Ein turbulentes Quartal endet mit einem Kursplus: Trotz gekappter Prognose und einem Streit mit BP legte die Aktie von First Solar nachbörslich um knapp 4% zu. Die Anleger honorierten den stabilen Cashflow und den entschlossenen Ausbau der US-Produktion. Offenbar hat der Solarpionier seine Hausaufgaben im operativen Bereich erledigt.
BP-Deal geplatzt – First Solar reagiert mit Gegenoffensive
Der Schock war groß: 6,6 Gigawatt an Lieferverträgen mit BP wurden storniert, nachdem der britische Energieriese seinen Verpflichtungen nicht nachkam. Insgesamt summieren sich die Vertragskündigungen auf rund 6,9 GW. CEO Mark Widmar kündigte rechtliche Schritte an, um Schadensersatz zu fordern und machte im selben Atemzug klar, dass First Solar den Ausfall operativ abfedern kann.
Denn die Nachfrage bleibt robust: Allein im dritten Quartal verbuchte das Unternehmen 2,7 GW an neuen Aufträgen und lieferte 5,3 GW an Modulen aus – ein neuer Rekord. Die prall gefüllte Pipeline von über 54 GW unterstreicht die Marktmacht des US-Herstellers.
Neues Werk in den USA – 3,7 GW Kapazität geplant
Statt sich von Rückschlägen bremsen zu lassen, baut First Solar seine heimische Produktion weiter aus. Das Unternehmen kündigte den Bau einer 3,7-GW-Finishing-Anlage in den USA an, die ab Ende 2026 anlaufen und 2027 voll ausgelastet sein soll. Somit setzt First Solar konsequent auf „Made in America“. Angesichts der politischen Realitäten in den USA ein nachvollziehbarer Schritt. Denn nur so kann der Solarkonzern von den US-Steuergutschriften und der heimischen Energiewende profitieren.
Auch bestehende Werke kommen voran: In Louisiana hat die Serienproduktion begonnen, während die Alabama-Anlage nach Lieferproblemen mit Glas wieder auf Kurs ist. CFO Alexander Bradley bezifferte die Investitionen für 2025 auf bis zu 1,2 Mrd. USD.
First Solar, Inc. Aktie Chart
Zahlen solide, Prognose leicht gekürzt
Finanziell zeigt sich First Solar weiter stark. Der Umsatz stieg auf 1,6 Mrd. USD, das operative Ergebnis auf 466 Mio. USD. Die Bruttomarge lag bei 38%: schwächer als im Vorquartal, aber immer noch auf hohem Niveau.
Weniger erfreulich: Die Jahresprognose wurde leicht gesenkt. Der Gewinn je Aktie liegt nun zwischen 14 und 15 USD, rund 1,50 USD unter der bisherigen Spitze. Hauptgründe sind die BP-Verträge und Produktionsausfälle in Alabama. Dennoch bleibt der Konzern hochprofitabel und mit 2 Mrd. USD Cash finanziell komfortabel aufgestellt.
Auch wenn Analysten wegen der Vertragskündigungen skeptischer wurden, überwiegt die Zuversicht: First Solar gilt als Profiteur der US-Industriepolitik, hat volle Auftragsbücher und bleibt in puncto Technologie führend. Der Fokus auf heimische Produktion und aggressive Investitionen in Kapazität geben Rückenwind – und erklären das nachbörsliche Kursplus.
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