Wenn man auf die großen Namen im Tech-Sektor schaut, dann hat IBM zuletzt wieder ordentlich Staub aufgewirbelt. Der alte Riese, den viele wohl schon abgeschrieben hatten, legt im dritten Quartal 2025 Zahlen vor, die sich sehen lassen können: Umsatz plus neun Prozent auf 16,3 Milliarden US-Dollar, währungsbereinigt immer noch ein Plus von sieben Prozent. Und das Beste aus Sicht des Managements: Die Jahresprognose wird angehoben. Mehr Wachstum, mehr Cash – das will IBM jetzt liefern. Die Frage ist nur: Reicht das, um die Anleger dauerhaft zu überzeugen?
IBM zieht in allen Sparten an
Besonders bemerkenswert in der gestrigen Pressemitteilung: Das Wachstum kommt nicht nur aus einem Bereich, sondern zieht sich quer durch die Bank. Das Softwaregeschäft legte auf 7,2 Milliarden Dollar zu – ein sattes Plus von zehn Prozent. Hier läuft vor allem die Hybrid-Cloud-Sparte mit Red Hat (+14 %) und die Automatisierungssparte (+24 %) richtig gut. Auch die Beratertruppe von IBM konnte zulegen, wenn auch etwas verhaltener – rund 5,3 Milliarden Dollar Umsatz, plus drei Prozent.
Richtig Schwung kam aus der Infrastruktur-Sparte, wo das Geschäft um 17 Prozent auf 3,6 Milliarden Dollar wuchs. Besonders gefragt: die legendären IBM Z-Mainframes, die mit einem Zuwachs von 61 Prozent fast schon wieder Kultstatus erreichen. Und selbst das kleine Finanzierungsgeschäft trug mit rund 200 Millionen Dollar (+10 %) etwas zum Gesamtpaket bei. Kurzum: IBM hat in allen Bereichen geliefert – und das war nicht immer so.
Gewinn legt zu, Bilanz solide
Auch unterm Strich sieht es ordentlich aus. Die Bruttomarge lag bei 57,3 Prozent (nach GAAP), operativ bei 58,7 Prozent. Der Gewinn je Aktie kletterte auf 1,84 Dollar nach GAAP bzw. 2,65 Dollar auf bereinigter Basis. Der freie Cashflow summierte sich seit Jahresbeginn auf 7,2 Milliarden Dollar, der operative Cashflow auf 9,2 Milliarden Dollar. In der Kasse liegen 14,9 Milliarden Dollar, die Schulden stehen bei 63,1 Milliarden – kein Kindergeburtstag, aber solide im Verhältnis.
IBM zahlt weiterhin eine Dividende von 1,68 Dollar je Aktie, Stichtag ist der 10. November, Auszahlung am 10. Dezember. Das Unternehmen kann sich das leisten – zumindest nach aktuellem Stand. Eine einmalige Steuerlast aus dem US-Gesetz H.R. 1 belastet das Ergebnis zwar, dürfte aber kein Dauerproblem sein.
KI-Geschäft wächst, Anleger bleiben unbeeindruckt
Chef Arvind Krishna zeigte sich zufrieden: „Unser KI-Auftragsbuch liegt jetzt bei über 9,5 Milliarden Dollar.“ Finanzchef James Kavanaugh ergänzte, man habe mit konsequentem Fokus auf die Basis ein zweistelliges Wachstum beim bereinigten EBITDA hingelegt. Klingt gut, ist auch nicht falsch – aber an der Börse sprang der Funke trotzdem nicht so richtig über. Im Tagesvergleich reagierte die IBM Aktie nur verhalten, einige Anleger trauen dem Braten offenbar noch nicht.
Kein Wunder: IBM hat schon öfter Hoffnungen geweckt, ohne sie langfristig zu erfüllen. Zwar spricht vieles dafür, dass der Kurs mit dem Fokus auf Künstliche Intelligenz und Hybrid-Cloud-Lösungen endlich Fahrt aufnimmt, aber Euphorie ist fehl am Platz. Es braucht mehr als ein starkes Quartal, um alte Skeptiker zu überzeugen.
Entscheidend wird sein, ob IBM das Momentum halten kann. Die nächsten Wochen dürften zeigen, ob der Konzern wirklich in eine neue Phase des Wachstums eintritt.
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