Das dänische Biotech-Unternehmen Genmab steht laut Bloomberg kurz davor, den niederländischen Krebsmedikamenten-Entwickler Merus zu übernehmen. Noch gibt es allerdings keine offizielle Bestätigung zu den Gerüchten.
Merus als Ziel
Merus hat sich auf die Entwicklung neuartiger Antikörper für schwer behandelbare Tumore spezialisiert. Das Aushängeschild ist Petosemtamab, ein bispezifischer Antikörper zur Behandlung von Kopf- und Halskrebs. In einer klinischen Studie erzielte das Präparat in Kombination mit Mercks Keytruda eine Ansprechrate von 63%. Das Result gilt als vielversprechend, da es in diesem Therapiebereich bisher nur wenige Behandlungsmöglichkeiten existieren. Daher ist es nicht erstaunlich, dass Merus in den letzten Monaten das Interesse mehrerer großer Pharmafirmen geweckt hat.
Bewertung in Milliardenhöhe nach der Kursrallye
Seit Jahresanfang sind die Merus-Aktien um mehr als 60 % gestiegen, was zu einer Erhöhung der Unternehmensmarktkapitalisierung auf ca. 5,2 Mrd. USD geführt hat. Der Grund war die positive Datenlage aus den klinischen Studien. Seitdem gehen Anleger davon aus, dass ein Übernahmeangebot nur eine Frage der Zeit ist. Momentan gilt Genmab als Favorit. Aber Branchenkenner sehen die Möglichkeit, dass weitere Bieter in das Rennen einsteigen könnten.
Merus Aktie Chart
Genmabs Kalkül
Genmab ist ebenfalls auf Antikörpertechnologien spezialisiert und könnte durch eine Übernahme direkt profitieren. Mit seinen Erfolgsprodukten, wie Darzalex (entwickelt in Zusammenarbeit mit Johnson & Johnson), hat das Unternehmen bereits bewiesen, dass es vergleichbare Produkte erfolgreich bis zur Marktreife bringen kann. Merus könnte diese Pipeline mit einem vielversprechenden Onkologieprojekt erweitern, was Genmab mehr Unabhängigkeit von bestehenden Partnerschaften erlauben würde. Der Erwerb würde zugleich die Position der Dänen im stark umkämpften Krebsmarkt erheblich stärken.
Genmab A/S Aktie Chart
Noch nicht in trockenen Tüchern
Es ist noch unklar, ob die Verhandlungen tatsächlich zu einem Geschäft führen werden. Sowohl Merus als auch Genmab haben bisher keine Stellungnahme abgegeben. Zudem besteht natürlich die Option, dass ein finanzstärkerer Konkurrent noch ein deutlich verbessertes Angebot unterbreitet. Genmab wird in dieser Hinsicht vermutlich nicht mit den Großkonzernen in der Branche mithalten können. Krebstherapien sind im Prinzip für jeden dieser Wettbewerber interessant. Für Investoren bleibt die Lage damit vorläufig spannend, denn ein Abschluss könnte die Branche erneut in Bewegung versetzen.
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