In den vergangenen beiden Wochen musste diese Kolumne leider ausfallen. Grund hierfür war, dass ich geschäftlich unterwegs war. Zunächst auf dem Deutschen EigenKapitalForum (EKF) in Frankfurt (am Main). Anschließend für eine Nacht in Berlin. Nun bin ich aber wieder da und im gesamten Dezember sollte die Kolumne daher erscheinen. Egal, ob es an den (Krypto-)Märkten nach oben oder nach unten geht. Ich betone dies, weil ich weiß, dass viele sich wegducken, wenn es mal nicht so läuft. Dies entspricht aber nicht meinem Naturell!
Kommen wir daher zum Marktgeschehen – und dabei zunächst einmal zum Bitcoin (BTC)! Dieser hatte noch Anfang Oktober, passenderweise am „Tag der Deutschen Einheit“, ein neues Allzeithoch bei über 126.000 US-Dollar erklommen. Dies führte vielfach zu Euphorie. Vor dieser habe ich jedoch explizit gewarnt. Denn der charttechnische Ausbruch war mir nicht signifikant genug – und die Euphorie eher ein Kontra-Indikator.
Dennoch muss ich ehrlich sein. Dass der Bitcoin nochmal kurzfristig auf rund 110.000 US-Dollar fallen könnte, lag durchaus im Rahmen meiner Erwartungen. Dass wir jedoch innerhalb kurzer Zeit auf, im Tief, 80.000 US-Dollar fallen, hatte ich so nicht auf dem Schirm. Aber es ist nun einmal, wie es ist – und damit muss man umgehen. Die Frage, die sich nun stellt, ist also, wie es jetzt weitergehen wird.
Bitcoin/US-Dollar Chart
Charttechnisch wurde viel Porzellan zerschlagen, aber…
Klar ist zunächst einmal, dass durch die Kursverluste charttechnisch viel Porzellan zerschlagen wurde. Denn der Bitcoin war eigentlich um 110.000 US-Dollar sowie um 100.000 US-Dollar sehr gut – charttechnisch – unterstützt. Weitere charttechnische Supports lagen um 95.000 US-Dollar, um 90.000 US-Dollar, um 85.000 US-Dollar sowie um 80.000 US-Dollar. Leider wirkte erst der charttechnische Support bei 80.000 US-Dollar.
Anschließend ging es dann über 85.000 US-Dollar und 90.000 US-Dollar bis auf, in der Spitze, rund 93.000 US-Dollar. Zuletzt legte der Bitcoin wieder den Rückwärtsgang ein. Damit befindet sich die „Mutter aller Kryptowährungen“ nun in einer diffusen Situation. Übergeordnet haben die Bären das Ruder in die Hand genommen. Kurzfristig jedoch die Bullen. Ganz langfristig dagegen war, ist und bleibt der Bitcoin natürlich ein Superbulle.
Gemäß Bitcoin-Halving-Zyklus jetzt wieder „Krypto Winter“
Die große Frage, die sich nun stellt, ist: Unabhängig davon, dass der Bitcoin ganz langfristig ein Superbulle ist… sind wir nun schon wieder in einem „Krypto Winter“? Es gibt durchaus gute, valide Argumente, die dafür sprechen. So gibt es bekanntlich einen Bitcoin-Halving-Zyklus; und wer an diesen weiterhin glaubt, muss eigentlich damit rechnen, dass wir jetzt wieder in einem „Krypto Winter“ sind. Aber es gibt natürlich auch Argumente dagegen.
So wird das Bitcoin-Halving schon deshalb immer unwichtiger, weil es ein Unterschied ist, ob man die Mining-Rewards von 50 auf 25 Bitcoin halbiert oder, wie zuletzt, von 6,25 auf 3,125 Bitcoin. Zudem wird von vielen Seiten an dem Zyklus gezerrt, was wir übrigens auch in der Vergangenheit schon gesehen haben. So stieg der Bitcoin seinerzeit, als die „Euro Krise“ von Griechenland auf andere Euro-Staaten (wie Zypern) überzugreifen drohte, deutlich an, obwohl er das laut Zyklus nicht hätte tun dürfen.
