Kraft Heinz-Aktie: Neuer CEO will Aufspaltung überdenken!

Der designierte Chef von Kraft Heinz will die Kritik an der geplanten Markenaufteilung berücksichtigen.

Auf einen Blick:
  • Neuer CEO will Aufspaltungsplan überdenken
  • Kritik an Zuteilung der Marken wird geprüft
  • Organisches Wachstum soll Bewertung verbessern
  • Aktie verlor seit Ankündigung zwölf Prozent

Die Aktie von Kraft Heinz steht seit der Ankündigung der geplanten Aufspaltung im September unter Druck: Das Papier verlor seitdem 12 Prozent an Wert. Der designierte CEO Steve Cahillane, der am 1. Januar seine neue Position antritt, signalisiert nun Offenheit für Änderungen am Plan. Der 60-Jährige, der zuvor die Aufspaltung von Kellogg leitete, will die Kritik von Investoren und Analysten prüfen.

Zweifel an der Aufteilung der Marken

Zum Hintergrund: Kraft Heinz hatte im Herbst angekündigt, sich in zwei eigenständige Unternehmen aufzuspalten – eine Einheit für Gewürze und Brotaufstriche sowie eine für Lebensmittel. Die Entscheidung, welche Marken zu welchem Geschäftsbereich gehören sollen, stieß jedoch auf Skepsis. Analysten von der Wall Street hinterfragen beispielsweise, ob Kraft Macaroni and Cheese in die Gewürzsparte gehört, obwohl das Produkt Marktanteile verloren hat.

„Ich habe die Kritik gehört, werde sie berücksichtigen und dann eine Entscheidung treffen“, erklärte Cahillane gegenüber Reuters. Er betonte, dass man sich das Recht vorbehalte, die Pläne zu verbessern und durch Gespräche mit allen Beteiligten anzupassen. Die Aufspaltung soll Ende nächsten Jahres abgeschlossen sein.

Organisches Wachstum als Schlüssel zur Bewertung

Cahillane, der auch Führungspositionen bei Coca-Cola innehatte, räumte ein, dass die Bewertung von Kraft Heinz hinter der Konkurrenz zurückbleibt. „Das Unternehmen wird mit einem Abschlag gehandelt, weil es nicht organisch wächst“, analysierte er. Der Schlüssel zu einer besseren Bewertung liege in organischem Wachstum durch Innovation.

Der neue CEO will Verbraucher dazu bewegen, mehr Produkte von Kraft Heinz zu kaufen und diese häufiger zu nutzen. Als Beispiel nannte er Ketchup: Für Pommes frites sei es zwar das Topping schlechthin, doch es gebe weitere Einsatzmöglichkeiten. Auch bei Philadelphia Frischkäse sieht er Potenzial für zusätzliche Geschmacksrichtungen. Der bisherige CEO Carlos Abrams-Rivera wird bis zum 6. März als Berater zur Verfügung stehen.

Wie schnell Cahillane seine Ideen umsetzen kann und ob Anpassungen am Aufspaltungsplan die Investoren überzeugen werden, dürfte sich in den kommenden Monaten zeigen. Es ist offensichtlich, dass Anleger konkrete Verbesserungen erwarten.

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