Hensoldt nach den Zahlen: Darum bleibe ich fern!

Heute Morgen hat der Rüstungskonzern Hensoldt seine Bücher geöffnet und die Zahlen für die ersten neun Monate des laufenden Jahres veröffentlicht.

Auf einen Blick:
  • Umsatz steigt und Auftragsbücher sind voll
  • Erste neun Monate traditionell im Minus – Warten aufs starke vierte Quartal
  • Hensoldt ist sehr hoch bewertet

Hensoldt ist ein Rüstungskonzern, der in Taufkirchen bei München sitzt. Die Hensoldt-Aktien sind im MDax und TecDax gelistet.

Hensoldt Aktie Chart

Damit verdient Hensoldt sein Geld

Hensoldt ist in zwei Bereiche aufgeteilt:

  • Sensors
  • Optronics

Im Bereich Sensors produziert Hensoldt Radargeräte, die auf militärische Fahrzeuge, Schiffe und Flugzeuge montiert werden können. In diesem Bereich erzielt Hensoldt über 85 Prozent der Umsätze.

Der andere große Bereich ist Optronics, worunter Zielfernrohre, Visiere, Nachtsichtgeräte und Wärmebildkameras fallen.

Hensoldt: Das sind die Zahlen!

Der Umsatz steigt und alles deutet daraufhin, dass er weiter steigen wird.

Neun-Monats-Zahlen 9M/25 Hensoldt im Überblick

KennzahlGemeldet 9M/25Vorjahr 9M/24Veränderung
Umsatz1,536 Mrd. Euro1,377 Mrd. Euro+ 11,5 Prozent
Verlust– 48 Mio. Euro– 33 Mio. Euro– 45,5 Prozent
Auftragseingang2,017 Mrd. Euro1,856 Mrd. Euro+ 8,7 Prozent
Auftragsbestand7,096 Mrd. Euro6,644 Mrd. Euro+ 6,8 Prozent

Der Hauptumsatztreiber ist das Sensors-Segment: Hier lag der Umsatz bei 1,31 Mrd. Euro. Das sind 85,7 Prozent des Gesamtumsatzes.

In den ersten neun Monaten erwirtschaftete Hensoldt einen Verlust. Negativ: Er fällt höher aus als im Vorjahr. Das bereitet mir aber nicht allzu große Sorgen.

Das vierte Quartal ist das traditionell stärkste bei Hensoldt. So auch im letzten Jahr: Lag der Verlust in den ersten neun Monaten bei 33 Mio. Euro, lag der Gewinn des Gesamtjahres bei 106 Mio. Euro.

Jedoch sollten Anleger diese Kennzahl immer im Auge behalten.

Hensoldt: Umsatzplus kündigt sich an

Hensoldt holt immer mehr Aufträge ans Land und der Auftragsbestand steigt ebenfalls. Das bedeutet: Der Umsatz wird kurz- und mittelfristig weiter steigen.

Das Book-to-Bill-Verhältnis liegt wie 1,3, genauso wie im Vorjahr. Das heißt: Für jeden Euro Umsatz kommen 1,30 Euro neuen Aufträgen ein – und die Aufträge von heute sind der Umsatz von morgen.

Hensoldt: Darum bleibe ich fern

Grund 1: Hensoldt ist hoch bewertet!

Der Umsatz steigt, die Bücher füllen sich mit Aufträgen und das vierte Quartal wird (vermutlich) wieder besonders stark und hievt Hensoldt in die Gewinnzone. Dennoch bleibe ich bei Hensoldt fern.

Hensoldt hat ein Vorwärts-KGV von 45. Das ist sehr hoch. Hier werden die erwarteten Gewinne der nächsten 12 Monate mit dem derzeitigen Aktienkurs ins Verhältnis gesetzt. Von 2020 bis 2024 lag er zwischen 9 und 19.

Grund 2: Hensoldt hat hohe Schulden!

Was mir aber auch Sorgen bereitet: Die Fremdkapitalquote bei Hensoldt steigt. Lag sie Ende 2023 noch bei 76,6 Prozent, so ist sie auf 82,9 Prozent angestiegen. Hensoldt ist stark auf Fremdkapital angewiesen.

So zum Beispiel bei den langfristigen Finanzschulden. Sie haben eine Laufzeit von mehr als einem Jahr. Lagen sie Ende 2023 noch bei 621 Mio. Euro, so kletterten sie auf 1,15 Mrd. Euro bis Ende September 2025. Ein Großteil der Schulden wird noch in diesem Jahrzehnt fällig.

Das wird eine Herausforderung für Hensoldt. Das wird die Margen belasten und die Profitabilität belasten. Zusammen mit der sehr hohen Bewertung ist ein Einstieg derzeit zu riskant.

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