Deutsche Telekom-Aktie: Jetzt oder nie!

Europa wird oft dafür kritisiert in Sachen KI nur hinterherzulaufen und keine eigenen Akzente zu setzen. Für solche sorgt nun allerdings die Deutsche Telekom. Zusammen mit Nvidia kündigte das Unternehmen kürzlich an, in München ein Rechenzentrum grundlegend zu sanieren und mit 10.000 Spezialchips von Nvidia fit für das KI-Zeitalter zu machen.

Die Telekom ist im Cloud-Bereich längst aktiv, verlässt sich aber zu weiten Telen auf US-Partner wie Amazon und Microsoft. Mit dem nun angekündigten Schritt geht es verstärkt in Richtung Digitale Souveränität, was gerade bei der Ausführung kritischer Anwendungen ein immer größeres Thema wird.

Die Nachfrage scheint da zu sein

Dementsprechend sorgt die Telekom sich auch nicht weiter darum, Kunden für das rund eine Milliarde Euro teure Rechenzentrum finden zu können. Einige feste Zusagen gebe es laut Telekom-Chef Tim Höttges bereit. Zu den ersten Kunden zählen unter anderem Siemens, Perplexitiy und Unternehmen aus dem Rüstungssegment.

Geboten werden jenen Kapazitäten für das Training und den Betrieb von KI-Anwendungen ganz ohne die Beteiligung von US-Cloudanbietern. Aus Anlegersicht bleibt das Vorhaben zwar ein Wagnis und es ist nicht abzusehen, wann die Investition sich amortisieren könnte. Besser als den Kopf in den Sand zu stecken und den Hyperscalern bei der Expansion tatenlos zuzusehen, ist es aber allemal.

Deutsche Telekom: Schlechtes Timing

An der Börse hinterließ das Ganze keinen größeren Eindruck. Die Telekom-Aktie konnte am Mittwochmorgen zwar zunächst ordentliche Kursgewinne vorzeigen, gab jene bis zum Nachmittag aber wieder weitgehend aus der Hand. Das könnte auch daran liegen, dass die Aktien von diversen KI-Unternehmen gestern an den US-Börsen zum Teil deutliche Rückschläge einfuhren. Die Stimmung ist momentan schlicht etwas angeknackst.