Liebe Leserin, lieber Leser,
Ende August schien die Welt für Telekom-Aktionäre noch in Ordnung. Nach einer etwas schwächeren Phase hatten sich die Papiere des Bonner Konzerns bis auf 32,06 Euro verbessert, bevor dann jedoch der schleichende Niedergang begann. Am 10. September rutschte die Telekom-Aktie erstmals wieder unter die 30-Euro-Marke, nach weiteren Abschlägen zum Wochenbeginn ist sie auf Xetra bei aktuell 28,52 Euro angekommen. Was den Anlegern so aufs Gemüt drückt, ist schwer zu sagen. An den Analysten, so viel steht fest, liegt es nicht.
Alle empfahlen zuletzt die Telekom-Aktie
Gleich sechs Experten haben sich seit Anfang August zur Aktie der Deutschen Telekom gemeldet, ausnahmslos alle hatten sie zum Kauf empfohlen. Zum Teil mit recht ambitionierten Kurszielen, wie folgende Übersicht von finanzen.net zeigt:
- UBS: 36,10 Euro, +25,96%
- Bernstein Research: 40,00 Euro, +39,57%
- JP Morgan: 43,50 Euro, +51,78%
- DZ BANK: 38 Euro, +32,12%
- Deutsche Bank: 41,00 Euro, +43,06%
- Berenberg-Bank: 37,20 Euro, +29,80%
Selbst der Vorsichtigste sieht Kurspotenzial
Will heißen: Selbst die Experten der schweizer Großbank UBS, die vorsichtigsten unter den Beobachtern, erkennen bei der Telekom-Aktie ein Aufwärtspotenzial von rund einem Viertel. Ein Jahr nach der von Mario Draghi im EU-Bericht als notwendig ausgerufenen Branchenkonsolidierung seien noch immer keine Deals angekündigt worden, schrieben Polo Tang und Kollegen laut Medienberichten in einer am Freitag vorliegenden Studie.
„Sie vermuten, dass eine fehlende Klarheit seitens der EU-Kommission hinderlich ist, während die Aktienkurse einiger Unternehmen möglicherweise bereits eine erhöhte Wahrscheinlichkeit von Konsolidierungsmaßnahmen widerspiegelten“, hieß es. An einen nachhaltigen, weiteren Kursrückgang bei der Deutschen Telekom allerdings glauben sie dennoch nicht.
Kursziel für Telekom-Aktie bei 43,50 Euro
Ganz zu schwiegen von Akhil Dattani von der US-Bank JP Morgan: Er hatte die Einstufung für die Aktie zum Monatsanfang nicht nur auf „Overweight“ belassen. Mit einem Kursziel von 43,50 Euro glaubt der Analyst an ein mittelfristiges Kursplus in Höhe von gut 50 Prozent.
Mit der abgeschlossenen Übernahme von US Cellular durch die Tochter T-Mobile US könnte diese 8,7 Milliarden US-Dollar zusätzlichen Wert schaffen, glaubt Dattani. Voraussetzung hierfür sei jedoch „ein stabiles Bewertungsniveau von T-Mobile US nach Abschluss des Deals“, wie er schrieb. Auf die Deutsche Telekom entfielen in jenem Fall 3,9 Milliarden US-Dollar an zusätzlichem Wert, so Dattani.
Deutsche Telekom verlor erstmals Breibandkunden
Auch bei der Deutschen Bank war man einen Monat zuvor noch guten Mutes: Nach einer Telefonkonferenz anlässlich der Quartalszahlen hatte Analyst Robert Grindle die T-Aktie auf „Buy“ mit einem Kursziel von immerhin 41 Euro belassen. Thematisiert worden sei der moderate Anstieg der Kundenverluste im deutschen Breitbandgeschäft, schrieb er. Dieser folge auf eine längere Phase, in der die Telekom ihren Breitbandmarktanteil auf Kosten von Vodafone ausgebaut habe.
Die veränderte Dynamik komme nun zwar schlecht an, sagte er treffend voraus. Es sei aber „völlig rational, dass die Deutsche Telekom sich mehr auf Werthaltigkeit konzentriere, anstatt um jeden Preis Kunden zu werben“, so seine Einschätzung. Die Anleger hingegen wollten all dem Optimismus zuletzt nicht folgen.
T-Mobile US bekommt neuen Chef
Daran änderte auch eine Nachricht zum Wochenbeginn nichts: Die Deutsche Telekom ersetze einen der wichtigsten Posten im Konzern neu, meldete unter anderem das Handelsblatt am Montag. Zum 1. November übernehme Srini Gopalan die Führung der US-Tochter T-Mobile US, wie das Unternehmen mittgeteilt habe
- Der 55-Jährige war demnach im März dieses Jahres von der Konzernzentrale in Bonn an die US-Westküste gewechselt
- Der bisherige US-Chef Mike Sievert, der das Unternehmen seit 2020 geführt hatte, wird stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender
Von seinem Nachfolger scheint Sievert überzeugt: „Srini bringt die Erfahrung und die Haltung mit, um unser Unternehmen in die Zukunft zu führen“, wird er zitiert. Die Märkte hingegen scheinen weniger angetan.
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