Deutsche Telekom-Aktie: Investition auf Verdacht?

Wie in der „WirtschaftsWoche“ zu lesen ist, rüstet die Telekom in Zusammenarbeit mit Motorola derzeit ihr Mobilfunknetz auf. Ziel ist es dabei, die kommerziellen Netze fit für den Einsatz von Polizei und Rettungskräften zu machen. Grundsätzlich sind erforderliche Funktionen bereits vorhanden, doch es fehlt unter anderem noch an der Priorisierung des Funkverkehrs.

Damit soll sichergestellt werden, dass der Funkverkehr von Behörden jederzeit funktioniert und im Zweifel Verbindungen von privaten Nutzern gedrosselt oder unterbrochen werden. Die Deutsche Telekom ließ sich nicht entlocken, wie hoch die Investitionen für eine entsprechende Umrüstung sind. Experten rechnen aber mit einem Millionenbetrag.

Noch kein Auftrag für die Deutsche Telekom

In Stellung bringt man sich für einen Wettbewerb um einen Nachfolger der als veraltet geltenden Tetra-Technik. Die zuständige Behörde BDBOS strebte vor einigen Jahren noch den Aufbau eines eigenen Netzes an. Die dafür notwendigen Milliardeninvestitionen scheut die Politik jedoch, weshalb ein günstigerer Wechsel auf ein kommerzielles Netz aussichtsreicher erscheint.

Tatsächlich Aufträge wurden aber noch nicht vergeben und der Telekom-Konkurrent Vodafone kündigte bereits an, seinerseits an entsprechenden Funktionen für das eigene Netz arbeiten zu wollen. Gewissermaßen geht die Telekom also in Vorleistung und erhält keine Garantie dafür, eines Tages davon auch tatsächlich profitieren zu können.

Die Anleger warten ab

Deutsche Telekom Aktie Chart

Wohl auch deshalb wird das Ganze an der Börse nicht als die nächste große Chance gefeiert. Stattdessen scheint die Telekom-Aktie nach einer doch recht deutlichen Korrektur in den Sommermonaten in einen Seitwärtstrend übergehen zu wollen. Immerhin notierte das Papier am Dienstagmorgen mit 31,28 Euro noch gut sieben Prozent höher als zu Jahresbeginn. Für die erfolgsverwöhnten Anleger könnte das aber schon eine kleine Enttäuschung sein.