Deutsche Bank-Chef Christian Sewing spricht sich grundsätzlich dafür aus, kurzfristige Kursbewegungen an den Märkten nicht überzubewerten. Doch beim Banken-Gipfel des „Handelsblatt“ konnte er sich dennoch einige mahnende Worte zur aktuellen Marktlage nicht verkneifen. Insbesondere sinkende Kurse bei Anleihen sieht Sewing mit einiger Sorge entgegen.
Er geht nicht davon aus, dass es sich beim jüngsten Einbruch, welcher die Renditen von Staatsanleihen in die Höhe manövrierte, um eine kurzfristige Erscheinung handelt. Stattdessen rechnet Sewing damit, dass aufgrund politischer Unsicherheiten und einem steigenden Trend bei Staatsverschuldungen das neue Niveau dauerhaft gehalten werden könnte.
Die Deutsche Bank fordert Reformen
Sogar die Stabilität des Finanzsystems an sich sieht Sewing potenziell in Gefahr, sollte die Politik nicht baldmöglichst gegensteuern. Gefordert werden vor allem wirtschaftliche Reformen, um steigende Staatsschulden decken zu können. Kurz- und mittelfristig schein die Bedrohung in den USA noch überschaubar zu bleiben, worauf sich aber tunlichst niemand ausruhen sollte.
Wie es bei der Deutschen Bank selbst weitergehen mag, darüber will das Unternehmen im November bei einem Strategie-Update informieren. Bereits entlocken ließ sich der CEO, dass im Hause keine großen Übernahmen angestrebt werden. Anders als Unicredit wird also nicht darauf gesetzt, durch Fusionen eine europäische Großbank zu schaffen, die es mit den US-Mitbewerbern aufnehmen soll.
Sorgenfreie Anleger?
Deutsche Bank Aktie Chart
Während die Deutsche Bank zur Vorsicht mahnt, fällt die Stimmung unter den Aktionären weiterhin sehr freundlich aus. Der Aktienkurs verbesserte sich heute Morgen um 0,9 Prozent auf 30,52 Euro und blickt dort auf Zugewinne von über 80 Prozent seit Jahresbeginn. Das bedeutet nicht, dass Anleger Risiken zwingend ignorieren würden. Doch der zeitliche Horizont an der Börse fällt häufig überschaubar aus und langfristige Gefahren für die Stabilität der Kapitalmärkte bleiben derzeit noch im Hintergrund.
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