In der Mitte der abgelaufenen Woche hatte die US-Notenbank ihren großen Auftritt. Diese beließ, wie es allgemein erwartet wurde, ihren Leitzins (Fed Funds Rate) unverändert bei 4,25 bis 4,5 Prozent. Dies ist, wie nicht nur US-Notenbank-Chef Jay Powell zuletzt sagte, ein durchaus restriktives Niveau. Die US-Notenbank zeigt sich derzeit jedoch hart, weil sie die Folgen der teilweise erratischen Handels- und Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump noch nicht abzuschätzen vermag.
Bisher ist in allen wichtigen Wirtschaftsdaten noch wenig davon zu sehen. Powell betonte jedoch, dass nahezu alle Experten sich darüber einig seien, dass diese Politik die Inflation in den USA – zumindest kurzfristig – anheizen würde. Einen solchen Inflationsanstieg jedoch möchte die US-Notenbank nicht sehen. Im Gegenteil. Gemäß ihrer Mandate soll sie für eine niedrige Inflation bei gleichzeitig maximaler Beschäftigung sorgen.
Die US-Notenbank hatte aber deutlich mehr zu vermelden – und nicht alles hat dort wirklich gut zusammengepasst. So erwarten die zuständigen Damen und Herren des geldpolitischen Gremiums aufgrund von Trumps Politik zwar einen Anstieg der Inflation. Zugleich aber soll sich das Wirtschaftswachstum etwas schwächer zeigen. Dies ist zwar noch kein Stagflationsszenario, geht aber in diese Richtung und könnte richtig sein.
Allerdings gibt es weitere Faktoren, die weniger schlüssig erscheinen. So wurde die Inflation in den USA zuletzt zwar durch Trumps Politik etwas angeheizt, zugleich hat ein schwacher Ölpreis dies jedoch mindestens kompensiert, eigentlich sogar mehr als das. Aufgrund der Situation im Nahen Osten und den damit einhergehend steigenden Ölpreisen, könnte es damit nun jedoch vorbei sein.
Die US-Notenbank soll zwar, gemäß ihrer Mandate, auch die Inflation unter Kontrolle halten. Aber das kann sie, mit ihren geldpolitischen Mitteln, nur bis zu einem gewissen Punkt. Sie hat weder Einfluss auf die Handels- und Zollpolitik des US-Präsidenten und schon gleich gar keinen Einfluss auf die Entwicklung im Nahen Osten und den damit einhergehenden steigenden Ölpreisen. Insofern erschien die defensive, abwartende Haltung der US-Notenbank auch mir bis zu einem gewissen Grad gerechtfertigt. Inzwischen ist sie es aber nicht mehr.
Zumal noch etwas hinzu kommt. Im Median nämlich haben die US-Notenbänker um Jay Powell für den weiteren Jahresverlauf nochmals zwei Zinssenkungen (um jeweils 0,25%) in Aussicht gestellt. Es scheint jedoch einen Split im Offenmarktausschuss zu geben. Denn von den 19 Notenbänkern prognostizieren sieben keine Zinssenkung mehr in 2025, wohingegen acht Notenbänker weiterhin zwei Zinssenkungen (um jeweils 0,25%) in Aussicht stellen. Jeweils zwei sehen eine solche bzw. drei solche Zinssenkungen als angemessen an.
Meines Erachtens wird es jedoch noch in 2025 Zinssenkungen geben müssen. Trump und der Nahe Osten hin oder her. Je weniger die US-Notenbank jetzt tut, desto mehr wird sie dann 2026 tun müssen. Dann jedoch nicht mehr unter Führung von Jay Powell, sondern dessen durch Trump ernannten, und sehr wahrscheinlich geldpolitisch generell taubenhafteren, Nachfolger. Kurzfristig bleibt es daher für spekulative(re) Assets (wie die Kryptos) noch schwierig. Mittelfristig sieht es unverändert sehr gut aus!
Zuletzt jedenfalls hielten sich die beiden wichtigsten Kryptowährungen, der Bitcoin (BTC) sowie der Ether von Ethereum (ETH), sehr gut an charttechnische Marken. So drehten sie beispielsweise kurzfristig beide stets an wichtigen gleitenden Durchschnitten (EMAs; Exponential Moving Averages) wieder nach oben. Der etwas stärkere Bitcoin an seinem EMA50, der Ether an seinem EMA90. Es ist sehr wichtig, dass dies so bleibt. Aber schauen wir es uns dort gemeinsam an, hier die beiden entsprechenden Charts!
Bitcoin (BTC), Chart, 2 Jahre (in US-Dollar)
Im Chart zu sehen sind EMA20, EMA50, EMA90 und EMA200. Zudem die kurzfristig wichtigsten charttechnischen Widerstände und Supports. Den EMA50 habe ich fett gezeichnet. Er führte zuletzt, kurzfristig, den Kurs (nach oben). Es wäre sehr gut, wenn die Bullen ihn weiter verteidigen könnten.
Ethereum (ETH), Chart, 2 Jahre (in US-Dollar)
Auch hier habe ich die entsprechenden EMAs sowie die wichtigsten kurzfristigen Widerstände und Unterstützungen eingezeichnet. Anders als der Bitcoin, wird der Ether jedoch vom EMA90 geführt. Daher habe ich hier diesen fett eingezeichnet. Auch hier gilt, dass es sehr gut wäre, wenn die Bullen den EMA90 weiter verteidigen könnten.
Fazit
Die fundamentalen Aussichten für die Kryptos bleiben kurzfristig noch ein wenig schwierig. Sie sind aber keinesfalls katastrophal. Mittelfristig dürfte es jedoch deutlich besser werden. Die beiden „Bluechips“, also Bitcoin und Ether, zeigen bereits recht konstruktive Chartbilder. Die Bullen konnten jedenfalls zuletzt wichtige charttechnische Supports halten. Daher sollte in den nächsten Wochen/Monaten ein großer Krypto-Bullrun starten. Ich rechne weiterhin gegen Jahresende 2025 damit!
In diesem Sinne wünsche ich Ihnen viel Erfolg sowie ein schönes, sonniges und geruhsames Wochenende.
Ihr
Sascha Huber
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