Liebe Leserin, lieber Leser,
die Aktie von Hensoldt wurde in den vergangenen Tagen hin- und hergeworfen, wie im Prinzip alle Rüstungstitel, etwa vom großen Wettbewerber Rheinmetall. Hintergrund war der jeweilige Stand der Friedensbemühungen um die Ukraine in Berlin. So ging es für die Papiere des Sensorspezialisten am Dienstag deutlich nach unten, als die Gesprächsteilnehmer Fortschritte in den Verhandlungen signalisierten. Am Mittwoch strebte die Hensoldt-Aktie dann wieder aufwärts und durchbrach die 70-Euro-Marke, nachdem Russland dem Vorhaben erst einmal eine Absage erteilte. Operative Erfolge haben jedenfalls nur noch begrenzt Einfluss auf den Kursverlauf.
Hensoldt liefert Radare an Rheinmetall-Tochter
Denn einen solchen hatte das Unternehmen vor dem Wochenende gemeldet, was die Aktie jedoch nur mäßig antrieb – und bekanntlich nicht nachhaltig. Hensoldt rüste Luftverteidigungssysteme des Rheinmetall-Tochterunternehmens Rheinmetall Air Defence AG (RAD) mit Radaren seiner SPEXER-2000-Produktfamilie aus, hieß es in der Mitteilung. Demnach haben beide Unternehmen einen langfristigen Rahmenvertrag mit Gültigkeit bis in die 2030er Jahre haben die Unternehmen unterzeichnet.
Der Vertrag umfasst laut Hensoldt die flexible Bereitstellung und Lieferung großer Stückzahlen von Radaren für Anwendungen im Bereich der bodengebundenen Luftverteidigung – insbesondere für Drohnenabwehrlösungen und das Skyranger 30-Flugabwehrsystem von Rheinmetall Air Defence. „Damit hat der Vertrag ein Potential im Bereich hoher dreistelliger Stückzahlen“, so die Mitteilung.
- Gemeinsam leisten Rheinmetall und Hensoldt damit einen wichtigen Beitrag zur Stärkung der Luftverteidigungsfähigkeiten der Bundeswehr und verbündeter Nationen
- Die Kooperation unterstreiche „das gemeinsame Ziel, die europäische Verteidigungsindustrie zu stärken, kritische Technologien verfügbar zu halten“
SPEXER 2000 bei der Bundeswehr im Einsatz
Dies alles bildet nach Einschätzung von Hensoldt die Basis für eine planbare, effiziente und verlässliche Zusammenarbeit. „Der Vertrag bietet beiden Seiten hohe Planungssicherheit sowie verbindliche Abnahmekonditionen und stellt sicher, dass Kernkomponenten der SPEXER-2000-Produktreihe bedarfsgerecht und in belastbaren Lieferketten bereitstehen“, heißt es. Ein Abruf aus dem Rahmenvertrag sei seitens verschiedener Gesellschaften aus der Rheinmetall-Gruppe möglich.
Die SPEXER-Radarfamilie bietet Unternehmensangaben zufolge Hochleistungsüberwachungsradare für verschiedene Reichweiten zur automatischen Erkennung und Klassifizierung von Boden-, See- und niedrig fliegenden Luftzielen. Das SPEXER 2000 kommt etwa bei der Bundeswehr im Feldlagerschutz (ASUL), dem Hochenergielaser zur Drohnenabwehr (HoWiSM) und dem Luftverteidigungssystem zum Nah- und Nächstbereichsschutz (NNbS) zum Einsatz. Über den Wert der Vereinbarung machte Hensoldt indes keine Angaben.
Hensoldt-Aktie 40 Prozent unter Höchststand
Die Anleger indes zeigten sich wenig beeindruckt, nur kurz hatte die Hensoldt-Aktie am Freitag die Marke von 73 Euro erreicht, fiel aber bereits am Montag wieder zurück. Aktuell notieren die Papiere annähernd 40 Prozent unter ihrem Jahreshoch, das Anfang Oktober bei 117,60 Euro ausgebildet worden war.
JPMorgan-Kursziel für Hensoldt bei 90 Euro
Dabei sind die Analysten mehrheitlich überzeugt, dass die Papiere derzeit unter Wert gehandelt werden. Wenngleich die US-Bank JPMorgan das Kursziel für Hensoldt vor einer Woche etwas gesenkt hat, allerdings lediglich von 100 auf 90 Euro, die Einstufung blieb auf „Neutral“. Dennoch prognostiziert die Bank bei den Papieren aktuell ein Kurspotenzial von immerhin rund 25 Prozent.
Analyst David Perry sah vor Wochenfrist „die jüngste Branchenrotation heraus aus den zuvor so starken zivilen Luftfahrt- aber vor allem Rüstungswerten als Einstiegschance“, wie er schrieb. Die fundamentale Ausgangslage bleibe „enorm stark“.
- Perry erwartet in beiden Sektoren in den kommenden fünf Jahren Ergebnissteigerungen zwischen 15 und 20 Prozent
- Unter den deutschen Rüstungswerten allerdings gibt Perry Rheinmetall und Renk den Vorzug gegenüber Hensoldt
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