Hensoldt befindet sich aktuell nach der Abweisung an den Hochs an einer wichtigen Unterstützungszone. Das Unterschreiten der Trendlinie sowie der 100-Tage-Linie ist ein erstes Warnsignal und der Kursverlauf an dieser Zone wird nun entscheidend dafür sein, in welche Richtung sich der Markt weiterentwickelt.
Insiderkäufe und beeindruckende Neuigkeiten
Der wichtigste Moment dieser turbulenten Phase war zweifellos der Capital Markets Day am 11. November. Unter dem Titel „Delivering North Star“ präsentierte Hensoldt eine Strategie, die weit über das hinausgeht, was Investoren bisher kannten. Der Konzern will sich nicht länger mit dem Image eines klassischen Sensorherstellers zufriedengeben, sondern sich zu einem voll integrierten Multi-Domain-Lösungsanbieter entwickeln, genau dem Technologiepartner, den Regierungen angesichts einer zunehmend komplexen Sicherheitslage suchen. Diese Neuausrichtung bleibt nicht bei Visionen stehen, sondern ist mit klaren Zielen hinterlegt. Das Umsatzziel für 2030 wurde kurzerhand von 5 auf 6 Milliarden Euro angehoben. Der Kursrückgang blieb auch im Management nicht unbemerkt, CEO Oliver Dörre nutzte die Gelegenheit und erhöhte seinen eigenen Aktienbestand. Solche Insiderkäufe gelten gemeinhin als starkes Signal, denn ein Vorstandschef greift selten zu, wenn er ernsthafte Risiken am Horizont sieht.
Bereits am 7. November hatte Hensoldt mit den Zahlen zum dritten Quartal gezeigt, wie dynamisch das Geschäft wächst. Der Auftragseingang lag erneut über dem Vorjahr, der Umsatz entwickelte sich zweistellig und auch das bereinigte EBITDA zog merklich an. Besonders ins Auge sticht jedoch der Auftragsbestand. Mit 7,1 Milliarden Euro erreichte er einen neuen Rekord und verschafft dem Unternehmen eine Planungssicherheit, um die viele Industriekonzerne nur beneiden können.
Strategisch rückt zudem ein Thema in den Mittelpunkt, das die gesamte Verteidigungsbranche verändert, softwaredefinierte Operationen. Mit der neuen MDOcore-Architektur hat Hensoldt eine Plattform vorgestellt, die Sensoren, Effektoren und Systeme erstmals vollständig und domänenübergreifend miteinander verbindet. Für die Streitkräfte bedeutet das schnellere, präzisere und umfassender vernetzte Entscheidungen, ein entscheidender Fortschritt in modernen Einsatzszenarien.
Hensoldt-Aktie im Chart-Check
Hensoldt hat den Ausbruch nicht halten können und ist nach dem Überschreiten der Hochs wieder an die Unterstützungszone und damit auch an die letzten Tiefs zurückgelaufen. Mit dem Einbruch von mehr als 17 % wurde zudem die bestehende Aufwärtstrendlinie nach unten durchbrochen, was als erstes negatives Signal zu werten ist. Für die Aktie wäre es nun entscheidend, dass die aktuelle Zone um die 75 Euro nicht unterschritten wird. Fällt der Kurs darunter, läge die nächste markante Unterstützung erst wieder im Bereich um 60 Euro. Das charttechnische Bild würde dann allerdings deutlich an Stärke verlieren und der Aufwärtstrend wäre zu diesem Zeitpunkt gebrochen. Hier einmal das Ganze im Tageschart.

Den Link zu Tradingview und dem Chart findest du hier: https://www.tradingview.com/x/D6zMMdWg/
Trotz des Bruchs der Aufwärtstrendlinie würde ich aktuell noch von Short-Positionen absehen. Diese kämen für mich erst in Betracht, wenn der Markt die aktuelle Zone unterschritten hat. In diesem Fall könnte die Idee sein, zunächst einen Rücksetzer an die 75 Euro abzuwarten und sich dann bei auftretender Schwäche zu positionieren.
Solange die Zone jedoch nicht unterschritten wird, könnte sich hier eine Kaufchance ergeben. Ein gutes Indiz wäre auftretende Kaufkraft oder eine kurze Konsolidierung. Das Ziel einer solchen Positionierung wären die letzten Hochs und eine mögliche Fortsetzung der Aufwärtsstruktur.
Ihr Konrad
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