Deutz strebt eine Transformation an: weg vom Komponentenhersteller für Motoren hin zum Systemanbieter. Dafür wurden in den letzten 12 Monaten mehrere Akquisitionen durchgeführt.
Deutz hat sein Geschäft in zwei Bereichen unterteilt:
- Engines & Services
- Solutions
Der Bereich Engines umfasst das klassische Geschäftsmodell: Vertrieb, Wartung und Service bei Gas- und Dieselmotoren.
Der Bereich Solutions umfasst alternative Antriebe, wie E-Motoren, Wasserstoffmotoren oder auch Batterien.
Im Folgenden gehe ich nur auf die 9M/25-Zahlen der ersten neun Monate des Jahres 2025 ein. Als Vergleichswert dienen die 9M/24-Zahlen.
Deutz AG Aktie Chart
Deutz: Umsatz steigt, Gewinn schrumpf
Der Umsatz bei Deutz ist von Januar bis September gestiegen, der Gewinn dagegen stark geschrumpft.
Neun-Monats-Zahlen 9M/25 Deutz im Überblick
| Kennzahl | Gemeldet | Vorjahr | Veränderung |
| Umsatz | 1,50 Mrd. Euro | 1,31 Mrd. Euro | + 14,5 Prozent |
| Gewinn | 20,1 Mio. Euro | 33,8 Mio. Euro | – 40,5 Prozent |
| Auftragseingang | 1,50 Mrd. Euro | 1,34 Mrd. Euro | + 11,9 Prozent |
| Auftragsbestand | 467,9 Mio. Euro | 490,7 Mio. Euro | – 4,6 Prozent |
Das fällt auf: Der Gewinn ist rückläufig. Der Grund: Die Übernahmen und die bisher noch nicht eingetretenen Synergie-Effekte. Der Umsatz ist zwar – vor allem durch die Übernahmen – um 14,5 Prozent gestiegen. Doch mit der Ausnahme der Forschungskosten sind die Ausgaben stärker gestiegen:
- Forschung & Entwicklung: plus 12,6 Prozent
- Vertrieb: plus 20,9 Prozent
- Verwaltung: plus 19,6 Prozent
Hier muss Deutz erst einmal Synergie schaffen, die der Konzern sich von den Zukäufen versprochen hat. Das umfasst vor allem die Senkung des prozentualen Anteils der Kosten für das operative Tagesgeschäft. Solange das nicht der Fall ist, drängt sich ein Einstieg bei Deutz nicht auf.
Der Anstieg des Auftragseingangs basiert auf zwei Gründen: Erstens den Ausbau des Servicegeschäfts und zweitens die Akquisitionen in den letzten 12 Monaten. Er ist nicht auf eine verstärkte Nachfrage auf Seiten der Kunden zurückzuführen. Der sinkende Auftragsbestand macht auch nicht gerade Mut für die kommenden Quartale.
Deutz: Das fällt auf
Das Segment Engines, das Gas- und Dieselmotor umfasst, trägt mit 91,2 Prozent zum Umsatz bei. In den ersten neun Monaten erwirtschaftete Deutz hier 1,37 Mrd. Euro Umsatz von insgesamt 1,5 Mrd. Euro. Der operative Gewinn (EBIT) liegt bei 89,9 Mio. Euro (Vorjahr: 77,1 Mio. Euro).
Der Umsatz im Segment Solutions ist mit 227,0 Prozent stärker gewachsen, trägt mit 131,8 Mio. Euro aber nur 8,8 Prozent zum Gesamtumsatz bei. Das starke Wachstum fußt auf den Zukäufen von Deutz. Das operative Ergebnis (EBIT) liegt bei einem Verlust von 14,9 Mio. Euro (Vorjahr: – 20,1 Mio. Euro). Solutions mit seinen Alternativantrieben erfüllt die Erwartungen bisher nicht.
Fazit: Deutz bleibt auf der Watchlist
Deutz hat durch seine Zukäufe ein klares Ziel verfolgt: den Ausbau alternativer Antriebe. Der Erfolg ist in den Zahlen (noch) nicht abzulesen. Der Anteil am Umsatz ist mit 8,8 Prozent gering und im operativen Tagesgeschäft erzielt Deutz Verluste. Das klassische Geschäft mit Gas- und Dieselmotoren ist dagegen profitabel.
Derzeit sind die Synergie-Effekte durch die Zukäufe noch nicht eingetreten. Die Kosten für das Tagesgeschäft sind zu hoch und fressen das Umsatzplus vollständig auf. Das Ergebnis: Der Gewinn sinkt.
Bevor ich bei Deutz einsteige, möchte ich erst sehen, dass Fortschritte bei diesen beiden Punkte gemacht wird.
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