Gannett hat weiterhin mit rückläufigen Erlösen zu kämpfen. Ein neues Bündnis könnte jedoch frischen Wind bringen. Der größte Zeitungsverlag in den USA, zu dem unter anderem USA Today gehört, ist eine strategische Kooperation mit Microsoft eingegangen. Der Plan dahinter: Gannett-Inhalte in Microsofts neuem „Publisher Content Marketplace“ unterzubringen. Es ist derzeit eine Plattform in Arbeit, die KI-Systemen eine rechtssichere Lizenzierung von Inhalten ermöglichen soll.
Microsoft entwickelt sich zum wichtigsten KI-Kunden
Das Konzept klingt erst einmal vielversprechend: Microsofts Copilot-Assistent soll als erster „Käufer“ in dem neuen Marktplatz fungieren und Inhalte direkt von Medienhäusern wie Gannett lizenzieren. Später sollen auch andere KI-Anbieter dazukommen. Damit positioniert sich Gannett früh in einem entstehenden Milliardenmarkt – der Bezahlung von journalistischen Inhalten durch KI-Systeme.
Noch sind keine finanziellen Details bekannt. Doch das Potenzial ist schon erkennbar. Wenn der Deal greift, könnte Gannett künftig neue Einnahmequellen jenseits des klassischen Anzeigen- und Abogeschäfts erschließen.
Umsatzrückgang bleibt – Cashflow verbessert sich
Operativ bleibt die Lage allerdings angespannt. Im dritten Quartal verfehlte Gannett die Erwartungen deutlich. Der Umsatz sank um 8,4% auf 560,8 Mio. USD, der Verlust lag bei 0,27 USD je Aktie. Besonders schmerzlich: Auch die digitalen Erlöse gingen leicht zurück, machen aber mit knapp 47% inzwischen fast die Hälfte des Gesamtumsatzes aus.
Für 2026 peilt das Unternehmen einen Digitalanteil von über 50% an. Die Basis dafür bildet ein striktes Kostensenkungsprogramm, das laut Prognose den freien Cashflow um mehr als 30% steigern soll. Der Vorstand erwartet außerdem ein besseres Nettoergebnis und steigende EBITDA-Werte, in der Ewartung, dass die Restrukturierung langsam greift.
Gannett Co., Inc. Aktie Chart
KI-Partnerschaft als strategische Wende?
Auf diesem Weg könnte sich die Zusammenarbeit mit Microsoft als entscheidender Wendepunkt herausstellen. Sie generiert nicht nur zusätzliche Einnahmen, sondern festigt auch Gannetts Stellung im Vergleich zu anderen Tech-Plattformen. Gannett wählt im Gegensatz zu vielen Verlagen, die über unautorisierte Nutzung ihrer Inhalte klagen, den Weg der Zusammenarbeit anstelle der Konfrontation.
Das Unternehmen verfolgt damit einen praktischen Ansatz: Es zieht es vor, an der KI-Wertschöpfung teilzunehmen, als außen vor zu bleiben. Würde Microsofts Marktplatz zum Branchenstandard avancieren, hätte Gannett sich frühzeitig einen Platz am Tisch gesichert.
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