Der Hamburger Gabelstaplerspezialist Jungheinrich hat die Finanzmärkte mit einer überraschenden Gewinnwarnung aufgeschreckt. Das Papier brach am Donnerstag um mehr als 15 Prozent ein, nachdem das Unternehmen seine Jahresziele deutlich nach unten korrigiert hatte. Gleichzeitig kündigte der Konzern ein umfassendes Sparprogramm an, das weltweit 1.000 Arbeitsplätze betrifft.
Massive Prognosereduktion belastet Sentiment
Die neuen Geschäftszahlen zeichnen ein düsteres Bild der aktuellen Marktlage. Während der Auftragseingang ursprünglich zwischen 5,5 und 6,1 Milliarden Euro erwartet wurde, rechnet das Management nun nur noch mit 5,3 bis 5,9 Milliarden Euro. Besonders dramatisch fällt die Gewinnrevision aus: Statt der prognostizierten 430 bis 500 Millionen Euro soll das operative Ergebnis lediglich zwischen 280 und 350 Millionen Euro liegen.
Diese Zahlen überraschen umso mehr, als Jungheinrich erst im Mai ehrgeizige Wachstumsziele bis 2030 präsentiert hatte. Der Konzern will bis zum Jahrzehntsende einen Umsatz von 10 Milliarden Euro erreichen und dabei eine operative Marge von 10 Prozent erzielen. Analysten zeigten sich bereits damals skeptisch bezüglich dieser ambitionierten Pläne.
Strukturelle Herausforderungen im Staplergeschäft
Die Gründe für die Verschlechterung sind vielschichtig. Kunden fragen verstärkt kostengünstige Einstiegsmodelle nach, was insbesondere chinesischen Wettbewerbern zugutekommt. Gleichzeitig belastet die anhaltende Konjunkturschwäche in Europa und Deutschland die Nachfrage nach hochwertigen Industriemaschinen.
Das nun angekündigte Sparprogramm soll mittelfristig jährliche Kosteneinsparungen von 100 Millionen Euro ermöglichen. Allerdings entstehen zunächst Einmalaufwendungen von rund 90 Millionen Euro, die größtenteils im laufenden Jahr anfallen werden. Betroffen sind sowohl Produktion als auch Verwaltung und Management.
Jungheinrich Aktie Chart
Technische Chartanalyse zeigt Schwäche
Aus charttechnischer Sicht hat sich das Bild deutlich eingetrübt. Der Kurs durchbrach sowohl die 21-Tage- als auch die 50-Tage-Durchschnittslinie, was auf eine Verschlechterung der kurz- und mittelfristigen Trends hindeutet. Unterstützung bietet aktuell noch die wichtige 200-Tage-Linie bei etwa 30 Euro, die als Indikator für die langfristige Entwicklung gilt.
Trotz des massiven Kursrückgangs steht für das Gesamtjahr 2025 immer noch ein Plus von einem Drittel zu Buche. Dies verdeutlicht, wie stark die Aktie zuvor gelaufen war – in Erwartung einer Konjunkturbelebung durch geplante Infrastruktur- und Rüstungsinvestitionen der Bundesregierung.
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