DroneShield-Aktie: Unfassbare Prognose!

Führungskräfte von DroneShield verkauften Aktien im Wert von 67 Millionen AUD, was zu einem Kurssturz von über 27% führte und Fragen zur Überbewertung aufwirft.

Auf einen Blick:
  • Insider-Verkäufe lösen Kursabsturz aus
  • Börsenaufsicht prüft mögliche Verstöße
  • Hohes KGV trotz massiver Kursverluste
  • Technische Analyse zeigt weiteres Abwärtspotenzial

Liebe Leserinnen und Leser,

der Absturz der DroneShield setzt sich fort. Die Australier haben nicht nur in den ersten Minuten, sondern auch fortwährend nun einen unglaublichen Abschlag hinnehmen müssen. Es geht aktuell um rund -27 % abwärts, so die Kursentwicklung am gestrigen Abend. Die Notierungen fielen sogar auf weniger als 1,30 Euro nach unten. Das ist alarmierend. Auch formal ist die Aktie damit im klaren und klarstmöglichen Abwärtstrend angekommen (hier auf Basis solcher Indikationen wie dem GD100 oder dem RSL 130). Es ist ein Debakel.

Ausgelöst hat die DroneShield dieses Debakel selbst. Die Sachlage ist sehr klar. Die Notierungen sind in Australien sogar um 31,4 % nach unten geschickt worden, an der Heimatbörse war man sich über den Verlauf und die Gründe wohl noch einiger. Heute Nacht hat der Titel in Australien übrigens weiter abgegeben, wenngleich bis dato nur um gut 4,5 %.

DroneShield: Die Schuld der Funktionäre

Am Mittwoch hatte der CEO zusammen mit anderen leitenden Funktionären (hier dem Vorsitzenden Peter James sowie einem Direktor) Aktien im Umfang von gut 67 Millionen Australischen Dollar verkauft. Der CEO selbst verkaufte in den vergangenen Tagen vom 6.11. bis zum 12.11. insgesamt 14,8 Millionen DroneShield-Aktien.

Die hatten einen Gesamtwert in Höhe von gut 49,5 Millionen AUD. Rechnet man z. B. mit einem Kurswert von gut 2 Euro, sind auch hier Werte in Höhe von knapp 30 Millionen Euro allein durch den CEO abgegeben worden.

Hier drohen sogar rechtliche Konsequenzen

Die Börsenaufsicht in Australien, die ASX, fragte naheliegenderweise nach. Es liegt der Verdacht nahe, dass die Funktionäre etwas wissen, was sie nach den üblichen Usancen den Börsen mitteilen müssten, bevor sie ihre eigenen Papiere abstoßen. Ebenso zu erwarten ist die Reaktion der DroneShield. Die legte dar, dass es keine nicht offengelegten kursrelevanten Informationen geben würde. Es wären auch keine weiteren Faktoren bekannt, die den Ausverkauf der Aktie erklären könnten.

D darf man durchaus erinnern: Allein am Montag gab die DroneShield an, Aufträge im Wert von 7,6 Millionen AUD akquiriert zu haben. Die Meldung korrigierte die DroneShield später. Alles nur ein Missverständnis: Es handelte sich lediglich um aufgewärmte alte Aufträge, wie sich etwas lax formulieren ließe. Das alles hinterlässt naturgemäß einen sehr schwachen Eindruck.

Denn die DroneShield lässt vermuten, dass die Unternehmung um einen wesentlichen Faktor überbewertet worden ist. Die Funktionäre, die sich von ihrem Vermögen trennten, werden dies wohl richtig eingeschätzt haben.

DroneShield Aktie Chart

Die Notierungen jedenfalls sind zusammengeklappt und haben damit klar werden lassen, wie der Markt darüber denkt. Der Markt hält relativ offensichtlich die Verkäufe für das Eingeständnis, dass DroneShield an den Börsen u.a. des Geschäftsverlaufs wegen weitgehend überbewertet ist.

Das sagt noch wenig aus, denn die Frage wäre, wie hoch wohl der „faire Wert“ an den Börsen aussehen kann. Es gibt wenig Anhaltspunkte dafür.

Die Börsen haben einfach nur verkauft

Aktuell hat der Börsenkurs also nichts mit der Frage zu tun, wie hoch die Aktie bewertet sein darf oder wie niedrig sie bewertet werden muss.

DroneShield selbst führt wie beschrieben die Bewegung einzig darauf zurück, dass Insider im hohen Umfang Aktien verkauft haben.

