Liebe Leserinnen und Leser,
der Absturz der DroneShield hat am Freitag ein jähes Ende gefunden. Es ging um rund 10 % aufwärts. Die Aktie kam auf einen Kurs in Höhe von mehr als 1,43 Euro. Allerdings ist dies mit einiger Sicherheit nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Denn tatsächlich wird die Börse sich wohl auf mindestens erhebliche Unsicherheiten einstellen müssen. Es geht der Aktie regelrecht an den Kragen: Das Vertrauen ist dahin.
Rückblick: Am Donnerstag war es in einem Sturzflug abwärts gegangen, der sich gewaschen hat. Die Notierungen verloren gleich mehr als -27 %. Das war der höchste Tagesverlust dieser Aktie, an den wir uns erinnern können. Dabei war es für die Aktie zeitweise sogar auf weniger als 1,30 Euro abwärts gegangen.
Die Aktie drohte, in Richtung von 1 Euro zu kippen. Dies ist am Freitag dann nicht bestätigt worden. Die Gefahr an den Börsen wird allerdings noch immer aktuell bleiben. Die Stimmung ist alarmierend. Am Wochenende gab es für das Unternehmen keine neuen Nachrichten, die das Risiko minimieren könnten.
Wer sich an formalen Kriterien orientiert, beispielsweise Algorithmen, wird ebenso zum Ergebnis kommen: Die Aktie ist auf dem Weg nach unten. Indikatoren wie der GD50, der GD100 oder der GD200 deuten klar darauf, dass es abwärts gehen wird. Die Aktie wird derzeit einfach von der Vertrauenskrise erfasst, auch wenn es am Freitag eine Gegenbewegung gab.
DroneShield Aktie Chart
Gegenbewegungen zeigen nichts
Das ist allerdings in vielen anderen Fällen bei schwachen Kursverläufen nichts ungewöhnliches gewesen. Gegenbewegungen gehören zum Geschäft, wenn eine Aktie massiv abstürzt. Denn dann gibt es zum einen Trader, die nicht an die Wucht des Abwärtsmarsches glauben. Es gibt zudem Trader, die darauf setzen, dass es andere Turnaround-Trader gibt.
Die Algorithmen einige institutioneller Investoren sich sicherlich auch entsprechend eingestellt. Insofern ist das, was am Freitag passierte, noch kein Hinweis auf eine mögliche Erholung.
Grundlage der Krise: Das Unternehme oder seine Führung selbst
Die Führung des Unternehmens war selbst für das Problem verantwortlich. Der CEO hatte den größten Batzen zu verantworten. Einige Führungsmitglieder verkauften Aktien. Sie sind Insider, die dies melden müssen. Die Börsenaufsicht registrierte einen Verkauf im Gesamtwert von über 60 Millionen AUD. Allein der CEO soll immerhin 14,8 Millionen Aktien abgegeben haben. Das ergibt ein Auftragsvolumen in Höhe von immerhin fast 30 Millionen Euro, wenn man es umrechnet und die herrschenden Preise zwischen dem 6. und dem 12. November zugrundelegt.
Die Verkäufe lösten einen Schock und eine schwache Erklärung aus
In der Spitze verlor die DroneShield 31,4 % und hat damit einen geradezu vernichtenden Abschlag hinnehmen müssen. Die Notierungen sind und bleiben aus der Warte der Analysten und Investoren sicherlich hochgefährlich, wenn man sich das an sieht, was die DroneShield erklärte.
Die Unternehmung hat nach dem Ereignis und dem Kurssturz wissen lassen, der Verkauf basiere nicht auf wichtigen Informationen. Sprich: Die Führungscrew würde nicht verkauft haben, weil nun bedeutende Nachrichten an den Markt kommen werden. Dies allerdings ist nur eine sehr laue Erklärung.
Es reicht auch, wenn Insider wissen, was alles nicht kommt. Die Kurse waren in den vergangenen Monaten geradezu explodiert. Dies basiert auf Wachstumshoffnungen. Führungsmitglieder wissen, wenn diese Hoffnungen (die niemals auf einem Auftrag gründeten, der z. B. überraschend nicht kommt) keine neue Auftragsbasis haben. Kurz gesagt: Sie wissen, dass die Aktie heillos überbewertet ist.
Anders lassen sich große Verkäufe jedenfalls kaum erklären. Auch die Börsenaufsicht in Australien fragte wohl noch einmal nach. Die Kursbewegungen waren auch zu ungewöhnlich.
Im Fazit heißt es: Es passiert nichts. Sie können weiter gehen.
Nichts passiert ist aber falsch: DroneShield bleibt Erklärungen schuldig!
Tatsächlich war im Laufe der Woche indes ein Ereignis eingetreten, das durchaus alarmierernd war. Das Unternehmen gab Aufträge im Umfang von 7,6 Millionen AUD mehr oder weniger ersichtlich als Neuaufträge aus. Tatsächlich allerdings wurden alte Aufträge lediglich erneuert, was bedeutet, dass das Unternehmen hier die Börsen zumindest in grober Weise in die Irre führte. Die Australier baten zügig um Entschuldigung für die vermeintliche Panne.
Nun lässt sich nicht im Entferntesten belegen, dass dies keine Panne wäre, sondern zum Beispiel Manipulation. Der Wert an sich hat damit allerdings eine wenig überzeugende Performance am Markt abgeliefert. Im Verbund mit den später bekannt gewordenen Insider-Verkäufen lastet sehr viel auf der Aktie.
Damit erklärt sich auch, was an den Börsen passiert ist.
Am Freitag dürften wir lediglich eine sehr normale Gegenreaktion gesehen haben. Nach heftigen Verlusten werden Kurse zwischenzeitlich mal steigen, wie die Vergangenheit immer wieder belegt. Dennoch sind die Stimmungen relativ eindeutig. Das lässt sich auch zeigen.
Die Notierungen haben vor allem den GD100 deutlich verloren. Damit ist der mittelfristige Aufwärtstrend sicherlich sogar für eine längere Zeit formal nicht mehr erreichbar. Das kann durchaus Spuren hinterlassen bei Investoren oder bei Fonds, die sich von Algorithmen leiten lassen. Die orientieren sich an solchen Mustern. Zumindest kann dies in diesem Fall weitere Impulse bringen.
Damit sind auch die Chartanalysten gefordert, gleichfalls ihren Befund abzugeben. Der wird am Ende negativ sein. Hier ist es wiederum typisch, nach einem sehr starken Absturz schnell wieder ein solches „Gap“ schließen zu sehen. An der grundsätzlichen Ausrichtung jedoch ändert sich dann meist nichts mehr, so die Annahme. Deshalb geht der Blick eher in Richtung der möglichen Untergrenzen. Hier sind es 1 Euro. Die Aktie ist also auch nach dieser Lesart noch immer im Absturz begriffen, selbst wenn es positive Korrekturen gibt.
Entscheidend ist aber eine andere Frage: Wie sollte sich auch eine Aktie erholen, die ein Unternehmen verkörpert, das bei weitem nicht so viel wert ist wie der Titel selbst. Die Aktie hat einen Marktwert von immer noch 1,19 Mrd. Euro. Der Umsatz wird für das Gesamtjahr auf 120 Millionen Euro geschätzt, vielleicht werden es etwas mehr. 20, im kommenden Jahr gut 30 Millionen Euro Nettogewinn könnten möglich sein, so die Schätzung. Deshalb herrschen aktuell nur noch Spekulanten. Nach unten – und auch nach oben. Selbstverständlich ist ein Turnaround nie ganz ausgeschlossen. Hier wäre er gewaltig.
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