Die Deutsche Börse hat am Donnerstag bestätigt, dass sie exklusive Verhandlungen über eine Übernahme von Allfunds Group führt. Der deutsche Börsenbetreiber legte ein unverbindliches Angebot vor, das die europäische Fondsvertriebsplattform mit 5,3 Milliarden Euro bewertet. Der gebotene Preis von rund 8,80 Euro je Aktie liegt etwa 33 Prozent über dem Schlusskurs vom Mittwoch.
Das Angebot setzt sich aus 4,30 Euro in bar und etwa 4,30 Euro in neuen Aktien der Deutschen Börse zusammen. Hinzu kommt eine erwartete Bardividende von 0,20 Euro je Aktie. Der Vorstand von Allfunds hat einstimmig beschlossen, exklusive Gespräche mit der Deutschen Börse aufzunehmen.
Allfunds Group plc Aktie Chart
Langwieriger Verkaufsprozess mit mehreren Interessenten
Die Geschichte der Verkaufsbemühungen reicht zurück bis 2023. Damals hatte bereits Euronext ein indikatives Angebot von 5,5 Milliarden Euro unterbreitet, die Verfolgung jedoch später eingestellt. Noch früher, im Jahr 2020, hatte die Deutsche Börse bereits ein mögliches Gebot für Allfunds erwogen, bevor das Unternehmen 2021 seinen Börsengang durchführte.
Auch Private-Equity-Häuser zeigten Interesse. Vor zwei Jahren lotete Allfunds das Übernahmeinteresse von Finanzinvestoren aus, brach die Gespräche aber nach einigen Monaten ab. Der Grund: Die erhaltenen Angebote spiegelten aus Sicht des Unternehmens die Wachstumsaussichten nicht ausreichend wider. Zuletzt soll auch CVC Capital Partners Interesse bekundet haben, doch frühere Gespräche scheiterten an Preisvorstellungen.
Deutsche Börse AG Aktie Chart
Technologieplattform mit 1,7 Billionen Euro verwaltet
Allfunds bietet Fondsmanagern und Vertrieben Systeme für Handel und Ausführung, Datenanalyse sowie Compliance-Dienstleistungen. Die Software ermöglicht es Kunden, verschiedene Investmentfonds über eine zentrale Plattform zu screenen und zu handeln. Fondsgesellschaften erhalten zudem Reporting-Tools zur Verfolgung von Vermögenswerten und Mittelflüssen.
Ende September verwaltete das Unternehmen Vermögenswerte von 1,7 Billionen Euro. Die Finanzinvestoren Hellman & Friedman sowie die französische Bank BNP Paribas halten zusammen einen Anteil von 49 Prozent an Allfunds.
Die Deutsche Börse betont in ihrer Mitteilung, dass keine Gewissheit über einen Abschluss der Transaktion besteht und sich die Konditionen noch ändern könnten. Für Anleger bleibt damit abzuwarten, ob die Gespräche diesmal zum Erfolg führen oder ob erneut Differenzen bei der Bewertung auftreten.
Deutsche Boerse-Aktie: Kaufen oder verkaufen?! Neue Deutsche Boerse-Analyse vom 28. November liefert die Antwort:
Die neusten Deutsche Boerse-Zahlen sprechen eine klare Sprache: Dringender Handlungsbedarf für Deutsche Boerse-Aktionäre. Lohnt sich ein Einstieg oder sollten Sie lieber verkaufen? In der aktuellen Gratis-Analyse vom 28. November erfahren Sie was jetzt zu tun ist.
