Der „VanEck Rare Earth and Strategic Metals“-ETF umfasst 21 Positionen. Es sind die 21 liquideste Unternehmen, die in der Branche der Seltenen Erde und Strategiemetalle tätig sind.
Seltene Erden sind 17 chemische Elemente. Sie sind nicht selten, aber schwer zugänglich und aufgrund ihrer geringen Konzentration in der Erde nur schwer abzubauen. Sie sind aber für die moderne Technik unerlässlich, wie Elektromotoren, Batterien oder Smartphones.
Strategiemetalle sind für die Industrie unerlässlich. Sie werden oft für Industrien verwendet, die für die nationaler Sicherheit von hoher Bedeutung sind.
Seltene Erden und Strategiemetalle überschneiden sich, sind aber nicht identisch.
Mit diesem ETF in die Seltenen Erden investieren
Mit dem „VanEck Rare Earth and Strategic Metals“-ETF können Anleger einfach und bequem in diese Zukunftsbranche investieren.
Der Vorteil: Anleger setzen nicht alles auf eine Karte. Sie verteilen das Risiko auf 21 Unternehmen. Dennoch: Investieren würde ich hier nicht. Auch wenn unser modernes Leben ohne Seltenen Erden nicht funktionieren würde.
VanEck Rare Earth and Strategic Metals UCITS ETF A USD Acc Chart
Unter den Top 5 kein profitables Unternehmen
Schauen wir mal auf die ersten 5 Unternehmen, die zusammen mehr als 40 Prozent der Gewichtung dieses ETFs ausmachen. Spoiler: keines davon ist profitabel.
Platz 1: China Northern Rare Earth High-Tech
China Northern ist mit 11,4 Prozent gewichtet. Der Konzern ist in China tätig und ist der Shanghaier Börse gelistet. Alle Angaben zu China Northern sind in Yuan.
Umsatz: schwankt
Der Umsatz schwankt mir zu sehr.
2022 37,1 Mrd. Yuan
2023 33,3 Mrd. Yuan
2024 32,8 Mrd. Yuan
TTM 38,7 Mrd. Yuan
Ja, bei den TTM – den letzten vier Quartalen – sieht es gut aus. Hier hat China Northern sogar den Umsatz aus dem Jahr 2022 übertroffen. Ich gehe davon aus, dass dieses Jahr gut laufen wird.
Aber: Die Bruttogewinnmarge sinkt. Und zwar heftig. Die Bruttogewinnmarge drückt aus, wie viel Prozent vom Umsatz nach Abzug der Umsatzkosten übrig bleibt. Umsatzkosten sind Kosten, die China Northern aufwenden muss, um die Seltenen Erden zu fördern.
Lag die Bruttogewinnmarge 2022 noch bei 25,7 Prozent, so sank sie auf 9,4 Prozent im Jahr 2024. Bei den TTM hat sie sich leicht auf 11,4 Prozent erholt.
Das heißt: Von 100 Yuan Umsatz bleiben 11,40 Yuan übrig, um die operativen Kosten, Steuern und Zinszahlungen zu begleichen.
Auch der Gewinn ist rückläufig
Fangen wir mit dem Positiven an: Northern China ist profitabel. Nun zum Haar in der Suppe: Die Profitabilität sinkt.
2022 lag der Gewinn noch bei 6,0 Mrd. Yuan. Das war eine Marge von 16,1 Prozent. Das ist spitze. Doch dann ging es steil bergab. Im letzten Jahr verdiente China Northern unter dem Strich nur noch 1,0 Mrd. Yuan. Die Marge schrumpfte auf 3,1 Prozent.
Bei den TTM sieht es minimal besser aus: Gewinn von 1,9 Mrd. Yuan. Oder 4,9 Prozent.
Fazit: Gewinne nicht nachaltig
China Northern erwirtschaftet nicht nachhaltige Gewinne. Als Investment – sei des direkt oder indirekt über einen ETF – ist mir das zu wenig.
Platz 2: MP Materials
MP Materials ist ein US-Unternehmen, das in Las Vegas sitzt und Seltene Erden schürft. Der Konzern ist mit 10,5 Prozent im ETF gewichtet. Spoiler: Die Fundamentaldaten sind grausig.
MP Materials: Umsatz sinkt
Der Umsatz ist auf Talfahrt.
Umsatz
2022 528 Mio. Dollar
2023 253 Mio. Dollar
2024 204 Mio. Dollar
TTM 242 Mio. Dollar
Die einzige gute Nachricht: Bei den Trading Twelve Months ist der Umsatz wieder leicht gestiegen. Da hören die Good News aber schon auf.
