Die Aktie von Fiserv brach nach schwachen Quartalszahlen und einer massiven Prognosesenkung um über 40% ein. Der Konzern reagiert mit einem umfassenden Umbau inklusive Führungswechsel, neuem Strategieplan und sogar einem Wechsel der Börsennotierung. Doch die Anleger flüchten in Scharen.
Gewinneinbruch und gebremstes Wachstum
Fiserv verfehlte im dritten Quartal klar die Erwartungen: Der bereinigte Gewinn je Aktie fiel auf 2,04 US-Dollar, nach 2,47 Dollar im Vorquartal. Analysten hatten im Schnitt 2,65 Dollar erwartet. Auch der Umsatz blieb mit 4,92 Milliarden Dollar unter den Schätzungen von 5,35 Milliarden. Zwar lag er leicht über dem Vorjahr, doch das Wachstum hat sich spürbar verlangsamt.
Noch schwerer wiegt die drastische Kürzung der Prognose. Für 2025 erwartet Fiserv nun ein Ergebnis von 8,50 bis 8,60 Dollar je Aktie. Zuvor lag der Zielkorridor bei über 10 Dollar. Das entspricht einem Rückgang der Gewinnprognose um rund 15%. Auch das erwartete organische Umsatzwachstum wurde von etwa 10% auf nur 3,5 bis 4% zusammengestrichen.
Fiserv, Inc. Aktie Chart
Neues Team
CEO Mike Lyons räumte ein, dass die aktuelle Performance „nicht den Erwartungen der Aktionäre“ entspricht. Um das Ruder herumzureißen, startet Fiserv das Programm „One Fiserv“, das die Kundenzentrierung und operative Effizienz stärken soll.
Zudem kommt es zu einer umfassenden Führungsrochade: Der bisherige Technologie-COO Takis Georgakopoulos und Ex-Optum-Finanz-Chefin Dhivya Suryadevara übernehmen ab Dezember als Co-Präsidenten. Paul Todd, früher CFO bei Global Payments, wird neuer Finanzchef. Auch der Verwaltungsrat wird mit neuen Köpfen besetzt, darunter Gordon Nixon als künftiger Vorsitzender.
Konzentration auf das Wesentliche
Trotz der schwachen Zahlen hebt die Unternehmensführung die Stärken des Kerngeschäfts hervor. In der Zukunft sollen Plattformen wie Clover, die eine Sammlung von Fiserv-Lösungen für KMU darstellen, intensiver weiterentwickelt werden. Außerdem hat die Firma vor, ihre Kompetenzen in Embedded Finance, Stablecoins und KI-gestützter Effizienz auszubauen.
Ziel des Umbaus ist eine Verbesserung der Margen. Die operative Marge ist im dritten Quartal von 39,6 % auf 37 % gesunken. Während das Segment Merchant Solutions wenigstens ein geringfügiges Plus ausweisen konnte, schnitt Financial Solutions besonders schlecht ab.
Ab November 2025 wird Fiserv zudem erneut unter dem ehemaligen Tickersymbol FISV an der Nasdaq gelistet sein. Ob dieser Schritt mehr als nur reine Kosmetik ist, wird sich noch herausstellen. Analysten betrachten den strategischen Umbau als notwendig, warnen jedoch vor einem langwierigen Erholungsprozess. Der Vertrauensverlust im Markt ist gravierend, und es wird alles andere als einfach sein, zu zweistelligen Wachstumsraten zurückzukehren.
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