Mitten im Sommerloch kündigte der chinesische Online-Riese an, noch 2025 fünf großflächige Discount-Supermärkte in Zhuozhou (Provinz Hebei) und Suqian (Jiangsu) zu eröffnen. Jeder Standort umfasst rund 5.000 Quadratmeter Verkaufsfläche und positioniert sich als „Alles-unter-Marktpreis“-Anbieter für Haushaltswaren, Elektronik und Frischprodukte.
JD.com Aktie Chart
Seit den Testläden in Peking vor einem Jahr ist dies der erste Schritt in den großvolumigen stationären Handel; das Management spricht von einem „Hybrid-Modell“, in dem Online-Bestellungen vor Ort kommissioniert werden. Weil die Waren dreimal täglich neu ausgepreist werden, kann JD.com Überbestände aus dem Kern-E-Commerce schneller drehen. Das ist ein Punkt, von dem die JD.com-Aktie in einem Umfeld schleppender Konsumnachfrage profitiert.
JD.com-Aktie: Preiskriegs-Pause entschärft Margenrisiken!
Nur wenige Tage nach der Filialankündigung veröffentlichten Alibaba, JD.com und Meituan eine gemeinsame Selbstverpflichtung, den aggressiven Preiskampf im 80 Milliarden US-Dollar schweren Essensliefermarkt zu beenden. Die chinesische Aufsicht hatte zuvor angedeutet, Rabattschlachten als „unlauteren Wettbewerb“ einzustufen.
Für die JD.com-Aktie verringert sich damit ein akuter Druckfaktor: Laut Unternehmensangaben kostete jede weitere Zehn-Yuan-Rabattstufe im Liefersegment zuletzt rund 100 Millionen Yuan EBITDA pro Quartal. Anleger honorierten die Aussicht auf Preisstabilität mit einem Kursplus von fast drei Prozent, auch weil sich die Werbekostenquote im angespannten Inlandsgeschäft dadurch entspannen dürfte.
Europa-Expansion mit Ceconomy als Hebel!
Parallel lotet JD.com seine globale Reichweite aus. Ende Juli gab das Unternehmen ein freundliches Übernahmeangebot für die deutsche Elektronikkette Ceconomy ab; geboten werden 4,60 Euro je Aktie in bar, insgesamt knapp zwei Milliarden Euro. Die Transaktion würde JD.com schlagartig Zugang zu rund 1.030 Mediamarkt- und Saturn-Filialen in Europa verschaffen und zugleich eine eigene Logistikplattform für schnell lieferbare Importwaren schaffen.
In Analystenmodellen bietet dies Skaleneffekte beim europäischen Einkauf. Die JD.com-Aktie bleibt dennoch zyklisch: Sollte die Discount-Strategie in China das Margenziel von vier Prozent verfehlen, wäre der Verschuldungsspielraum für die Ceconomy-Finanzierung begrenzt. Kurzfristig entscheiden daher Besucherzahlen in den neuen Superstores über den Kurs – nicht die Fernweh-Fantasie.
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