Hensoldt-Aktie: Überzogen!

Die Aktie von Hensoldt zieht nach Rekordhoch und nachfolgender Korrektur bereits wieder an. Die Analysten hatten das mehrheitlich so nicht erwartet.

Auf einen Blick:
  • Die Hensoldt-Aktie hatte nach ihrem Rekordhoch am Mittwoch deutlich abgegeben
  • Doch im frühen Handel am Donnerstag ging es bereits wieder leicht nach oben
  • Die meisten Analysten halten die Bewertung des Rüstungsunternehmens für zu hoch
  • Donald Trump aber schob mit Aussagen zum Ukraine-Krieg die gesamte Branche an

Liebe Leserin. lieber Leser,

nach ihrem Rekordlauf im Vormonat hatten die Papiere des Rüstungsunternehmens Hensoldt am ersten Handelstag im Oktober deutlich korrigiert. Nachdem die Aktie am Handelsplatz Frankfurt am 30. September erstmals bei 111,30 Euro gehandelt worden war, ging es – analog zu anderen Rüstungstiteln wie Rheinmetall und Renk – am Mittwoch auf 107,80 Euro zurück. Doch was soll man sagen? Den Donnerstag begann die Hensoldt-Aktie bereits wieder im Plus, notierte zwischenzeitlich bei gut 109 Euro. Dabei hält die Analystenmehrheit die Bewertung bereits jetzt für überzogen.

Bei Rheinmetall optistisch, bei Hensoldt skeptisch

Denn während die institutionellen Beobachter etwa bei Rheinmetall mehrheitlich noch Kurspotenzial entdecken, ist das beim Sensortechnik-Spezialisten aus Taufkirchen anders: 102,60 Euro lautet laut finanzen.net das durchschnittliche Kursziel für die Hensoldt-Aktie aus derzeit sechs Analysen. Von vier Experten, die sich in den vergangenen zwei Monaten zur Aktie gemeldet haben, sieht nur einer noch Luft nach oben:

  • Jefferies: 92 Euro
  • Barclays: 88,00 Euro
  • JP Morgan: 120,00 Euro
  • Warburg Research: 88,00

Hensoldt-Kursziel zwei Mal bei lediglich 88 Euro

Es war die US-Bank JPMorgan, die ihre Einstufung für Hensoldt am 20. August auf „Overweight“ mit einem Kursziel von 120 Euro belassen hatte. In Reaktion auf die Halbjahreszahlen des Rüstungselektronik-Unternehmens habe er einige Änderungen an seinem Bewertungsmodell vorgenommen, schrieb David H Perry in seiner Studie. Daraus resultiere eine leichte Senkung der Gewinnprognosen (EPS) für die Jahre 2026 bis 2028.

Dennoch erkannte Perry, Hensoldt notierte zum Analysezeitpunkt bei gerade einmal 80 Euro, bei den Papieren damals ein Kurspotenzial von rund 50 Prozent – und sollte zunächst Recht behalten. Der US-Analyst war mit dieser Einschätzung allerdings allein auf weiter Flur. Das Analysehaus Warburg Research etwa hatte Anfang August den fairen Wert für Hensoldt nach Zahlen zwar angehoben, allerdings lediglich von 71 auf 88 Euro, die Einstufung blieb auf „Hold“.

Analyst hält Hensoldt-Aktie für „ziemlich teuer“

Die Resultate des Rüstungskonzerns seien „solide“ gewesen, urteilte Warburg-Analyst Christian Cohrs. Die Ergebnisse hätten „auf der Bereichsebene weder positiv noch negativ überrascht“. Angesichts der jüngsten NATO-Resolution und der in Deutschland geplanten Haushaltserhöhungen sei er der Ansicht, dass bei Hensoldt zwar Potenzial für noch mehr Wachstum besteht. Mit Blick auf die Aktie fehlten dem Experten allerdings Kurstreiber.

Zur selben Einschätzung, und dem identischen Kursziel, kam die britische Investmentbank Barclays, die Anfang September die Bewertung der Aktie von Hensoldt mit „Equal Weight“ aufgenommen hatte. Analyst Afonso Osorio setzte im Rahmen seiner Analyse der europäischen Rüstungsbranche vor allem auf Rheinmetall, wie er schrieb. Die Papiere von Hensoldt Hensoldt seien indes zunächst „ziemlich teuer“ und es gebe auf Sicht von zwölf Monaten attraktivere Alternativen. So dürfte es laut Osorio angesichts der langfristigen Natur des Auftragsbuches „noch eine Weile dauern, bis sich das Unternehmenswachstum stark beschleunige“.

  • Die Anleger allerdings entschieden anders – und ließen die Hensoldt-Aktie allein im September von 88,25 auf besagte 111,30 Euro ansteigen
  • Die Analysten hatten offenbar nicht mit der nächsten Kehrtwende von US-Präsident Donald Trump bezüglich des Ukraine-Kriegs gerechnet

Trump trieb gesamte Rüstungsbranche an

Im sozialen Netzwerk Truth Social schrieb Trump: „Ich denke, dass die Ukraine mit der Unterstützung der Europäischen Union in der Lage ist, zu kämpfen und die gesamte Ukraine in ihrer ursprünglichen Form zurückzuerobern“, so der US-Präsident. „Mit Zeit, Geduld und der finanziellen Unterstützung Europas und insbesondere der NATO.“

An den Märkten kam diese Botschaft gut an – und die europäischen Rüstungstitel hoben ab. Wie lange Trump, der zuvor stets Zugeständnisse von der Ukraine für eine Frieden im Land gefordert hatte, dieses Mal bei seiner Einschätzung bleiben wird, bleibt allerdings abzuwarten.

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