Liebe Leserinnen und Leser,
der Lastwagenbauer Daimler Truck rückt mit drei wichtigen Nachrichten gleichzeitig ins Rampenlicht. Das Unternehmen ist eine technisch-strategische Ehe mit Volvo eingegangen, konnte ein überraschend großes Bundeswehr-Los gewinnen und blickt auf stabile Quartalszahlen trotz konjunktureller Bremsen.
Mit Blick auf die neuen Nachrichten lohnt es sich also, die Daimler Truck-Aktie nochmal unter die Lupe zu nehmen und den Investmentansatz zu hinterfragen. Gemeinsam blicken wir nun auf die neuen Fakten und die Chancen und Risiken. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen und bedanke mich herzlich bei Ihnen für Ihre Lesertreue!
Coretura-Plattform macht Software zum Wachstumsmotor!
Fangen wir bei den neuesten News an: Seit dem 17. Juni entwickelt Daimler Truck gemeinsam mit Volvo im Joint Venture Coretura in Göteborg eine offen standardisierte Softwareplattform für schwere Nutzfahrzeuge. Beide Partner halten je 50 Prozent an der Unternehmung und bringen jeweils eigene Ingenieure ein.
Das Ziel: die erste serientaugliche Konnektivitäts-Architektur im Jahr 2027. Mit der Entkopplung von Hard- und Software will Daimler die Entwicklungskosten senken, Funktionsupdates bereitstellen und Lizenzen an Wettbewerber verkaufen. Das sind margenstarke Bereiche, wobei die Erlöse ebenso gut kalkulierbar sind – wichtig für die Bewertung. Das Management spricht von einem künftigen Branchenstandard, der „die Innovationsgeschwindigkeit verdoppeln“ könne. Für die Daimler Truck-Aktie eröffnet Coretura somit eine skalierbare Erlösquelle jenseits klassischer Fahrzeugverkäufe und erhöht das Margen-Potenzial des Konzerns.
Daimler Truck Aktie Chart
Die Bundeswehr hat bestellt!
Erst kürzlich hat die Bundeswehr für einen Hammer gesorgt. Demnach hat der bundeseigene Mobilitätsdienstleister eine „mittlere dreistellige“ Zahl an Mercedes-Benz Arocs 6×6-Logistikern geordert. Geliefert wird bis Mai 2026 aus dem deutsch-französischen Produktionsnetz. Offizielle Preisangaben fehlen; doch Branchenexperten taxieren das potenzielle Volumen auf einen niedrigen dreistelligen Millionenbetrag, da vergleichbare Speziallastwagen je nach Rüstgrad zwischen 200.000 und 350.000 Euro kosten.
Die Bundeswehr will ihre Landes- und Bündnisverteidigungsfähigkeit zügig hochfahren und hat allein im Bereich ungeschützter Transporter eine Beschaffungsreserve von rund 3.500 Einheiten definiert. Kommt es – wie von Berlin avisiert – zu Folgeabrufen, könnte Daimler Truck bis 2030 zum primären Lieferanten eines ganzen Fahrzeugsystems avancieren.
Damit würden Serienstückzahlen steigen, Lernkurveneffekte greifen und zweistellige Ergebnisrenditen im Verteidigungs-Segment erreichbar. Der Auftrag schafft zudem Referenzen für NATO-Partner, die ihre Logistikflotten harmonisieren wollen; Gespräche mit Litauen, Kanada und der tschechischen Armee sollen laut Industriekreisen bereits laufen. Somit wächst für die Daimler Truck-Aktie ein verteidigungsgetriebener Ergebnispfeiler, der den Abschwung auf makroökonomischer Ebene weitgehend abfedern kann.
Busitalia-Vertrag sichert wiederkehrende Serviceerlöse!
