Gold: Rekordpreise über 4.400 Dollar – Geht die Rally weiter?

Gold steuert 2025 auf die beste Jahresperformance seit Jahrzehnten zu. Treiber sind geopolitische Unsicherheiten, Zentralbankkäufe und Erwartungen niedriger Zinsen.

Auf einen Blick:
  • Goldpreis knackt erstmals 4.400-Dollar-Marke
  • Zentralbanken kaufen Edelmetall in Rekordtempo
  • Geopolitische Spannungen treiben Nachfrage
  • Goldman Sachs sieht Potenzial bis 4.900 Dollar

Das Edelmetall Gold hat im Jahr 2025 eine beispiellose Erfolgsgeschichte geschrieben. Mit einem Anstieg von über 65 Prozent steuert der glänzende Rohstoff auf die beste Jahresperformance seit 1979 zu. Im Dezember durchbrach Gold erstmals die Marke von 4.400 Dollar je Feinunze und markierte damit ein neues Allzeithoch. Doch was steckt hinter dieser beeindruckenden Entwicklung?

Die Treiber der außergewöhnlichen Rallye sind vielfältig. Präsident Donald Trump hat mit seiner aggressiven Handelspolitik für erhebliche Unsicherheit an den Märkten gesorgt. Seine Drohungen gegenüber der Unabhängigkeit der US-Notenbank Federal Reserve verstärkten zusätzlich die Nervosität der Anleger. In solchen Zeiten politischer und wirtschaftlicher Turbulenzen greifen Investoren traditionell zu Gold als sicherem Hafen. Hinzu kommen Inflationssorgen und das schwindende Vertrauen in die Stabilität von Währungen angesichts explodierender Haushaltsdefizite.

Notenbanken als wichtige Käufergruppe

Besonders bemerkenswert ist die Rolle der Zentralbanken bei der aktuellen Goldnachfrage. Seit mehr als einem Jahrzehnt sind Notenbanken weltweit Nettokäufer des Edelmetalls, doch seit dem Ukrainekrieg haben sie ihre Einkäufe deutlich beschleunigt. Die chinesische Zentralbank etwa hat im November zum 13. Mal in Folge ihre Goldreserven aufgestockt. Viele Schwellenländer wollen ihre Abhängigkeit vom US-Dollar als Reservewährung reduzieren – Gold bietet sich dafür als ideale Alternative an. Die Einfrierung russischer Zentralbankreserven durch westliche Staaten hat vielen Ländern vor Augen geführt, wie verletzlich Fremdwährungsbestände sein können.

Gold Chart

Zinssenkungen befeuern die Nachfrage

Ein weiterer wichtiger Faktor sind die Erwartungen an weitere Zinssenkungen der Federal Reserve im Jahr 2026. Da Gold keine Zinsen abwirft, wird es in einem Niedrigzinsumfeld attraktiver. Die Opportunitätskosten gegenüber verzinslichen Anlagen sinken, was zusätzliche Investoren anzieht. Auch der sogenannte Debasement-Trade spielt eine Rolle: Angesichts explodierender Staatsschulden weltweit verlieren Anleger das Vertrauen in Staatsanleihen und Währungen. Gold-ETFs verzeichnen seit vier Wochen kontinuierliche Zuflüsse, wobei die Gesamtbestände in diesen Fonds mit Ausnahme des Monats Mai das ganze Jahr über gestiegen sind.

Ausblick bleibt positiv

Investmentbanken wie Goldman Sachs zeigen sich optimistisch für die weitere Entwicklung. Die Bank prognostiziert einen Goldpreis von 4.900 Dollar je Unze für 2026 – mit Aufwärtspotenzial. Nach einer kurzen Korrektur im Oktober hat Gold schnell wieder Fahrt aufgenommen. Solange geopolitische Spannungen anhalten und die Zinsen niedrig bleiben, dürfte die Nachfrage nach dem Edelmetall robust bleiben. Anleger setzen weiter auf den Klassiker in unsicheren Zeiten.

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