Intel kann sich in der EU in kartellrechtlichen Streitigkeiten noch immer nicht vollständig durchsetzen. Aufgrund von Vorwürfen um die Behinderung des Konkurrenten AMD sprach die EU-Kommission ursprünglich bereits im Jahr 2009 eine Strafe von 1,06 Milliarden Euro aus. Jene wurde vor zwei Jahren auf 376 Millionen Euro reduziert.
Intel strebte daraufhin weiter an, das Bußgeld vollständig aufheben zu lassen. Damit konnte der US-Konzern sich nun vor einem Gericht in Luxemburg nicht durchsetzen. Es gelang aber immerhin, die Strafe weiter zu reduzieren. Nun sollen noch 237,1 Millionen Euro gezahlt werden. Der grundsätzliche Vorwurf wurde damit erneut bestätigt.
Altlasten bei Intel
Im Kern beschäftigt sich der Fall mit schon länger bestehenden Vorwürfen, laut denen Intel durch die Kooperation mit diversen Partnern aus dem Einzelhandel AMD unnötig Steine in den Weg gelegt hätte. Unter anderem stand die Behauptung im Raum, dass Intel der Elektronikmarkt-Kette Media-Saturn Zahlungen geleistet habe, damit dort ausschließlich PCs und Notebooks mit Intel-CPUs angeboten werden.
Heute ist all das kein Thema mehr und AMD erobert dank überlegener Chips mehr und mehr Marktanteile, wenngleich es für die Marktführerschaft noch immer nicht reicht. Intel scheint das jüngste Urteil bislang nicht kommentiert zu haben. Ob dagegen noch einmal Schritte unternommen werden sollen, bleibt damit offen.
Die Sorgen werden kleiner
Intel Aktie Chart
Die Anleger scheinen sich für das Ganze derzeit kaum weiter zu interessieren und bei der Intel-Aktie ist keine nennenswerte Reaktion festzustellen. Noch immer profitiert das Papier von milliardenschweren Investitionen durch die US-Regierung, Nvidia und die japanische Softbank. Ausgestattet damit fällt es freilich auch leichter, manche Strafzahlung zu verdauen, insbesondere wenn eine solche auch noch deutlich reduziert wurde.
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