GE Aerospace ist einer der weltweit führenden Triebwerkshersteller und wurde im Zuge des Konzernumbaus von General Electric als eigenständiges Luftfahrtunternehmen abgespalten. Der Konzern beliefert unter anderem Boeing, Airbus – und auch Chinas Staatskonzern COMAC. Doch genau diese Verbindung war zuletzt politisch brisant. Jetzt darf GE wieder liefern, wie Reuters berichtet.
Lizenzsperren aufgehoben – Triebwerke gehen wieder nach China
Die US-Regierung hat überraschend die Exportbeschränkungen für GE Aerospace aufgehoben. Konkret geht es um die Lieferung von LEAP-1C-Triebwerken für das Mittelstreckenflugzeug C919 sowie CF34-Triebwerke für das neue Regionalflugzeug C909 – beide Modelle stammen vom chinesischen Flugzeugbauer COMAC. Die Triebwerke sind essenziell: Ohne GE-Antrieb kann COMAC nicht konkurrenzfähig gegen Airbus und Boeing antreten.
Signal der Entspannung im Handelsstreit
Die Entscheidung ist mehr als eine reine Lizenzfreigabe – sie ist Teil einer diplomatischen Entspannung. Zeitgleich hoben die USA Exportrestriktionen für Chipdesign-Software und Ethan-Lieferungen auf. Die Maßnahmen waren ursprünglich Reaktionen auf chinesische Beschränkungen bei Seltenen Erden, die auch die Luft- und Raumfahrtindustrie stark belasteten. Nun scheint das Tauwetter zwischen Washington und Peking auch wirtschaftlich spürbar zu werden.
Strategisch wichtige Partnerschaft mit COMAC
Für GE Aerospace ist die Partnerschaft mit COMAC nicht nur ein Geschäft, sondern eine Wette auf den langfristigen Aufstieg eines neuen Konkurrenten im globalen Flugzeugmarkt. Der C919 ist Chinas Antwort auf Airbus A320 und Boeing 737 – und GE liefert das Herzstück: den Antrieb. Das LEAP-1C-Triebwerk stammt aus einem Joint Venture mit dem französischen Safran-Konzern und ist technologisch auf Augenhöhe mit westlichen Systemen. Dass GE nun wieder liefern darf, sichert wichtige Umsätze und stärkt die internationale Position.
GE Aerospace Aktie Chart
Offene Fragen bei anderen Zulieferern
Während GE grünes Licht bekommen hat, herrscht bei anderen US-Zulieferern noch Unsicherheit. Honeywell und Collins Aerospace (eine Tochter von RTX) beliefern COMAC mit weiteren Systemen – von Flugsteuerung bis Navigationssoftware. Ob ihre Lizenzen ebenfalls wieder freigegeben werden, ist derzeit unklar. Auch Westinghouse und Emerson, die Nuklearkomponenten nach China liefern, standen zuletzt auf der Streichliste der US-Regierung.
China bleibt ein sensibler Markt
Der Fall zeigt einmal mehr: Für Unternehmen wie GE Aerospace ist China ein strategisch wichtiger, aber politisch risikobehafteter Markt. Technologische Kooperationen und Exportfreigaben hängen zunehmend von außenpolitischer Großwetterlage ab. Trotzdem dürfte die heutige Nachricht für GE ein Befreiungsschlag sein – nicht nur finanziell, sondern auch im Hinblick auf die eigene Rolle im geopolitischen Gleichgewicht.
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