Liebe Leserin, lieber Leser,
der Ausverkauf bei der Aktie von Hensoldt scheint erst einmal gestoppt. Von noch 102 Euro vor dem Wochenende waren die Papiere des Rüstungskonzerns am Mittwochvormittag in Frankfurt bis auf 89,85 Euro zurückgefallen, ein Abschlag von annähend zwölf Prozent. Doch seitdem hat sich die Hensoldt-Aktie wieder etwas gefangen, notiert am Donnerstagvormittag bei 93,20 Euro. Was aktuell die Beruhigung einleitete, ist unklar. Eine Unternehmensmitteilung ist es jedenfalls nicht. Diese war bereits am Montag veröffentlicht worden, blieb allerdings ohne jede Wirkung.
Hensoldt & Co mit erfolgreicher Flugdemo
Denn wie Hensoldt zum Wochenbeginn meldete, hatte der Sensorspezialist gemeinsam mit den Partnern Airbus, bKEC, IBM, MBDA, PLATH, Rohde & Schwarz und Schönhofer zum ersten Mal live in Deutschland gezeigt, wie Militärflugzeuge mit Hilfe elektromagnetischer Störmaßnahmen ungehindert Einsätze in einem Krisengebiet mit aktiven Luftverteidigungssystemen fliegen können. In der Flugdemonstration in Manching simulierte das Team aus deutschen Verteidigungsunternehmen vor Vertretern der Bundeswehr demnach ein operationsnahes Szenario: Die Evakuierung deutscher Staatsbürger aus einem Krisengebiet, das mit einer flächendeckenden Flugabwehr bestückt ist.
Zum Einsatz kamen laut Hensoldt ein Pilatus-PC-12-Turboprop-Flugzeug, ein simulierter Airbus-A400M-Militärtransporter, ein SHARCS-Technologieträger, der als unbemannter Remote Carrier diente, sowie ein SA-8-Flugabwehrraketensystem, das die gegnerische Luftverteidigung darstellte. Die PC-12 war der Mitteilung zufolge mit einem elektromagnetischen Überwachungs- und Störsystem ausgestattet. „Sie fungierte als sogenannter Stand-off-Jammer, beziehungsweise als Störflugzeug, das das SA-8-System aus sicherer Entfernung aufgeklärt, klassifiziert, mit elektromagnetischen Gegenmaßnahmen gestört und kampfunfähig gemacht hat“, so Hensoldt.
Hensoldt: „Wirksame Kräfte“
Ohne funktionierende gegnerische Flugabwehr habe die simulierte A400M „unerkannt in das Krisengebiet einfliegen, landen und die Staatsbürger evakuieren können“, heißt es in der Mitteilung. Da EK ohne Munition und nicht-kinetisch wirke, gebe es zudem keine Schäden.
- Die Demonstration habe gezeigt, „wie wirksam Kräfte des elektromagnetischen Kampfes (EK) agieren und eigene und befreundete Streitkräfte bei Einsätzen schützen können“, teilte Hensoldt mit
- Die in der Demonstration dargestellte Fähigkeit sei ein „wesentlicher Baustein des deutschen Verteidigungsvorhabens luftgestützte Wirkung im elektromagnetischen Spektrum“, kurz luWES
„Unter dem Motto „EK made in Germany for Germany“ wollten die Partner den deutschen Luftstreitkräften den souveränen Einsatz entsprechender Fähigkeiten ermöglichen“, so Hensoldt. Nach der Flugdemo sollen im nächsten Schritt die einzelnen luWES-Bestandteile weiterentwickelt werden
Kaufempfehlung nach NATO-Gipfel
Die Nachricht allerdings beeindruckte die Anleger kaum. Das war nach einer Kaufempfehlung im Anschluss an den NATO-Gipfel in der Vorwoche anders. Dort hatten sich die Mitglieder verbindlich dazu verpflichtet, die Verteidigungsausgaben zu erhöhen: Spätestens ab 2035 muss jedes Land jährlich fünf Prozent des Bruttoinlandsprodukts (BIP) in Verteidigung und Sicherheit investieren, eine massive Erhöhung des bisherigen Ziels von zwei Prozent, das 2014 vereinbart worden war.
David Perry, Analyst bei JPMorgan, sah in der Folge für die Rüstungsbranche weiterhin „auf viele Jahre hinaus positive Aussichten“, wie er laut Medienberichten vor einer Woche schrieb. Die Rüstungstitel hätten seit 2022 jeden Sommer geschwächelt – sollte dies 2025 wieder so sein, wäre das für langfristig orientierte Anleger „eine Einstiegsgelegenheit“, glaubt er.
Hensoldt-Kursziel von 50 auf 110 Euro erhöht
Perry präferiert demnach, neben den unterbewerteten britischen Branchenkollegen Babcock und Qinetiq, weiterhin die wachstumsstarken deutschen Rüstungstitel Rheinmetall, Renk – und eben Hensoldt.
- Ein neues Kursziel rief der US-Analyst vor Wochenfrist nicht auf, das hatte er allerdings bereits Anfang Juni getan
- Damals erhöhte er sein Rating von „neutral“ auf „übergewichten“, das Kursziel erhöhte er drastisch von 50 auf 110 Euro
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