MP Materials: Umsatzkosten sind katastrophal hoch
2022 waren die Umsatzkosten noch in Ordnung: Sie lagen bei 21 Prozent. Das heißt: Vom Umsatz blieben 79 Prozent übrig, um die operativen Ausgaben, Zinszahlungen und Steuern zu bezahlen. Doch seitdem geht es bergab.
Anteil der Umsatzkosten
2022 21,0 Prozent
2023 58,5 Prozent
2024 132,8 Prozent
TTM 123,6 Prozent
Im letzten Jahr musste MP Materials 132,8 Dollar aufwenden, um 100 Dollar Umsatz zu erzielen. Und bei den Trading Twelve Months immer noch 123,6 Dollar. Das geht an die Substanz. Und damit kommen wir zur nächsten Kennzahl.
MP Materials: Gewinn eingebrochen
Kein Wunder: MP Materials hat komplett an Profitabilität verloren und schreibt Verluste.
Ergebnis
2022 289 Mio. Dollar
2023 24 Mio. Dollar
2024 -65 Mio. Dollar
TTM -102 Mio. Dollar
Fazit: MP Materials ist nicht lukrativ
MP Materials ist kein lukratives Unternehmen. Ja, der Aktienkurs ist seit Mai um knapp 230 Prozent gestiegen. Doch an den Fundamentaldaten liegt das nicht. Vielmehr am Prinzip Hoffnung der Anleger. Oder mit anderen Worten: MP Materials ist eine sehr riskante Wette.
Platz 3: Lynas Rare Earth
Lynas Rare Earth ist ein australisches Unternehmen, das hauptsächlich in Westaustralien und Malaysia aktiv ist. Die Aktie des Konzerns sind mit 7,2 Prozent im ETF gewichtet.
Das Geschäftjahr geht von Juli bis Juni. Das Jahr 2025 umfasst hier den den Zeitraum von Juli 2024 bis Juni 2025.
Lynas Rare Earth: Umsatz unter Druck
Umsatz unter Druck: Das ist noch nett ausgedrückt. In den letzten zwei Jahren ist er um über 25 Prozent gefallen.
Umsatz
2023 739 Mio. AUD
2024 464 Mio. AUD
2025 543 Mio. AUD
Auch hier: Es wird immer teurer, de Seltenen Erden zu schürfen. Lag die Bruttogewinnmarge 2023 noch bei 44,0 Prozent, so sank sie auf 33,1 Prozent im letzten Geschäftsjahr. Von 100 AUD Umsatz bleiben nur noch 33,1 AUD für die operativen Ausgaben, Steuern und Zinsen übrig.
Gewinn eingebrochen
Der Gewinn ist eingebrochen. 2022 lag er noch bei 311 Mio. AUD. Das entsprach einer Marge von 42,0 Prozent. Das ist traumhaft. Doch seitdem? Talfahrt!
Im letzten Jahr lag der Gewinn bei mickrigen 8 Mio. AUD. Das ist eine Marge von 1,5 Prozent.
Fazit: Fundamentaldaten sind grausig
Die Aktie von Lynas Rare Earth ist seit April um 140 Prozent gestiegen. Erst einmal Glückwunsch an alle, die damals eingestiegen sind. Ich rate hier zu Gewinnmitnahmen. Denn ich bezweifel, dass es so weitergeht. Denn dafür sind die Fundamentaldaten zu schlecht.
Platz 4: Albemarle
Albemarle ist ein US-Chemiekonzern, der sich auf Lithium und Lithiumverbindungen spezialisiert hat. Er ist mit 6,6 Prozent im ETF gewichtet.
Albemarle: Umsatz im Sinkflug
Der Umsatz hat sich seit 2023 fast halbiert.
Umsatz Albemarle
2022 7,320 Mrd. Dollar
2023 9,617 Mrd. Dollar
2024 5,378 Mrd. Dollar
TTM 4,994 Mrd. Dollar
Mit dem Umsatzrückgang schossen die Umsatzkosten in die Höhe. Es tut schon weh, sich die Bruttogewinnmarge anzuschauen.
Bruttogewinnmarge Albemarle
2022 42,0 Prozent
2023 12,3 Prozent
2024 1,2 Prozent
TTM 7,7 Prozent
2022 war alles noch in bester Ordnung: Von 100 Dollar Umsatz blieben 42 Dollar für die operativen Ausgaben, Zinsen und Steuern übrig.Im letzten Jahr waren es nur noch mickrige 1,2 Dollar.
Und auch mit Blick auf die Trading Twelve Months – den letzten vier Quartalen – hat sich die Lage nur minimal verbessert. Aber profitabel ist das nach wie vor nicht.
