Iovance Aktie: Sammelklage erschüttert Biotech-Wert

Die Biotechnologie-Aktie von Iovance steht unter massivem Druck. Eine Sammelklage belastet das Papier schwer, während heute die Frist für Investoren abläuft, sich als Hauptkläger zu bewerben. Der Vorwurf: Das Unternehmen soll Anleger über seine Wachstumsaussichten getäuscht haben.

Dramatischer Absturz der Prognose

Der Kern der Vorwürfe liegt in den Finanzergebnissen vom 8. Mai begründet. An diesem Tag schockte Iovance mit einer drastischen Kürzung der Jahresprognose 2025. Die Umsatzerwartung rutschte von ursprünglich 450-475 Millionen Dollar auf nur noch 250-300 Millionen ab.

Das bedeutet einen Einbruch von über 40 Prozent am Mittelpunkt der Projektionen. Als Begründung führte das Management „aktuelle Launch-Dynamiken“ an – ein Euphemismus, der die Investoren kalt erwischte und den Kurs abstürzen ließ.

Iovance Biotherapeutics Aktie Chart

Versteckte Operationsprobleme?

Doch was steckt hinter diesen Launch-Dynamiken? Die Kläger werfen Iovance vor, massive operative Schwächen bei der Markteinführung des Melanom-Medikaments Amtagvi verschleiert zu haben. Konkret geht es um das Netzwerk autorisierter Behandlungszentren (ATCs).

Die Vorwürfe im Detail:

• Lange Vorlaufzeiten für neue ATCs bis zur Patientenbehandlung
• Ineffektive Patientenidentifikation und -auswahl
• Hohe Ausfallquoten bei den behandelten Patienten
• Unzureichende Kapazitäten zur Nachfrage-Generierung

Diese operativen Mängel sollen nach Ansicht der Kläger bewusst verschwiegen worden sein, obwohl sie die Umsatzaussichten fundamental beeinträchtigen. Die Märkte reagierten entsprechend negativ auf diese Enthüllungen.

Rechtliche Konsequenzen im Fokus

Mit der heutigen Frist für die Bestimmung des Hauptklägers nimmt das Verfahren konkrete Formen an. Die Sammelklage richtet sich gegen Iovance und bestimmte Führungskräfte wegen angeblich irreführender Aussagen zum Geschäftsverlauf.