Levi Strauss hebt Prognose an – Aktie bricht dennoch ein

Levi Strauss übertrifft Erwartungen und hebt Prognose an – dennoch fällt die Aktie nachbörslich um 7,7%.

Auf einen Blick:
  • Umsatz steigt um 7% auf 1,54 Mrd. USD, EPS über Erwartungen
  • Prognose für 2025 angehoben, Margen auf Rekordniveau
  • Aktie fällt 7,7% wegen vorsichtiger Aussagen und Zollbelastungen

Levi Strauss liefert, doch die Börse will mehr. Der US-Jeanshersteller hat im dritten Quartal starke Zahlen vorgelegt, die Erwartungen übertroffen und die Jahresprognose sogar angehoben. Trotzdem fiel die Aktie nachbörslich um 7,7%. Der Grund: Anleger fürchten, dass steigende Zölle und vorsichtige Aussagen für das Weihnachtsquartal das Wachstum dämpfen könnten.

Umsatzplus und Rekordmarge – Levi liefert ab

CEO Michelle Gass zeigte sich zufrieden: „Wir haben ein sehr starkes Quartal abgeliefert – und zwar über alle Kennzahlen hinweg.“ Der Umsatz stieg um 6,9% auf 1,54 Milliarden USD, das entspricht einem Plus von 7% im Jahresvergleich. Damit übertraf Levi Strauss die Analystenerwartungen um rund 40 Millionen USD.

Das operative Geschäft läuft rund: Die Bruttomarge erreichte mit 61,7% einen neuen Quartalsrekord – ein Plus von 110 Basispunkten. Auch das bereinigte EPS von 0,34 USD lag über den Schätzungen. Besonders stark lief das Geschäft in Asien und im Direktvertrieb, wo die Umsätze um 9% zulegten.

Gass betonte, dass Levi mit der Kombination aus klassischer Denim-Tradition und neuen Kampagnen – etwa mit Beyoncé und einer Kooperation mit Nike – die Marke erfolgreich verjüngt habe. Das Damen-Segment legte seit Jahresbeginn um stolze 12% zu.

Ausblick erhöht – aber Vorsicht im Weihnachtsgeschäft

CFO Harmit Singh hob die Jahresziele leicht an: Das Management erwartet nun ein organisches Umsatzwachstum von rund 6% (zuvor 4,5–5,5%) und eine Margenausweitung um 100 Basispunkte. Auch der Gewinn je Aktie (EPS) wurde auf 1,27–1,32 USD erhöht.

Allerdings dämpft Singh die Euphorie für das vierte Quartal: „Wir rechnen nur mit etwa 1% organischem Wachstum.“ Gründe seien ein besonders starkes Vergleichsquartal im Vorjahr, neue Zollbelastungen und ein „vorsichtiger Ansatz angesichts des makroökonomischen Umfelds“.

Die Zölle treffen das Unternehmen spürbar: Levi kalkuliert mit einer 30%-Abgabe auf China-Importe und 20% für den Rest der Welt. Unterm Strich dürfte das die Bruttomarge um 70 Basispunkte belasten – trotz Gegenmaßnahmen wie Preisanpassungen und diversifizierter Lieferketten.

Levi Strauss & Co. Aktie Chart

Börse straft den vorsichtigen Ton ab

Die Anleger reagierten derweil verschnupft: Die Aktie sackte nachbörslich um 7,7% ab. Offenbar hatten viele Investoren nach vier starken Quartalen in Folge noch mehr erwartet – insbesondere beim Ausblick auf das Weihnachtsgeschäft.

Zudem wiegt der Hinweis auf steigende Lagerbestände schwer: Der Warenbestand stieg im Quartal um 12%, vor allem durch Vorzieheffekte für die Feiertagssaison. Für die Börse klingt das nach Risiko – falls die Konsumnachfrage schwächer ausfällt, drohen Preisnachlässe.

Trotz der kurzfristigen Kursreaktion bleibt Levi strategisch auf Kurs: eine starke Markenposition, solide Margen, internationales Wachstum. Die kurzfristige Schwäche an der Börse dürfte daher weniger mit fundamentalen Problemen zu tun haben – als vielmehr mit hohen Erwartungen, die kaum noch zu übertreffen waren.

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