Kurz vor dem Bundeswehr-Deal meldete Daimler Truck einen Auftrag über 111 Reise- und Linienbusse für Busitalia, die ÖPNV-Tochter der italienischen Staatsbahn. Geliefert werden 80 Tourismo, 20 Tourismo M/3 sowie 11 Doppelstockbusse. Nach Branchenschätzungen beläuft sich das Auftragsvolumen auf gut 43 Millionen Euro, doch der wahre Wert liegt in den planbaren Wartungs- und Ersatzteilumsätzen, die erfahrungsgemäß zwischen 30 und 40 Prozent der Gesamtkosten ausmachen.
Das können Sie sich als Faustregel in der Branche merken und ist entsprechend wichtig für die Bewertung. Dazu kommt: Serviceerlöse reagieren kaum auf Konjunkturschwankungen; sie stabilisieren die Marge und erhöhen die Visibilität der Cashflows. Für die Daimler Truck-Aktie bedeutet das einen weiteren Schritt hin zu einem weniger zyklischen Geschäftsprofil.
Quartalszahlen, Regulierungsdruck und das Auftragsbuch!
Blicken wir nun auf die fundamentale Ausgangslage des Unternehmens. Im ersten Quartal 2025 erlöste Daimler Truck 12,4 Milliarden Euro, das bereinigte Konzern-EBIT erreichte 1,16 Milliarden Euro, bei einer operativen Rendite von 9,6 Prozent. Zwar gingen die Verkäufe wegen schwächerer Nachfrage in Nordamerika um 8 Prozent auf knapp 99.800 Einheiten zurück, doch die Profitabilität blieb stabil. Das Management verweist auf ein noch immer gut gefülltes Auftragsbuch; genaue Zahlen werden jedoch nicht genannt. Aber das Management spricht aber von „geordneten Lieferketten bis weit ins Jahr 2026“.
Gleichzeitig mahnt der Industrieverband Acea, dass zu langsamer Hochlauf emissionsfreier Lkw der gesamten Branche milliardenschwere Strafzahlungen ab 2027 einbrocken könnte. Daimler Truck reagiert mit beschleunigter Markteinführung des batterieelektrischen eActros 600 und des Brennstoffzellen-Sattelzugs. Die Kombination aus solider Kapitalrendite und wachsendem Null-Emissions-Portfolio federt regulatorische Risiken ab.
Analystenstimmen bestätigen moderates Kurspotenzial!
Nach den jüngsten Meldungen, die wir gemeinsam analysiert haben, passten Research-Häuser ihre Bewertungsmodelle an. Die UBS bestätigt das Rating bei „Neutral“ mit 40 Euro Zielkurs und verweist auf solide, aber bereits eingepreiste Margenfortschritte. Die Deutsche Bank bleibt bei „Kaufen“, senkt jedoch ihr Ziel auf 44 Euro, da sie kurzfristig mit höheren Investitionen in Software und Elektrifizierung rechnet.
Das mittlere Konsensziel bewegte sich zuletzt um 45 Euro – etwa 15 Prozent über dem jüngsten Schlusskurs. Für die Daimler Truck-Aktie ergibt sich damit ein interessantes Chance-Risiko-Profil: Limitierte Abwärtsgefahr durch defensives Service- und Militärgeschäft, aber spürbares Aufwertungspotenzial, falls Coretura und die Zero-Emission-Palette stärker skalieren als vom Markt angenommen.
Das Fazit des Tages!
Was können wir nun final mitnehmen? Daimler Truck zeigt, wie sich ein traditioneller Industriekonzern durch Software-Kooperationen, verlässliche Serviceverträge und militärische Spezialaufträge neu positionieren kann. Das Coretura-Projekt verspricht höhere digitale Erlöse, der Bundeswehr-Deal schafft margenstarkes Neugeschäft und das Busitalia-Paket füttert das robuste After-Sales-Netz.
Trotz Konjunktursorgen und wachsendem Regulierungsdruck bietet die Daimler Truck-Aktie somit ein überzeugendes Gesamtpaket für Anleger, die auf solide Bilanzen, laufende Dividenden und klar identifizierbare Wachstumstreiber setzen. Die Verteidigungs-Sparte gilt dabei als Zusatzjoker.
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