Rüstungsaufträge im Milliardenbereich, dicke Schlagzeilen – und die Lockheed Martin Aktie macht trotzdem keinen Sprint. Während der US-Konzern mit Diehl Defence an einer Marineversion der IRIS-T arbeitet, berichten große Agenturen parallel über einen möglichen F-35-Verkauf nach Saudi-Arabien. Für einen angeblich „langweiligen“ Rüstungstitel ist das ein ziemlich voller Spielplan.
Deutscher Raketen-Deal mit Diehl
Auf der Berliner Sicherheitskonferenz haben Lockheed Martin und Diehl Defence ein Memorandum of Understanding unterschrieben – eine formelle Absichtserklärung. Ziel: Die deutsche Flugabwehrrakete IRIS-T soll in das US-Aegis-System und in vertikale Startanlagen wie MK41 eingebaut werden. Nach Angaben der Unternehmen wäre IRIS-T damit die erste europäische Rakete überhaupt, die in diesem Marinesystem landet.
Bislang feuert IRIS-T überwiegend aus bodengebundenen Luftabwehrsystemen. Mit dem geplanten Einsatz auf Fregatten und anderen Überwasserschiffen kommt ein neuer Markt dazu. Medien verweisen auf ein mögliches Auftragsvolumen im Milliardenbereich, wenn mehrere Nato-Marinen diese Lösung ziehen. Für Diehl wäre das ein kräftiger Hebel, für Lockheed Martin ein tieferer Einstieg in europäische Beschaffungsprogramme – inklusive deutschem Mittelständler als Türöffner.
Fette Deals, schlappe Kurve
An der Börse wirkt das alles deutlich weniger spektakulär. Die Lockheed Martin Aktie notiert derzeit um die 410 Euro und liegt unter seinem ATH von knapp 530 Euro (Oktober 2024), während Teile des Verteidigungssektors klar besser gelaufen sind. Branchenmedien wie Barron’s sprechen davon, dass der Wert in einer Art „Strafbox“ stecke: volle Projektpipeline, aber eine Zwölfmonatsbilanz, die im niedrigen zweistelligen Minusbereich liegt, während große Defense-ETFs zulegen.
Zusätzlich meldeten Nachrichtenagenturen wie Reuters und AP, dass die US-Regierung an einem Paket arbeitet, das den Verkauf von bis zu 48 F-35-Jets an Saudi-Arabien ermöglichen soll – ein mehrjähriger Deal im Volumen von mehreren Milliarden Dollar, der noch durch politische und formale Hürden muss. Für Lockheed wäre das ein weiterer Brocken im Kerngeschäft Kampfjet. Barron’s kalkuliert, dass ein solches Paket über die Laufzeit grob rund 1,30 Euro zusätzlichen Gewinn je Aktie beisteuern könnte – kein Gamechanger allein, aber ein spürbarer Beitrag.
Was Analysten jetzt ins Visier nehmen
Analysten drehen die Lupe vor allem auf zwei Punkte: Erstens die Belastungen aus teuren Programmen und Sonderabschreibungen der vergangenen Quartale, die das Vertrauen in die Planbarkeit der Gewinne angekratzt haben. Zweitens die starke Fixierung auf den F-35 – jede Verzögerung oder Kostensteigerung schlägt direkt durch. Gleichzeitig verweisen Auswertungen darauf, dass Bewertungskennziffern von Lockheed Martin unter manchen Rivalen liegen. Einige Häuser sehen darin laut Berichten unter anderem von Barron’s und verschiedenen Brokerstudien eher Spielraum nach oben, andere warnen, dass Probleme in den Großprogrammen diesen Rabatt durchaus rechtfertigen könnten.
Unterm Strich steht damit ein Titel, bei dem Nachrichten wie der IRIS-T-Deal mit Diehl und ein mögliches F-35-Paket für Saudi-Arabien den Fantasie-Teil liefern – die Bewährungsprobe kommt, wenn sich zeigen muss, ob diese Projekte auch sauber in Umsatz, Marge und Vertrauen durchschlagen.
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