Gewinn bei Albemarle vollständig eingebrochen
2022 erwirtschaftete Albemarle noch einen Gewinn von rund 2,7 Mrd. Dollar. Davon kann der Konzern heute nur träumen: Im letzten Jahr lag der Verlust bei knapp 1,2 Mrd. Dollar.
Rechnet man die Ergebnisse der Trading Twelve Months – der letzten vier Quartale – zusammen, so liegt der Verlust immer noch bei 920 Mio. Dollar.
Fazit: Aktienkurs zu Recht um 75 Prozent gefallen
Die bereits besprochenen Konzerne haben wenigstens noch eine Aktienkurs, der gestiegen ist – auch wenn ich den Anstieg für nicht nachhaltig halte. Aber Albemarle hat noch nicht einmal das: Der Aktienkurs ist seit Oktober 2022 um fast 75 Prozent eingebrochen.
Albemarle ist mit 6,6 Prozent im ETF gewichtet. Ein weiterer Grund, den ETF zu meiden.
Platz 5: Pilbara Minerals
Pilbara Minerals ist ein australisches Unternehmen, das Lithium schürft. Es ist mit 6,0 Prozent im ETF gewichtet.
Das Geschäftsjahr geht von Juli bis Juni, so dass die Zahlen für 2025 den Zeitraum von Juli 2024 bis Juni 2025 widerspiegeln.
Umsatz um 78 Prozent eingebrochen
Tja, die Zahlen sprechen für sich.
Umsatz
2023 4,064 Mrd. AUD
2024 1,254 Mrd. AUD
2025 0,890 Mrd. AUD
Oder mit anderen Worten: Der Umsatz ist um 78,1 Prozent eingebrochen. Das ist nicht mehr schönzureden.
Die Bruttogewinnmarge lag 2023 noch bei 80,3 Prozent. Das ist sehr, sehr gut. Von 100 AUD Umsatz blieben damals 80,30 AUD für die operativen Ausgaben, Zinsen und Steuern. Doch diese Traumwerte sind längst vorbei.
2024 sank die Bruttogewinnmarge auf 38,1 Prozent und dann auf 37,2 Prozent im letzten Geschäftsjahr. Mit Wohlwollen kann man das Stabilisierung bezeichnen. Doch dann hört es mit dem Wohlwollen schon auf.
Gewinn: Vollständig futsch
2023 war die Welt für Pilbara noch in Ordnung: der Gewinn lag bei rund 2,4 Mrd. AUD. Das ist eine Nettogewinnmarge von 58,8 Prozent. Müssen wir nicht drüber reden – das ist einfach nur spitze.
Tja, davon ist nichts mehr übrig. Im letzten Geschäftsjahr lag der Verlust bei 196 Mio. AUD.
Als Folge: Die Cashbestände sind dahin geschmolzen. Cashbestände umfassen Bargeld und kurzfristige Investments, die innerhalb von drei Monaten ohne Wertverlust liquide gemacht werden können.
2023 lagen die Cashbestände noch bei über 3,3 Mrd. AUD, im letzten Jahr bei nur noch 975 Mio. AUD. Sollten nicht bald das Umsatz- und Gewinnwunder kommen, muss Pilbara entweder Insolvenz anmelden oder Fremdkapital aufnehmen.
Fazit: Pilbara hat schlechte Fundamentals
Seit Mai ist der Aktienkurs um 120 Prozent gestiegen auf 1,50 Euro. Das ist nach wie vor ein Pennystock-Niveau. Dieser Anstieg ist nicht auf die Fundamentaldaten zurückzuführen, sondern basiert auf dem Prinzip Hoffnung.
Fazit: Hände weg vom ETF
Wir haben uns nur die Top 5 der Unternehmen aus dem „VanEck Rare Earth and Strategic Metals“-ETF angeschaut. Sie machen über 40 Prozent der Gesamtgewichtung aus. Ich rate von einem Einstieg in jedes dieser fünf Unternehmen dringend ab. Da müssen sich die Fundamentaldaten erst ändern – und zwar gründlich.
Von daher wundert es nicht, dass der ETF seit seiner Auflage im September 2021 mit über 25 Prozent im Minus ist. Ich wage sogar die Prognose, dass die Verluste sich noch ausweiten werden.
Von daher rate ich auch von einem Einstieg in den ETF ab. Ja, Seltene Erden sind wichtig und für das moderne Leben essenziell. Doch das heißt nicht, dass Unternehmen, die diese Erden schürfen, automatisch profitabel wirtschaften.
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