell-Aktie: KI treibt Geschäft – Prognose bremst Anleger

Nach einem glänzenden Quartal setzte es für die Marvell-Aktie einen Dämpfer. Trotz Rekordumsatz von 2,006 Milliarden Dollar und 58% Wachstum zum Vorjahr rutschte der Kurs nachbörslich um 11% ab. Grund: Der Ausblick auf das laufende Quartal blieb hinter den Erwartungen zurück.

Datacenter treibt das Geschäft

Das Zugpferd bleibt der Bereich Rechenzentren. Hier legte Marvell um 69% zu, auf 1,49 Milliarden Dollar. CEO Matt Murphy sprach von „historisch hoher Nachfrage“ nach maßgeschneiderten KI-Chips und optischen Produkten. Aktuell arbeitet Marvell an über 50 neuen Projekten mit mehr als zehn Großkunden – ein klares Signal, wie stark die Rolle des Unternehmens im KI-Sektor wächst.

Prognose enttäuscht Anleger

Für das dritte Quartal peilt Marvell Umsätze von rund 2,06 Milliarden Dollar an. Das liegt leicht unter den Markterwartungen von 2,11 Milliarden. Auch wenn das bereinigte EPS mit 0,74 Dollar knapp über den Schätzungen liegt, reicht das nicht, um die hohen Anlegererwartungen zu erfüllen.

Marvell Technology Aktie Chart

Strategischer Fokus auf KI

Mit dem Verkauf seines Automotive-Ethernet-Geschäfts für 2,5 Milliarden Dollar will Marvell die Kräfte ganz auf Rechenzentren und KI bündeln. Analysten sehen darin eine klare Weichenstellung: Mehr Kapital für Buybacks und Investitionen in Zukunftsmärkte. Bereits 74% des Umsatzes entfallen auf den Datacenter-Bereich – und es wird mehr.

Gelegenheiten und Gefahren

Auf kurze Sicht erzeugt die „Sprunghaftigkeit“ im Projektgeschäft Ungewissheit: Hyperscaler-Aufträge von erheblichem Ausmaß bewirken Schwankungen bei den Quartalszahlen. Marvell plant jedoch, seinen Marktanteil bis 2028 von derzeit 13 % auf 20 % zu steigern. Auch wenn es auf der Reise Turbulenzen geben wird, scheint das Potenzial also nach wie vor riesig.