Das ist eine wegweisende Nachricht gewesen: Gerresheimer erwägt ernsthaft, sein Pressglas-Geschäft abzuspalten – eine Entscheidung soll laut Vorstand noch in der zweiten Jahreshälfte fallen. Die Sparte, die nebenbei Kosmetikflakons und Sirupflaschen liefert, bindet viel Kapital und erwirtschaftet nur einstelliges EBITDA. Entsprechend ergibt sich weiteres Potenzial durch eine mögliche Fokussierung. Ein Verkauf oder Börsengang würde dem Hersteller von Medikamentenverabreichungssystemen bis zu 600 Millionen Euro zuführen, schätzen Analysten.
Diese Mittel könnten theoretisch in Spritzenlinien und Inhalatoren fließen, wo Margen von deutlich über 20 Prozent locken und Großkunden wie Eli Lilly langfristig abnehmen. Die Gerresheimer-Aktie reagierte auf die Nachricht mit einem Satz über die Marke von fünfzig Euro, bevor Gewinnmitnahmen einsetzten. Zum Handelsschluss konnte diese Schwelle jedoch verteidigt werden, wie Sie hier sehen können.
Gerresheimer Aktie Chart
Gerresheimer-Aktie: Zweite Prognosesenkung!
Trotz der strategischen Perspektive musste das Management die Umsatzprognose für 2025 zum zweiten Mal nach unten korrigieren. Statt bisher ein bis zwei Prozent Wachstum erwartet der Konzern jetzt null bis zwei Prozent. Hauptursache ist die schleppende Nachfrage nach Parfüm- und Pflegeverpackungen; Bestellungen für formgeblasene Flakons lagen im zweiten Quartal fast 20 Prozent unter Vorjahr.
Immerhin stieg der Halbjahresumsatz dank der Übernahme von Bormioli Pharma um 15,7 Prozent auf 1,12 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis legte elf Prozent auf 210 Millionen Euro zu. Anleger zeigten sich gelassen: Die Gerresheimer-Aktie zeigte sich nach der Meldung volatil, weil Investoren den Abspaltungsplan als Gegenfinanzierung für künftige Wachstumsfelder werten.
Margenziel bleibt stehen – Cashflow im Fokus!
Positiv nimmt der Markt unterdessen auf, dass Gerresheimer am EBITDA-Margenziel von rund 22 Prozent festhält. Das Management betonte im Analystencall, man sehe im zweiten Halbjahr eine Nachfragebelebung bei Ampullen und Vials, während gleichzeitig Investitionsausgaben zurückgefahren würden.
Zudem prüft das Unternehmen selektive Preiserhöhungen, um gestiegene Energiekosten weiterzugeben. Sollte die Abspaltung gelingen, rechnet der Vorstand mittelfristig mit einem freien Mittelzufluss von mehr als 300 Millionen Euro pro Jahr – ein Potenzial, das im aktuellen Kurs von rund 50 Euro nur teilweise abgebildet ist. Damit bleibt die Gerresheimer-Aktie trotz kurzfristiger Dämpfer ein Turnaround-Kandidat mit klarer Bilanzstory.
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