Lufthansa-Aktie: Nahost-Spannungen treffen!

Nach den iranischen Gegenschlägen auf Israel strichen Lufthansa und andere europäische Carrier temporär alle Flüge nach Tel Aviv und Teheran. Zusätzlich rief das Auswärtige Amt eine Reisewarnung für den Luftraum über dem Persischen Golf aus. Die Lufthansa-Aktie reagierte mit einem Rutsch unter 7 Euro, weil jeder Tag Umleitung Mehrkosten von bis zu 0,5 Million Euro verursacht. Gleichzeitig belasten eingeschränkte Frachtkorridore das profitable Cargo-Geschäft. Das geopolitische Risiko bleibt damit ein wesentliches Bewertungsargument. Hier finden Sie einen Überblick über den Chartverlauf der vergangenen Tage:

Deutsche Lufthansa Aktie Chart

US-Nachfrage kühlt ab – Kapazitätssteuerung entscheidet!

Selten kommt eine schlechte Nachricht allein. Der Vorstand dämpfte die Erwartungen für das dritte Quartal: Buchungen auf der Transatlantik-Route liegen laut eigener Aussage rund 6 Prozent unter Vorjahr. Diesen Trend führt das Management auf sparsame US-Urlauber und sinkende Geschäftsreisen zurück. Die Lufthansa-Aktie steht damit zwischen Kapazitätsdisziplin und Ertragsdruck. Höhere Kerosinpreise lassen wenig Spielraum; jede zu spät geschlossene Verbindung senkt die Auslastung und drückt die operative Marge in der traditionell stärksten Saison.

Ferienbudget und Ticketstrategie als Sommer-Hebel!

Eine YouGov-Umfrage zeigt auch positive Tendenzen an. In Deutschland wird trotz Inflation am häufigsten für Urlaubsreisen gespart. Das spielt der Premium-Marke in die Karten, denn zahlungsbereite Privatkunden buchen tendenziell eher Direktflüge als Billig-Umsteiger. Lufthansa reagiert mit einem flexiblen Aufschlagsystem für Gepäck und Sitzplatzwahl, das den Durchschnittsertrag pro Passagier steigern soll. Gelingt die Balance zwischen Preis und Auslastung, könnte die Lufthansa-Aktie den jüngsten Rückgang aufholen; bleibt die Ticketnachfrage schwankend, droht ein Test der Tiefststände aus dem Frühjahr. Die Situation bleibt also weiterhin angespannt rund um die Lufthansa-Aktie.