Liebe Leserinnen und Leser,
wir haben an dieser Stelle zuletzt die Entwicklung von Rüstungsaktien thematisiert. Es geht jetzt noch weiter. Am Freitag zeigte sich für Rheinmetall und Co. eine weitere Verlustserie. Im Einzelnen:
- Die Rheinmetall verlor noch einmal mehr als -5,6 %.
- Die Hensoldt ist mit dem weiteren Abschlag von rund -6,9 % aus der Woche gegangen.
- – Die DroneShield als Hersteller von Anti-Drohnen-Systemen hat noch einmal ein Minus in Höhe von -4,2 % entgegen nehmen müssen.
- Auch Deutz verlor, wenngleich nicht so viel. Der Fahrzeughersteller musste ein Minus von 1-73 % verbuchen.
- Am Ende hat auch die Leonardo noch 3,49 % verloren und die Renk einen Betrag von -3,86 %.
Die Verluste reihen sich ein in die größeren Verluste, die man sich auch vor Augen führen sollte.
Denn die DroneShield zum Beispiel hat über den Zeitraum von einer Woche inzwischen über -25 % abgegeben.
Alle Aktien der Branche haben noch sehr gute Aussichten. Allerdings fehlt es derzeit an Impulsen nach oben. Die Aktien liegen durchgehend zumindest nach langfristigen Indikatoren klar im Plus und im Aufwärtstrend. Der GD200, der entscheidend für die langfristige Auslegung des Trends ist, konnte in jedem einzelnen Fall noch immer verteidigt werden.
Aber: Alle Aktien haben verloren und sind dabei auf einem absteigenden Ast. Das muss Gründe haben. Die jüngsten Gründe sind durchaus klar.
Trump hat derzeit eine große Verantwortung für den Rüstungsbereich
Hier geht es in erster Linie um Donald Trump und dessen Friedensbemühungen in der Ukraine und rund um Russland. Trump wird bei einem erfolgreichen Friedensprozess möglicherweise die Verantwortung dafür übernehmen müssen, dass die Rüstungsindustrie leidet, so scheint es wohl aus Sicht der Börsen.
Auch am Wochenende setzt sich in diversen Kommentaren diese teils als „Logik“ bezeichnete Sichtweise durch. Sie ist durchgehend falsch.
Rüstungsaktien müssen nicht unter einem Friedensschluss leiden
Rheinmetall und Co. werden bei einem erfolgreichen Friedensschluss weiterhin nicht im Nachteil sein.
Erste Frage aber sollte aktuell sein, ob ein durchgehender und auch geräuschloser Frieden überhaupt möglich ist. Die reine subjektive Einschätzung dazu: Nein.
Es wird keinen einfachen Frieden geben. Damit entfallen alle Gründe für solche Kursverluste wie dem der DroneShield, wie Sie die hier sehen.
DroneShield Aktie Chart
Kurz: Die Börsen haben sich geirrt.
Sie können indes einwenden, dass Donald Trump ja irgendeine Art von Frieden durchaus verlangt. Er hat nun das US-Angebot, Tomahowks zu liefern, die theoretisch tief nach Russland hineinschießen können, wieder zurückgezogen. Er will es gar nicht so gesagt oder gemeint haben.
Aber: Gesetzt den Fall, Trump setzt sich durch und es gibt irgendeine Form von Friedensvertrag. Wie sähe der aus?
Der würde Grenzen festschreiben, das Verhalten der Nato und der EU der Ukraine gegenüber fixieren und auch die gegenseitigen Schutzmechanismen festlegen. Beispielsweise die Frage, ob sich Nato-Soldaten direkt in der Ukraine an der Grenze zu Russland aufhalten dürfen. Dies wäre zumindest eine Überraschung.
