Liebe Leserin, lieber Leser,
gut 28 Euro war die Aktie der Deutsche Telekom den Anlegern am 1. Dezember noch wert. Dann jedoch begann ein schleichender Ausverkauf der Papiere, trotz zuletzt ordentlicher Kursziele durch Analysten. Es war die für die Bundesregierung tätige Monopolkommission, die Missstände beim derzeitigen Glasfaserausbau in Deutschland kritisiert hatte, strengere Auflagen für die Telekom forderte – und damit die Aktie unter Druck setzte. Bis auf 26,53 Euro waren die Papiere zurückgefallen, haben sich seitdem nur leidlich erholt. Dabei ist für den Bonner Konzern offenbar alles in Ordnung.
Kommission warnte vor Dominanz der Telekom
Die Telekom ziehe „eine starke Jahresbilanz“ für ihre Kooperationen und Partnerschaften im Glasfaserbereich, hatte das Unternehmen erst jüngst mitgeteilt. Mit Reichweitenzuwächsen, erfolgreichen Netzkäufen und konstant wachsendem Dealvolumen „bestätigt das Unternehmen seine Rolle als führender Treiber des Glasfaserausbaus in Deutschland“, wie man betonte. Doch genau an dieser Rolle hatte es zuletzt Kritik gegeben.
Es bestehe die Gefahr, „dass die ehemaligen Staatsmonopolisten wieder dominant werden“, wurde Tomaso Duso, Vorsitzender der Monopolkommission, vom Nachrichtenmagazin Der Spiegel zitiert. Das unabhängige Beratergremium plädierte demnach für mehr Infrastrukturwettbewerb, bei dem, wo möglich, zwei oder mehr Anbieter eigene Netze bauen, um Verbraucher langfristig zu schützen. Der geplante EU-Rechtsrahmen wurde von der Kommission grundsätzlich positiv gesehen, doch Unternehmen mit Marktmacht wie die Deutsche Telekom bräuchten weiter „strenge Auflagen“, so die Forderung.
- Für Anleger war dies wohl ein Zeichen, dass beim Telekomunikations-Unternehmen eingeplante Umsätze in Gefahr geraten könnten
- Bis jetzt aber ist das kein Thema, 2025 gingen „jede Minute sieben neue Glasfaseranschlüsse ans Netz – über 400 pro Stunde, fast 10.000 pro Werktag“
Deutsche Telekom erreicht Glasfaserausbauziel 2025
Das Glasfasernetz der Telekom umfasst mittlerweile 860.000 Kilometer – „genug für über 21 Erdumrundungen“, wie es in einer aktuellen Mitteilung der Telekom heißt. „30.000 neu hinzugekommene Netzverteiler stärken die Versorgung ganzer Wohnviertel mit schneller Glasfaser.“ Insgesamt hat der Konzern 2025 den Angaben zufolge sein Ausbauziel erreicht: Stand heute seien zweieinhalb Millionen neue Haushalte und Unternehmen in diesem Jahr hinzugekommen, die einen Glasfaseranschluss buchen können. Insgesamt seien es jetzt gut 12,5 Millionen.
Dass Optionen nicht gleichbedeutend mit Vertragsabschlüssen sind, erwähnt die Telekom nicht. Allerdings: Mit den herkömmlichen Breitbandleitungen haben mehr als 37,1 Millionen Haushalte und Unternehmen Zugang zu Tarifen mit bis zu 100 Mbit/s, wie es heißt. Mehr als 31,8 Millionen davon könnten sogar bis zu 250 Mbit/s bekommen. Zugleich wirbt man um neue Kunden, mit einer Warnung: „Perspektivisch können die stetig wachsenden digitalen Anforderungen jedoch nur mit einem Glasfaseranschluss zuverlässig erfüllt werden“, so der Hinweis.
Weiter hohe Kursziele für die Telekom-Aktie
Die Analysten sind derweil allesamt zuversichtlich, dass sich die T-Aktie wieder in Richtung des alten Höchststandes, ausgebildet im März bei 35,92 Euro, entwickeln könnte – oder sogar darüber hinaus. Deutsche Bank Research etwa hat die Einstufung für die Deutsche Telekom erst in der vergangenen Woche auf „Buy“ mit einem Kursziel von 42 Euro belassen.
Das US-Analysehaus Bernstein Research hatte nach einer Investorenveranstaltung die Einstufung für die Papiere ebenfalls auf „Outperform“ mit einem fairen Wert von immerhin 37 Euro belassen, leicht unter dem Anbalystenkonsens.
- Insgesamt nämlich liegt das durchschnittliche Kursziel für die Telekom-Aktie laut marketscreener.com aktuell bei 37,47 Euro
- Alle 18 Beobachter raten demnach zum Kauf oder zum Aufstocken der Papiere, es liegt keine einzige Halten- oder Verkaufsempfehlung vor
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