Cybervorfall bei RTX-Tochter: Flughäfen in Europa lahmgelegt

Cyberangriff auf RTX-Tochter Collins legt Flughäfen lahm. Anleger fragen sich: kurzfristiger Rückschlag oder langfristiges Risiko?

Auf einen Blick:
  • Collins Aerospace meldet Cyberangriff auf MUSE-Software.
  • Flughäfen in Europa betroffen, Flüge gestrichen.
  • Reputationsschaden könnte schwerer wiegen als direkte Kosten.

Wenn in Europas größten Flughäfen plötzlich Check-in und Gepäckabgabe nicht mehr funktionieren, ist das mediale Echo nicht fern. Genau das ist jetzt der RTX-Tochter Collins Aerospace passiert; deren Software MUSE wurde von einem Cyberangriff getroffen. Normalerweise spiegeln sich solche gravierenden Probleme direkt im Aktienkurs wider, wie zum Beispiel das Crowdstrike-Update-Debakel im Sommer 2024, das Sicherheitsprobleme in der Microsoft-Software verursachte. Bei der RTX-Aktie ist realistischerweise mit ähnlichen Konsequenzen zu rechnen.

Cyberangriff auf kritische Infrastruktur

Collins Aerospace ist ein Schwergewicht im Luftfahrtgeschäft. Das Unternehmen bietet unter anderem Check-in- und Boarding-Systeme für Airlines weltweit an. Genau hier setzte der Cyberangriff an, der gravierende Auswirkungen auf Passagiere in London-Heathrow, Berlin, Brüssel, Dublin und Cork hatte. Obwohl Airlines kurzfristig auf manuelle Abläufe umschalten konnten, kam es dennoch vielerorts zu Verzögerungen und Flugausfällen. So wurden am Samstag rund 30 Flüge gestrichen.

Finanzielle Auswirkungen schwer zu bewerten

Derzeit ist noch unklar, ob es sich um einen klassischen Ransomware-Angriff oder um gezielte Sabotage handelt. Doch die betroffenen Airlines und Flughäfen dürften aller Wahrscheinlichkeit nach Druck ausüben, Entschädigungen fordern und höhere Sicherheitsstandards verlangen. Dadurch könnten kurzfristig und indirekt Kosten für RTX entstehen, sei es durch direkte Schadensbegrenzungsmaßnahmen, mögliche Vertragsstrafen oder neue Investitionen in die Cyberabwehr, welche die Tochter Collins Aerospace leisten muss.

Möglicherweise äußert sich RTX in einer Pressemitteilung zu dem Vorfall und den finanziellen Auswirkungen. Spätestens in den nächsten Quartalsberichten werden Anleger Genaueres erfahren. Doch einige Investoren werden nicht so lange warten wollen und präventiv die Papiere vorerst abstoßen. Vor diesem Hintergrund ist also in den nächsten Tagen und Wochen mit einer erhöhten Volatilität bei der RTX-Aktie zu rechnen.

RTX Corporation Aktie Chart

Rufschädigung als Hauptgefahr

RTX könnte vor allem der Imageschaden neben den direkten Kosten treffen. In einer Branche, die auf Verlässlichkeit und Sicherheit angewiesen ist, sind solche Ausfälle kaum ohne Verluste zu verkraften. Wenn Kunden wie große Airlines das Vertrauen in Collins Aerospace verlieren, könnten Wettbewerber Chancen wittern. Gerade weil Collins ein zentraler IT-Dienstleister für Flughäfen ist, dürfte die Aufmerksamkeit von Regulierungsbehörden und Sicherheitsbehörden in Europa wie auch in den USA steigen.

RTX bleibt ein Schwergewicht der Branche

Ungeachtet der aktuellen Turbulenzen ist RTX mit Collins Aerospace, Pratt & Whitney und Raytheon Missiles & Defense breit aufgestellt. Der Konzern zieht momentan Vorteile aus den hohen Verteidigungsausgaben, den langfristigen Wartungsverträgen und der Erholung im Luftverkehr. Das Cyberproblem bei Collins stellt kein strukturelles Geschäftsrisiko dar, sondern vielmehr einen kurzfristigen Rückschlag.

Auf mittlere bis lange Sicht wird das Unternehmen voraussichtlich weiter wachsen, da die Cybersecurity künftig noch stärker in den Fokus rückt. Überspitzt formuliert: Das Problem könnte in diesem Fall auch zur Lösung werden. Denn der Vorfall führt den Kunden aus der Luftfahrt plastisch vor Augen, wie real digitale Sicherheitsgefahren sind und das Ausgaben in den Schutz allemal wichtig sind.

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