Der Pharmaverpackungs-Spezialist Gerresheimer profitiert deutlich von der Übernahme von Bormioli Pharma. Im ersten Halbjahr 2025 schnellten Umsatz und Gewinn nach oben. Doch das organische Geschäft kämpft mit Marktherausforderungen.
Übernahme treibt Wachstum an
Gerresheimer erzielte im ersten Halbjahr 2025 einen Umsatz von 1.121 Millionen Euro, ein Plus von 15,7 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Das bereinigte EBITDA stieg um 11,8 Prozent auf 210 Millionen Euro. Diese beeindruckenden Zahlen verdankt das Unternehmen hauptsächlich der 2024 übernommenen Bormioli Pharma.
Ohne die Übernahme zeigt sich jedoch ein anderes Bild. Organisch ging der Umsatz um 2,1 Prozent zurück, das bereinigte EBITDA sogar um 6,4 Prozent. Die organische EBITDA-Marge lag bei 18,8 Prozent nach 19,7 Prozent im Vorjahr.
Marktherausforderungen belasten das Geschäft
Zwei Bereiche bereiten Gerresheimer besondere Sorgen. Im Kosmetikmarkt herrscht eine gedämpfte Nachfrage, die sich negativ auf die Verkäufe auswirkt. Zusätzlich verzeichnet das Unternehmen einen Rückgang bei Behälterlösungen für oral einzunehmende Flüssigmedikamente, die sogenannten Oral Liquids.
CEO Dietmar Siemssen bezeichnet diese Entwicklung als temporär und zeigt sich optimistisch für die zweite Jahreshälfte. Das Unternehmen erwarte auf Basis von Produktionsanläufen und einem guten Auftragseingang wieder stärkeres Wachstum.
Zwei Geschäftsbereiche mit unterschiedlicher Entwicklung
Der Bereich Plastics & Devices erzielte Umsätze von 649 Millionen Euro, ein Anstieg um 19,8 Prozent. Organisch wuchs dieser Bereich um 2,6 Prozent. Die hohe Nachfrage nach Drug-Delivery-Systemen konnte die Schwäche bei Kunststoff-Behältern für Oral Liquids kompensieren.
Beim Geschäftsbereich Primary Packaging Glass stieg der Umsatz auf 475 Millionen Euro, absolut um 11,3 Prozent. Organisch ging er jedoch um 7,6 Prozent zurück. Hier belasteten besonders die schwächelnden Kosmetik- und Oral-Liquids-Märkte.
Gerresheimer Aktie Chart
Prognose für zweites Halbjahr optimistisch
Für das zweite Halbjahr 2025 erwartet Gerresheimer eine deutliche Verbesserung. Mehrere Faktoren sollen zum Wachstum beitragen: neue Produktionslinien im Bereich Medical Devices, ein erweitertes Portfolio von High-Value-Lösungen und die Wiederaufnahme der vollen Produktion an den Standorten Lohr und Morganton.
Das Unternehmen passte seine Jahresprognose leicht an. Das organische Umsatzwachstum soll zwischen null und zwei Prozent liegen, zuvor waren ein bis zwei Prozent prognostiziert. Die organische bereinigte EBITDA-Marge wird bei rund 20 Prozent erwartet.
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