Daher gilt:

  • Derzeit ist die Aktie im klaren Abwärtstrend. Sowohl der GD100 wie auch der längerfristig bedeutsame GD200 sind nun unterkreuzt. Die Algorithmen, die sich ggf. darauf stützen werden, sehen hier sicherlich Verkäufe vor. Die technische Prognose würde typischerweise lauten, dass es für die Aktie noch einmal deutlich nach unten gehen kann. Wie weit? Die Untergrenze läge aus der technischen Sicht sicherlich in Höhe von in etwa 1 Euro. Runde Marken sind ein willkommener Anlass, um die Kraft einer solchen Abwärtsbewegung auf den Prüfstand zu stellen.
  • Entscheidender jedoch sind auch die wirtschaftlichen Fakten. Das Unternehmen hatte jüngst seine Quartalszahlen vorgelegt. Die hallen noch nach.
    • Der Umsatz war auf 60 Millionen US-Dollar geklettert. Das entsprach gegenüber dem Vorjahr einem Anstieg um 1.000 %. Das allein sagt noch nicht viel. Zur Einordnung: Hochgerechnet könnte sich ein Umsatz von gut 200 Millionen US-Dollar ergeben, wenn es in diesem Tempo weiter gehen würde. Die Aktie selbst aber war vor dem Absturz mehr als 2 Mrd. US-Dollar wert. Das wäre nach normalen Maßstäben nur dann zu rechtfertigen, wenn das Unternehmen einen enorm hohen Gewinn erwirtschaftete. Hier greifen die Analysten sicherlich auf die zu erwartenden Jahreszahlen zurück. Die Nettoergebnisse werden auf knapp 25 Millionen Dollar taxiert.
    • Das passt nicht zur Börsenbewertung, weil sich rechnerisch für das laufende Jahr ein KGV in Höhe von 70 bis 90 hätte ergeben können. Auch jetzt noch, nach der Drittelung des Kurses, würde das KGV sich noch immer auf einen Wert in Höhe von in etwa 40 oder mehr einstellen.
    • Auch hiernach wird noch erhebliches Wachstum eingepreist, das derzeit vielleicht gar nicht zu erzielen ist. Aufträge, die sich als Neuauflage herausstellen (die oben genannten 7,6 Millionen AUD) jedenfalls zeigen nicht, dass es in diese Richtung gehen wird.
  • Also wäre die Frage, ob die Funktionäre einfach wegen der ohnehin offenliegenden Ist-Zahlen verkauft haben. Der Grund würde lauten: Die Aktie ist oder war jedenfalls viel zu teuer.
  • Die andere Frage wäre, ob die Funktionäre wegen der Wachstumsperspektiven verkauft haben. Der hohe Aktienkurs wäre dann zu rechtfertigen, wenn das Wachstum in den kommenden Jahren noch erheblich wäre.

Es steht rein spekulativ zu vermuten, dass die Funktionäre nicht an das Wachstum glauben.

Diese These steht jetzt im Raum und müsste zunächst widerlegt werden. Wer sich die Meldungen der vergangenen Wochen und Monate ansieht, wird auch darin keine sonderlich wichtige Mitteilung finden, die auf ein hohes Wachstum (im Sinne des explodierten Aktienkurses) deutet.

Diese am nächsten liegende Erklärung, das fehlende Wachstum und die Unachtsamkeit der Börsen für diesen Umstand, ist ein Makel für die Aktie. Der Kurs wäre mit Recht massiv gefallen. Noch schlimmer: Es wäre noch immer nicht absehbar, woher das Wachstum für die aktuelle Bewertung kommen sollte. Insofern ist die Sicht der charttechnischen Analysten, die auf das Wachstum in keiner Weise achten, vielleicht nicht ganz falsch: Die nächsten Tests des Abwärtstrends wären erst bei 1 Euro zu erwarten. Eine horrende Vorstellung.

DroneShield-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue DroneShield-Analyse vom 14. November liefert die Antwort:

Die neusten DroneShield-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für DroneShield-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 14. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.

DroneShield: Kaufen oder verkaufen? Hier weiterlesen...

Disclaimer

Die auf finanztrends.de angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information. Die hier angebotenen Beiträge stellen zu keinem Zeitpunkt eine Kauf- beziehungsweise Verkaufsempfehlung dar. Sie sind nicht als Zusicherung von Kursentwicklungen der genannten Finanzinstrumente oder als Handlungsaufforderung zu verstehen. Der Erwerb von Wertpapieren ist risikoreich und birgt Risiken, die den Totalverlust des eingesetzten Kapitals bewirken können. Die auf finanztrends.de veröffentlichen Informationen ersetzen keine, auf individuelle Bedürfnisse ausgerichtete, fachkundige Anlageberatung. Es wird keinerlei Haftung oder Garantie für die Aktualität, Richtigkeit, Angemessenheit und Vollständigkeit der zur Verfügung gestellten Informationen sowie für Vermögensschäden übernommen. finanztrends.de hat auf die veröffentlichten Inhalte keinen Einfluss und vor Veröffentlichung sämtlicher Beiträge keine Kenntnis über Inhalt und Gegenstand dieser. Die Veröffentlichung der namentlich gekennzeichneten Beiträge erfolgt eigenverantwortlich durch Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen o.ä. Demzufolge kann bezüglich der Inhalte der Beiträge nicht von Anlageinteressen von finanztrends.de und/ oder seinen Mitarbeitern oder Organen zu sprechen sein. Die Gastkommentatoren, Nachrichtenagenturen usw. gehören nicht der Redaktion von finanztrends.de an. Ihre Meinungen spiegeln nicht die Meinungen und Auffassungen von finanztrends.de und deren Mitarbeitern wider. (Ausführlicher Disclaimer)