Hims&Hers-Aktie: Alles vorbei!

Novo Nordisk hat die erst acht Wochen alte Kooperation mit Hims & Hers Health beendet. Der Grund dafür: Der Telemedizin-Anbieter vertreibe weiter individuell gemischte Semaglutid-Varianten, obwohl die FDA den Wirkstoff von der Mangel­liste gestrichen hat.

Nach der Meldung brach die Hims&Hers-Aktie im vorbörslichen Handel um 22 Prozent ein und schloss schließlich 30 Prozent niedriger. Für die Hims&Hers-Aktie wirkt der Abbruch doppelt: Das Unternehmen verliert einen Premium-Hersteller als Lieferanten und muss sich gleichzeitig gegen den Vorwurf „irreführender Vermarktung“ verteidigen – ein Reputationsrisiko, das künftige Partnerschaften erschwert. Hier können Sie den Chartverlauf nachverfolgen:

Hims & Hers Health Registered (A) Aktie Chart

Hims&Hers-Aktie: CFO-Verkäufe nähren das Misstrauen!

Kurz vor dem Novo-Schlag verkaufte Finanzchef Oluyemi Okupe Aktien im Wert von rund 1,09 Millionen US-Dollar – formal im Rahmen, aber zum denkbar ungünstigen Zeitpunkt. Das Management beteuert, der Verkauf sei langfristig geplant gewesen; dennoch sehen Beobachter darin ein Warnzeichen, weil Insider üblicherweise gerade in Krisen demonstrativ zukaufen. Die Hims&Hers-Aktie bleibt dadurch anfällig für Spekulationen über Liquiditäts­bedarf, denn das Unternehmen muss nun Werbekampagnen umbauen und parallel mit höherem Lager­aufwand für alternative GLP-1-Präparate rechnen.

Geschäftsmodell unter regulatorischer Lupe!

Noch hält das Management am Ziel fest, 2025 mindestens 700 Millionen US-Dollar Umsatz mit Gewichts­reduktions­therapien zu erzielen. Doch Marktforscher schätzen, dass hiervon bis zur Hälfte auf individuell gemischte Semaglutid-Rezepte entfällt – genau die Kategorie, die nun stärker überwacht wird. Sollten FDA und Handels­aufsicht die Grauzone enger ziehen, müsste Hims & Hers Preismodelle anpassen oder margen­schwächere Präparate wie Liraglutid forcieren.

Investoren der Hims&Hers-Aktie sollten daher weniger auf kurzfristige Umsatz­sprünge schauen, sondern darauf, ob das Unternehmen belastbare Lieferverträge für Original­präparate abschließt und seine Telemedizin-Plattform in andere Therapie­felder – etwa Dermatologie und mentale Gesundheit – diversifiziert. Nur dann lassen sich die aktuell ambitionierten Bewertungs­multiple rechtfertigen.