Genmab hat die Übernahme des Biotechnologie-Unternehmens Merus nahezu abgeschlossen und kontrolliert mittlerweile 94,2 Prozent der ausstehenden Aktien. Der dänische Pharmakonzern sichert sich damit den Zugang zu petosemtamab, einem Wirkstoffkandidaten gegen Kopf-Hals-Tumoren, der zwei Breakthrough Therapy Designations von der US-Zulassungsbehörde erhalten hat. Um auch den verbleibenden Aktionären eine Chance zu geben, verlängert Genmab die Annahmefrist um zehn Handelstage bis zum 29. Dezember. Der Kaufpreis bleibt bei 97 Dollar je Merus-Aktie.
Milliardenumsätze ab 2029 erwartet
Das Management um CEO Jan van de Winkel zeigt sich überzeugt vom Potenzial des neuen Medikaments. „Wir sind begeistert von der Möglichkeit, dass petosemtamab einen Unterschied für Patienten mit Kopf-Hals-Krebs machen könnte“, erklärte van de Winkel in einer Pressemitteilung. Die Markteinführung ist für 2027 geplant.
Genmab rechnet mit einem jährlichen Umsatzpotenzial von mindestens einer Milliarde Dollar bis 2029. Danach sollen die Erlöse in den mehrstelligen Milliardenbereich steigen. Bereits vor dem Break-even dürfte petosemtamab das EBITDA positiv beeinflussen, so die Prognose des Unternehmens.
Genmab A/S Aktie Chart
Strategischer Ausbau der Onkologie-Pipeline
Mit der Akquisition erweitert Genmab seine Pipeline im Bereich der Krebstherapien deutlich. Die beiden Breakthrough Therapy Designations signalisieren, dass die FDA den Wirkstoff als potenziell bedeutsamen Fortschritt einstuft. Diese Einstufung beschleunigt üblicherweise den Zulassungsprozess und deutet auf einen ungedeckten medizinischen Bedarf hin.
Allerdings bleibt abzuwarten, wie sich petosemtamab in den finalen Studienphasen bewährt. Die optimistischen Umsatzprognosen setzen voraus, dass der Wirkstoff die Zulassung erhält und sich im Wettbewerb gegen etablierte Therapien durchsetzt. Für Anleger ist also nun in erster Linie interessant, welche klinischen Daten Genmab in den kommenden Monaten präsentiert und wie die Markteinführung 2027 tatsächlich verläuft.
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