Aber selbst wenn Sie diesen Fall annehmen, ist dies der Rüstungsindustrie gleich. Wo auch immer welche Soldaten zum Schutz stehen und Waffensysteme bereithalten, um Grenzen vor einem neuerlichen Angriff zu sichern: Die Waffen und die Munition wird es dennoch benötigen. Hier dann nicht, um in einem weiteren Kriegsverlauf verschossen oder genutzt zu werden, sondern zur Absicherung.
Sie dürfen davon ausgehen, dass auch das Militär in der Ukraine im Vergleich relativ ausgebombt ist. Die Aufrüstung, die allein in der Ukraine also stattfinden soll und wird, um einen „Frieden“ zu sichern, eröffnet wieder die Chance auf weitere Aufträge.
Selbst ein Frieden würde also am Bedarf nichts mehr ändern. Im Gegenteil: Der Frieden selbst folgt dann der Logik der jeweiligen militärischen Macht. Die aber muss ohnehin wieder neu auf- und dann auch ausgebaut werden.
Ergo: Selbst ein eher unwahrscheinlicher und noch dazu auch zügiger Friedensschluss würde an den Plänen zur militärischen Versorgung der Ukraine wohl kaum etwas ändern. Das Ganze zeigt sich auch in den Zahlen.
Die Pläne gibt es schon lange
Die Zahlen sind relativ klar. Die EU soll nach einer Einschätzung der Rheinmetall bis 2030 bis zu einer Billion Euro in die Aufrüstung investieren, nur die EU und ihre Mitgliedsländer. Rheinmetall hat sich bei einer nun etwas älteren Aussage daraus einen Betrag in Höhe von bis zu 300 Mrd. Euro versprochen. Das würde alle Grenzen des Unternehmens weit sprengen.
In Deutschland wurde eigens ein Sondervermögen geschaffen, ein mehrere hundert Mrd. Euro schwerer Schuldentopf für die Rüstung.
Die Bundeswehr muss, um wie vom Verteidigungsminister Pistorius verlangt „kriegstüchtig“ zu werden, benötigt auf Basis des Ist-Zustandes nur für sich selbst Panzer, U-Boote, Drohnen, Anti-Drohnen-Systeme, Waffen und auch Munition. Also lax gesprochen alles.
Die Finanzierung dafür ist bereits verhandelt, siehe Sondervermögen. Deshalb sind selbst im optimalen Friedensfall die Aktivitäten schon mehr oder weniger festgeschrieben. Die Rüstungsindustrie wird Aufträge von mehreren hundert Mrd. Euro erhalten.
Das kurze Zwischenfazit: Beim Ukraine-Krieg und frieden sowie dem Bedarf an Rüstungsgütern wegen dieser Quelle hat der Markt sich Stand heute weit geirrt. Die Rüstung kommt ohnehin.
Macht China den Unternehmen einen Strich durch die Rechnung?
Auch der Handelsstreit zwischen den USA und China könnte indes eine Rolle spielen. Seltene Erden als Rohstoff möchte China nun streng zurückhalten. Dies würde die gesamte Chip- und damit auch die Militärindustrie am Ende quasi lahmlegen. Alternativen sind rar gesät.
Dies ist der eigentliche Engpass in diesen Tagen, weshalb die Rheinmetall und all die anderen Aktien aktuell so massiv wie oben dargestellt verlieren. Nur: Trump hat hier nun am Wochenende Gesprächsbereitschaft signalisiert. Es wird nicht dazu kommen, dass die Zölle hier die gesamte Wirtschaftskraft zerstören.
Ergo sind Rheinmetall, Renk, Deutz oder DroneShield und Co. weiterhin in beiden zentralen Punkten falsch eingestuft worden: Es wird eine weitere massive Aufrüstung auch unabhängig von den Friedensverhandlungen geben. Aufhalten ließe sich der Geldstrom nur, wenn keine Seltenen Erden mehr geliefert werden. Doch auch hier wird es Lösungen geben. Davon profitieren Investieren bei Rheinmetall, DroneShield oder auch er Renk Group. Dies muss nicht direkt heute passieren, mittelfristig ist aber die Entwicklung relativ eindeutig.
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