Nach nur drei Monaten muss Gerresheimer erneut die Umsatzprognose für 2025 nach unten anpassen. Das Management rechnet jetzt lediglich mit einem noch schwächeren Wachstum – das ist die zweite Senkung im laufenden Jahr. Grund ist die anhaltend schwache Nachfrage nach Kosmetik- und Oralliquid-Verpackungen, während Kunststoffsysteme für Arzneimittel nicht ausreichend kompensieren.
Gerresheimer Aktie Chart
Parallel sanken die mittelfristigen Umsatzziele auf 7 bis 10 Prozent jährlich. Für die Gerresheimer-Aktie sind solche Korrekturen Gift, weil Investoren die Vorhersagbarkeit des Cashflows anzweifeln und den Bewertungsabschlag gegenüber Gesundheitsausrüstern wie Sartorius vertiefen.
Abspaltung des Formglasgeschäfts – strategische Option!
Trotz der schwächeren Perspektive eröffnete Vorstandschef Dietmar Siemssen den Analysten und Marktteilnehmern eine neue Möglichkeit für die Geschäftsentwicklung. In der zweiten Jahreshälfte will der Aufsichtsrat entscheiden, ob das margenschwache Formglasgeschäft komplett ausgegliedert wird. Ein solcher Schritt könnte die operative Marge des verbliebenen Kerngeschäfts sofort um bis zu zwei Prozentpunkte steigern und die Verschuldungsquote senken.
Gleichzeitig würden jedoch einmalige Transaktionskosten anfallen, die das Ergebnis 2026 belasten. Aus Sicht der Gerresheimer-Aktie bietet die mögliche Abspaltung daher ein unterschiedliches Profil: Kurzfristige Gewinnschmälerung gegen langfristige Rendite-Hebel und erleichterte Übernahmefantasie—zumal mehrere Finanzinvestoren bereits Interesse am verbleibenden, margenstarken Portfolio signalisiert haben.
Gerresheimer-Aktie: Analystenmeinungen klaffen weit auseinander!
Die unsichere Gemengelage spiegelt sich in den Kurszielen wider. Die Deutsche Bank senkte ihre Einschätzung auf „Halten“ und kürzte den Zielpreis auf 55 Euro. Die Analysten bezweifelt, dass die nötige Wachstumsbeschleunigung im zweiten Halbjahr gelingt. JPMorgan bleibt dagegen bei „Übergewichten“ und sieht mit 99,30 Euro fast doppeltes Aufwärtspotenzial, weil die Bank das Abspaltungsszenario als Werttreiber wertet und die Margenziele von rund 20 Prozent für erreichbar hält.
Während sich die Gerresheimer-Aktie nach der Prognosesenkung rasch erholte, bleibt sie mit gut neun Prozent freiem Cashflow-Rendite ein potenzielles Ziel für Private-Equity-Interesenten. Anleger sollten jedoch bedenken, dass jede Verzögerung bei der Entscheidung über das Formglasgeschäft erneut Druck auf den Kurs ausüben könnte.
Gerresheimer-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Gerresheimer-Analyse vom 17. Juli liefert die Antwort:
Die neusten Gerresheimer-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Gerresheimer-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 17. Juli erfahren Sie was jetzt zu tun ist.