Fundamentals sprechen für Kursgewinne
Normalerweise steigen spekulative Assets wie Bitcoin und die Kryptos immer dann, wenn die Liquidität ausgeweitet wird. Das war zuletzt zwar in weiten Teilen der Welt der Fall. Aber nicht im wichtigsten Land der Welt, nämlich den USA. Zwar gab es hier die ein oder andere Zinssenkung. Aber der Zinssenkungszyklus der US-Notenbank war dabei weit weniger aggressiv als sonst üblich. Mit anderen Worten: Die Fed hat Bitcoin und die Kryptos zuletzt eher ausgebremst.
Allerdings hat die US-Notenbank zuletzt ihre Leitzinsen wieder gesenkt – und sollte das weiter tun. Schon deshalb, weil die USA sehr hoch verschuldet sind und rund ein Drittel dieser Staatsschulden kurzfristig zur Refinanzierung anstehen. Schließlich hat die Finanzministerin unter Joe Biden, Janet Yellen, zuletzt die Staatsschulden eher kurzfristig refinanziert, um so die Zinsen auf einem erträglichen Niveau halten zu können. Ferner hat die Politik in Form von US-Präsident Trump entsprechende Möglichkeiten.
So endet die Amtszeit des (noch) amtierenden Fed-Chefs Jerome „Jay“ Powell im Mai 2026. Sein Nachfolger wird vom amtierenden US-Präsidenten Donald Trump nominiert. Dabei wird Trump sicherlich einen Mann oder eine Frau auswählen, der die Sicht von Donald Trump und seinen wirtschaftlichen Beratern teilt, nämlich dass die Zinsen in den USA deutlich niedriger sein sollten. Das geben übrigens die US-Wirtschaftsdaten zuletzt auch durchaus her.
Sinken die Zinsen in den USA jedoch, spätestens im Laufe des Jahres 2026, deutlich, dürfte dies Bitcoin und den Kryptos einen enormen Rückenwind verleihen. Ein Bremsfaktor könnte natürlich noch Japan werden. Denn wenn die Zinsen dort deutlich steigen sollten, könnte der langjährige „Carry Trade“ platzen. Unser Basis-Szenario ist aber, dass sich die Bank of Japan ihrer Verantwortung bewusst ist und die Märkte nicht „crasht“. Da sollte sie aus der Situation im August 2024 gelernt haben.
Fazit: Alles spricht für bald deutlich steigende Kurse!
Damit spricht eigentlich (fast) alles für bald deutlich steigende Kurse. Also nicht nur eine Jahresendrally, sondern darüber hinaus. Dennoch muss ich etwas einschränken. Der Bitcoin dürfte zunächst „nur“ bis rund 125.000 US-Dollar steigen. Hier sollte er nochmal eine Pause einlegen, ehe er dann neue (Allzeit)Hochs markiert. Das Kursziel läge dann bei, den schon in der Vergangenheit von mir genannten, 150.000 US-Dollar. Mehr sehe ich dort erst einmal nicht!
Anders jedoch die Situation bei den Altcoins. Die haben bisher noch gar keine wirkliche Kursrally, eine sogenannte „Altcoin Season“, erlebt. Es würde zudem sehr gut zusammenpassen, wenn der Bitcoin etwas gebremst steigt und die Altcoins eskalieren würden. So wie zuletzt beispielsweise schon bei ZCash (ZEC) gesehen. Auch fundamental, denn viel Liquidität begünstigt eben die spekulativsten Assets immer besonders. Und das sind die Altcoins wohl zweifellos!
In diesem Sinne wünsche allen Leserinnen und Lesern, ein geruhsames Wochenende sowie uns allen schon bald eine etwas weniger geruhsame, weil von explosiven Kursgewinnen geprägte, Zeit!
Ihr
Sascha Huber
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